6
0. H. Erdman nsdörffer :
suchte Schnitt ist ungefähr senkrecht zur Fläche (100) und parallel
zur e-achse der Disthenform geführt.
Die verschiedenen Disthenlamellen des Aggregates haben die Senk-
rechte auf (100), die fast genau mit a der Indikatrix zusammenfällt,
gemeinsam. Im übrigen liegen sie so, daß zwei benachbarte Lamellen
zum Zonenkreis |011] mit einer Abweichung von -j- und — 3° symme-
trisch liegen.
Die Andalusitlamellen liegen parallel zu (100) des Disthens, die
Vertikalachse (= a der Indikatrix) in (100), senkrecht zur e-achse des
Disthens, während im übrigen Lagenfreiheit herrscht.
In einem andern von Herrn Dr. Ernst gemessenen Präparat liegt
c (= ct) des Andalusites ebenfalls ungefähr in (100) des Disthens, bildet
aber einen erheblich kleineren Winkel mit dessen c-achse.
Es liegt hier also keine kristallographisch eindeutig definierte Ver-
wachsung beider Substanzen vor, wenn auch eine gewisse Regelung
unverkennbar ist. Dies ist um so auffälliger, als nach den Größenver-
hältnissen der Identitätsperioden der zwei Kristall arten Parallelver-
wachsungen wohl als möglich anzusehen wären1).
Abb. 2 auf der Tafel gibt das zur Messung verwendete Präparat
wieder. Einzelne Andalusitlamellen setzen sich, im Gegensatz zu den
völlig einheitlichen Disthenen, häufig aus mehreren Teilindividuen
verschiedener Orientierung zusammen. Die Andalusite 1 und 2 der
Textabb. 2 stammen aus einer solchen Lamelle. Dies Verhalten hat
sein Analogon mit dem inhomogenen Aufbau des Andalusites, den Abb. 1
(S. 4) zeigt, und stimmt mit den Angaben von Gramann2) über die
von ihm als „zyklische Zwillingsbildung“ aufgefaßten sub - parallelen
Verwachsungen alpiner Andalusite offenbar grundsätzlich überein.
Auch bei Landarenco finden sich solche Kristallaggregate von
verschieden orientierten Andalusiten. Es ist mm häufig zu beobachten,
daß die in Form feiner parallel gestellter Lamellen und Nadeln oder
in Kristallskeletten auftretenden Disthene derartige Aggregate ohne
Rücksicht auf die Korngrenzen quer durchsetzen. Abb. 3 auf der
Tafel zeigt dies deutlich. Hier kann wohl von einer streng gesetz-
mäßigen Verwachsung nicht mehr die Rede sein, das Ganze erinnert
mehr an schritt granitische Durchdringung3).
1) Gottfried und Herlinger, Festschrift f. V. Goldschmidt Heidelberg
1928, 12 f.
2) a.a.O., 323.
3) Bei diesem Vergleich ist zu berücksichtigen, daß auch im Mikro-
pegmatit bestimmte regelmäßige Beziehungen zwischen Quarz und Feldspat
bestehen (Fersmann, Popoff, Eskola, Fennia 50 Nr. 27, 10 u. Nr. 34, 29).
0. H. Erdman nsdörffer :
suchte Schnitt ist ungefähr senkrecht zur Fläche (100) und parallel
zur e-achse der Disthenform geführt.
Die verschiedenen Disthenlamellen des Aggregates haben die Senk-
rechte auf (100), die fast genau mit a der Indikatrix zusammenfällt,
gemeinsam. Im übrigen liegen sie so, daß zwei benachbarte Lamellen
zum Zonenkreis |011] mit einer Abweichung von -j- und — 3° symme-
trisch liegen.
Die Andalusitlamellen liegen parallel zu (100) des Disthens, die
Vertikalachse (= a der Indikatrix) in (100), senkrecht zur e-achse des
Disthens, während im übrigen Lagenfreiheit herrscht.
In einem andern von Herrn Dr. Ernst gemessenen Präparat liegt
c (= ct) des Andalusites ebenfalls ungefähr in (100) des Disthens, bildet
aber einen erheblich kleineren Winkel mit dessen c-achse.
Es liegt hier also keine kristallographisch eindeutig definierte Ver-
wachsung beider Substanzen vor, wenn auch eine gewisse Regelung
unverkennbar ist. Dies ist um so auffälliger, als nach den Größenver-
hältnissen der Identitätsperioden der zwei Kristall arten Parallelver-
wachsungen wohl als möglich anzusehen wären1).
Abb. 2 auf der Tafel gibt das zur Messung verwendete Präparat
wieder. Einzelne Andalusitlamellen setzen sich, im Gegensatz zu den
völlig einheitlichen Disthenen, häufig aus mehreren Teilindividuen
verschiedener Orientierung zusammen. Die Andalusite 1 und 2 der
Textabb. 2 stammen aus einer solchen Lamelle. Dies Verhalten hat
sein Analogon mit dem inhomogenen Aufbau des Andalusites, den Abb. 1
(S. 4) zeigt, und stimmt mit den Angaben von Gramann2) über die
von ihm als „zyklische Zwillingsbildung“ aufgefaßten sub - parallelen
Verwachsungen alpiner Andalusite offenbar grundsätzlich überein.
Auch bei Landarenco finden sich solche Kristallaggregate von
verschieden orientierten Andalusiten. Es ist mm häufig zu beobachten,
daß die in Form feiner parallel gestellter Lamellen und Nadeln oder
in Kristallskeletten auftretenden Disthene derartige Aggregate ohne
Rücksicht auf die Korngrenzen quer durchsetzen. Abb. 3 auf der
Tafel zeigt dies deutlich. Hier kann wohl von einer streng gesetz-
mäßigen Verwachsung nicht mehr die Rede sein, das Ganze erinnert
mehr an schritt granitische Durchdringung3).
1) Gottfried und Herlinger, Festschrift f. V. Goldschmidt Heidelberg
1928, 12 f.
2) a.a.O., 323.
3) Bei diesem Vergleich ist zu berücksichtigen, daß auch im Mikro-
pegmatit bestimmte regelmäßige Beziehungen zwischen Quarz und Feldspat
bestehen (Fersmann, Popoff, Eskola, Fennia 50 Nr. 27, 10 u. Nr. 34, 29).