Metadaten

Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1928, 8. Abhandlung): Geologische Beobachtungen des Leonardo da Vinci — Berlin, 1928

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43550#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Geologische Beobachtungen des Leonardo da Vinci.
Man kann diese Mitteilungen mit keinem schöneren Worte beginnen
als mit dem Satze des Leonardo selbst : Die Kenntnis der Vergangen-
heit und der Lage der Erde ist Schmuck und Nahrung des
menschlichen Geistes. Ich entnehme diesen Satz, der mir leider nur
in deutscher Übersetzung zugänglich ist, dem schönen Buch Marie
Herzfelds „Leonardo da Vinci, der Denker, Forscher und Poet, aus
seinen veröffentlichten Schriften“ (Diederichs, Jena 1926).Q Als
Quelle stand mir außer diesem Buche nur das Werk von Jean Paul
Richter zur Verfügung: The literary works of Leonardo da Vinci,
compiled and edited from the original manuscripts, London, Sampson
Low, Marston usw. 1883. Es ist jetzt in weiteren Kreisen bekannt, daß
Leonardo sich auch mit geologischen Fragen beschäftigt und das Vor-
kommen mariner Fossilien im nördlichen Appennin und dem Monferrato
im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen und den Gelehrten dreier folgender
Jahrhunderte richtig erklärt hat.* 2) Als ich aber nun die von M. Herzfeld
wiedergegebenen Äußerungen las, entdeckte ich in ihnen eine Fülle
anderer Beobachtungen und treffender Deutungen, von denen mir nicht
bekannt ist, daß sie in der deutschen geologischen Literatur erwähnt
worden seien. Auch das ausgezeichnete und interessante Buch von
Olschki3) hebt nur diese eine, allerdings besonders wichtige Deutung her-
vor. Die von Olschki zitierten „geistreichen Kommentare zu Leonardos
geologischen Aufzeichnungen“ von Duhem sind mir freilich ebenso-
wenig zugänglich wie die ebenfalls von ihm genannte Schrift von Baratta.
Es ist mir nun leider nicht möglich, diesem Gegenstand eine erschöpfende
Darstellung zu widmen. Aber ich will wenigstens kurz die Aufmerksam-
keit der Geologen und der anderen Verehrer Leonardos auf einige
1) Ich verdanke das Buch Herrn Trautz in Heidelberg, mehrere Auskünfte
Herrn Olschki in Heidelberg.
2) ZiTTEL führt im Register seiner „Geschichte der Geologie und Palaeonto-
logie bis Ende des 19 ten Jahrhunderts“ (München und Leipzig 1899 bei Olden-
bourg) den Namen des LEONARDO noch nicht an.
3) LEONARDO Olschki. Die Literatur der Technik und der angewandten
Wissenschaften vom Mittelalter bis zur Renaissance. Heidelberg, C. Winter. 1919.
S. 287-289.

1*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften