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Sander, Bruno; Felkel, Elfriede; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 13. Abhandlung): Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten — Berlin, Leipzig, 1929

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43586#0019
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Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten.

19

dieser Umstand den Tektoniker für seine Aufgabe der Frage, ob ein
Gestein, das beispielsweise der eine Granit, der andere Gneis nennt,
„primär“ oder „sekundär“ deformiert sei. Den Magmentektoniker aber
enthebt dieser Umstand der Mühe, in solchen Fällen besondere magma-
tektonische „Methoden“ erst aufzufinden.
Wie alle anderen Wandlungen der Gesteine in größeren Tiefen
gegeneinander konvergieren, so auch alle Wandlungen im Verlaufe
mechanischer Umformung; alles das deckt sich in einem Typus hinläng-
licher Tiefe. Steigen wir aber aufwärts, so treten zwar gut gegeneinander
charakterisierbare Bewegungsbilder des Magmas und des sog. Festen
durch Intrusionen unmittelbar nebeneinander. Aber beide behalten
auch dann noch mehr Gemeinsames, als man beachtete. Diese überaus
wichtige Gemeinsamkeit soll nun noch durch Beispiele belegt werden,
wo sie nur gefügeanalytisch erkennbar ist.
Daß sich Wiederaufschmelzungsgebiete als Schmelztektonite ver-
halten können, ist nunmehr klar. Darauf, daß sie es wirklich tun, habe
ich an finnischen Beispielen 1913 hingewiesen.
Gefügeanalytische Beispiele.
(E. Felkel.)
Von den betreffenden Massengesteinen der Ro enbusch-Sammlung
(Krantz) sind im folgenden je 2 bzw. 3 Beispiele von Tiefen-, Gang- und
Ergußgesteinen (der R ASSNBUSCH-Einteilung) geftigeanalytisch behandelt.
Eine der untersuchten Gesteinsproben (Syenit Plauen) wurde von
Prof. Sander an Ort und Stelle für solche Zwecke gewählt und ent-
nommen. Die Beschreibung konnte sich gemäß der Fragestellung und
angesichts der vielfachen bekannten Bearbeitungen dieser Gesteine auf
die Gefügeanalyse und für dieselbe interessierende Angaben beschränken.
Es sind zuerst die Gefügebilder der behandelten Gesteine kurz be-
trachtet und dabei im besondern angeführt: Von den näher untersuchten
Mineralien die wesentlichen Daten, auf die sich die Vermessung bezieht
und Angaben über die Tracht bzw. die Form der Schnitte in verschiedenen
Schliffen. Weiter sind die wesentlichen Züge der Diagramme zusammen-
gestellt und ist die eventuelle Gefügetracht abgeleitet. Eine zusammen-
fassende Auswertung der Diagramme folgt am Schluß.
Bei der Messung der Feldspate und der in den behandelten Fällen
durchwegs einachsigen Glimmer (Biolit, Anomit) traten keine prinzipiellen
Schwierigkeiten auf. Etwas zeitraubend sind bei den Zweiachsigen
(Feldspat, Augit) die Schnitte, in denen eine optische Achse nahezu
senkrecht zur Schliffebene aussticht (vgl. auch Sohmidt, Zur Regelung
 
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