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Herbst, Curt [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 16. Abhandlung): Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts, 2: Weitere Experimente über die Vermännlichung indifferenter Bonellia-Larven durch künstliche Mittel — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43589#0036
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36

Curt Herbst:

männlichung hemmen, die saurer Phosphate sie begünstigen? Alle diese
Möglichkeiten müssen durch weitere Versuche geprüft werden, die so-
mit bedeutsames Licht auf die chemisch-physikalischen Bedingungen
der Geschlechtsbestimmung werfen können.
Durch die abweichende Kontrolle zum Säureversuch III 1 A vom
13. 6. 28 wurden also meinen Untersuchungen plötzlich ganz andere
Wege gewiesen, als jene waren, deren Verfolgung ich mir im Anschluß
an meine Hypothese von der Bedeutung der Oxydationsvorgänge für
die Geschlechtsbestimmung für den Sommer 1928 vorgenommen hatte.
Möglich aber ist, daß beide Wege schließlich doch zu demselben End-
ziel hinführen.

IV. Tabellarische Übersicht über die wichtigsten Versuche.
(Siehe Tabellen S. 38—43.)
V. Zusammenfassung der wichtigsten Resultate.
1. Der Zusatz von ccm nHCl zu 20 ccm Seewasser ist ein
absolut sicheres Mittel, um indifferente Bonellialarven ohne weibliche
Einwirkungen zu vermännlichen.
2. Die Ursache der Vermännlichung in den HCl-Zuchten ist nicht
in der Herabsetzung des Bikarbonatgehalts des Seewassers durch die
zugefügte Salzsäure zu suchen, was übrigens auch schon durch meine
Kohlensäureversuche von 1927 erwiesen worden war, denn in denselben
konnte der Bikarbonatgehalt, wenn überhaupt verändert, doch höchstens
etwas erhöht worden sein.
3. Zur Erzielung der Vermännlichung im angesäuerten Seewasser
genügt nicht eine einmalige Herabsetzung des pH-Wertes von ca. 8
auf 5,6 —5,7. sondern es muß diese Herabsetzung täglich wiederholt
werden.
4. Das Höchstmaß an Vermännlichung, das bisher in den HC1-
Versuchen erreicht wurde, beträgt 91,6 °/0 des verwendeten indifferenten
Larvenmaterials.
5. Vermännlichung indifferenter Larven läßt sich aber auch in
alkalischem künstlichen Seewasser erzielen, wenn die Kulturen
ca. 18 Stunden lang geschwenkt werden.
6. Das Höchstmaß an Vermännlichung, das bisher in den Schwenk-
kulturen erreicht wurde, beträgt 78,33 des verwendeten Larven-
materials.
7. Das Schwenken der Larven in natürlichem Seewasser nützt
entweder garnichts oder nur sehr wenig.
 
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