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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 17. Abhandlung): Über Alkalihornblenden aus dem Radautal — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43590#0003
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Über Alkalihornblenden aus dem Radautal.

Aus dem Bereich des unteren Radautales sind schon seit den
Zeiten von Fuchs und Streng vereinzelte Augitsyenite bekannt, die
angeblich gangförmig im Gabbro aufsitzen. Untersuchungen an Ort
und Stelle, zu denen mich neue Funde von Herrn Dr. Fromme ver-
anlaßten, haben eine Reihe höchst eigentümlicher Gesteine dieser Art
kennen gelehrt.
Was diese zunächst besonders auffällig macht, ist ihr Gehalt an
Alkalihornblenden, die man in einem Intrusivkomplex von aus-
gesprochen pazifischem Charakter nicht erwarten sollte.
Sie finden sich in Gesteinen von typischer Tiefengesteinsstruktur,
die außer ihnen noch mikroperthitischen Orthoklas, Hedenbergitdiopsid,
viel Rhombischen Pyroxen, gelegentlichen Biotit, reichlichen Titanit,
Zirkon, Erze und Apatit in sehr stark wechselnden Mengenverhält-
nissen enthalten.
Die an Menge vorwiegende Hornblendeabart erreicht j| c 10 mm
Länge, ist äußerlich tiefbraun bis schwarz und im allgemeinen sehr
frisch. Ihre Ausscheidungszeit folgt zumeist auf die der Pyroxene, und
geht der des Feldspats voraus, gegen den sie häufig (010) und (110)
entwickelt.
Verbreitet ist ein inhomogener Aufbau aus optisch verschiedenen
Teilen, die im allgemeinen durch Übergänge miteinander verknüpft
sind. Die vorherrschende Abart zeigt folgende Eigenschaften:
a sehr hellgelb (Ostwald gc 2).
ß rotbraun mit violettem Stich (ng 6—7).
y gelblich- oder bräunlichgrün (ic 24 — ne 24).
cy = 11-13°.
y' (HO) wechselnd: 1.653, 1.658, auch 1.683, Fehlergrenzen + 0.002.
y — a (010)= 0.026.
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