12
Wilhelm Salomon :
Weitere örtliche Beobachtungen.
Schon die bisher gemachten Angaben reichen aus, um die weite Ver-
breitung der Feinerdebeete in den Hochalpen zu beweisen. Außer den
genannten Forschern haben aber noch die folgenden Beobachtungen
darüber beigebracht: 0. Wilckens im Rheinwaldgebiet und besonders
schön am Faltschonhorn der Piz Aul-Kette in der Schweiz (Geol Rund-
schau, 1920, 11, S. 100), A. Pence aus den Zillerthaler Alpen (zitiert
nach Kinzl), R. von Klebelsberg am Madritschjoch und in den nörd-
lichen Kalkalpen (ebenso). Auch Krebs dürfte die Erscheinung beob-
achtet haben. Denn er stellt die Voraussetzungen für ihr Vorkommen
in den Alpen fest (Geogr. Zeitschr. 31, 1925 S. 103). Unsicher ist es
dagegen, ob in den Alpen echte Zellenböden beobachtet sind, also nicht
Feinerdebeete von polygonaler Begrenzung. Die einzige mir zugängliche
Angabe, die man so deuten könnte, wäre die Feststellung von Allix
oberhalb des Gletschers von Mont-de-Lans im Dauphine. Aber wie ich
schon auf S. 10 hervorgehoben habe, fasse ich die betreffende Bodenform
als Feinerdebeet von polygonaler Gestaltung auf. Die Darstellung von
Dou vtlle ist mir leider nicht zugänglich, so daß ich kein Urteil darüber
habe, ob er vielleicht echte Zellenböden beobachtet hat.
Eigene Beobachtungen.
Ich komme nun zu einer kurzen Darstellung eigener Beobachtungen,
wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, daß ich bei den Wanderungen
von meinem Sohne Helmut begleitet war, der mich durch Beobach-
tungen, photographische Aufnahmen und bei meinem jetzigen Alter -
last not least — auch durch Beförderung eines erheblichen Teiles des
Gepäckgewichtes sehr unterstützte. Dabei muß ich aber gleich von
vornherein hervorheben, daß ich die Feinerdebeete uie in der wunder-
baren Klarheit und Deutlichkeit wie in Spitzbergen sah und erst nach
und nach das Auge an die zwar ähnlichen, aber doch viel undeutlicheren
alpinen Formen gewöhnen mußte. Daher halte ich es nicht für ausge-
schlossen, daß ich in der ersten Zeit Formen unbeachtet gelassen habe,
die ich später berücksichtigt haben würde.
Ich stieg zuerst von Sils-Maria zum Lej (See) Sgrischus hinauf, der
bei einer Meereshöhe von 264-0 m von einem fast vollständigen Kranze
von Schuttablagerungen umgeben ist. Es gelang mir dort nicht, irgend-
welche charakteristische Bodenformen zu finden. Aber allerdings wurden
wir sehr bald durch ein lang andauerndes schweres Hagelgewitter ver-
trieben und so durchnäßt, daß wir die höheren Schutthänge nicht mehr
Wilhelm Salomon :
Weitere örtliche Beobachtungen.
Schon die bisher gemachten Angaben reichen aus, um die weite Ver-
breitung der Feinerdebeete in den Hochalpen zu beweisen. Außer den
genannten Forschern haben aber noch die folgenden Beobachtungen
darüber beigebracht: 0. Wilckens im Rheinwaldgebiet und besonders
schön am Faltschonhorn der Piz Aul-Kette in der Schweiz (Geol Rund-
schau, 1920, 11, S. 100), A. Pence aus den Zillerthaler Alpen (zitiert
nach Kinzl), R. von Klebelsberg am Madritschjoch und in den nörd-
lichen Kalkalpen (ebenso). Auch Krebs dürfte die Erscheinung beob-
achtet haben. Denn er stellt die Voraussetzungen für ihr Vorkommen
in den Alpen fest (Geogr. Zeitschr. 31, 1925 S. 103). Unsicher ist es
dagegen, ob in den Alpen echte Zellenböden beobachtet sind, also nicht
Feinerdebeete von polygonaler Begrenzung. Die einzige mir zugängliche
Angabe, die man so deuten könnte, wäre die Feststellung von Allix
oberhalb des Gletschers von Mont-de-Lans im Dauphine. Aber wie ich
schon auf S. 10 hervorgehoben habe, fasse ich die betreffende Bodenform
als Feinerdebeet von polygonaler Gestaltung auf. Die Darstellung von
Dou vtlle ist mir leider nicht zugänglich, so daß ich kein Urteil darüber
habe, ob er vielleicht echte Zellenböden beobachtet hat.
Eigene Beobachtungen.
Ich komme nun zu einer kurzen Darstellung eigener Beobachtungen,
wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, daß ich bei den Wanderungen
von meinem Sohne Helmut begleitet war, der mich durch Beobach-
tungen, photographische Aufnahmen und bei meinem jetzigen Alter -
last not least — auch durch Beförderung eines erheblichen Teiles des
Gepäckgewichtes sehr unterstützte. Dabei muß ich aber gleich von
vornherein hervorheben, daß ich die Feinerdebeete uie in der wunder-
baren Klarheit und Deutlichkeit wie in Spitzbergen sah und erst nach
und nach das Auge an die zwar ähnlichen, aber doch viel undeutlicheren
alpinen Formen gewöhnen mußte. Daher halte ich es nicht für ausge-
schlossen, daß ich in der ersten Zeit Formen unbeachtet gelassen habe,
die ich später berücksichtigt haben würde.
Ich stieg zuerst von Sils-Maria zum Lej (See) Sgrischus hinauf, der
bei einer Meereshöhe von 264-0 m von einem fast vollständigen Kranze
von Schuttablagerungen umgeben ist. Es gelang mir dort nicht, irgend-
welche charakteristische Bodenformen zu finden. Aber allerdings wurden
wir sehr bald durch ein lang andauerndes schweres Hagelgewitter ver-
trieben und so durchnäßt, daß wir die höheren Schutthänge nicht mehr