Über kontaktmetamorphe Gesteine des Baitonegebietes usw.
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Vernachlässigt man bei beiden Analysen den geringen Prozent-
gehalt an Alkalien und Wasser, so errechnet sich folgende Zusammen-
setzung der beiden Granaten:
I.
II.
84,66 % Almandin
74,20 % Almandin
7,23% Spessartin
16,34% Spessartin
4,57 % Andradit
5,59 % Andradit
3,62% Pyrop
3,22% Pyrop
100,08%
99,35%
Die Dichte für I. wurde gefunden
zu d = 4.152, für II. zu d = 4.006.
Granat 1 ist klar mit dunkelrotbrauner Farbe durchsichtig, Granat II
scheint bei derselben Farbe jedoch
trüb durch. Die Lichtbrechung
wurde an Prismen nach der Methode der kleinsten Ablenkung be-
stimmt zu
I.
II.
= 1-8238
= 1-8283
= 1.8193
^640^ = 1-821U
»625/7( = 1-8142
W625UjU= 1-8165
a = 20° 24'
a=20° 20'
Es ergibt sich also hier die merkwürdige und nicht erwartete Tat-
sache, daß die Granaten der metamorphen Servinogesteine sich nur
sehr wenig von den Granaten der kontaktmetamorph veränderten kri-
stallinen Schiefer unterscheiden; die 'wahrscheinliche Erklärung dafür
werde ich im folgenden geben.
Für die Kluftgranaten (Analyse II) muß mit Salomon auf pneu-
matolytische Vorgänge, die die ganze Granatsubstanz in die Klüfte,
und von ihnen aus in die kristallinen Schiefer hineingeführt hat, ge-
schlossen werden, denn diese sind stellenweise so außerordentlich stark
mit Granat erfüllt1), daß man unmöglich an eine Entstehung der Gra-
naten durch Umkristallisierung der primären Schiefersubstanz allein
denken kann. Anders liegt der Fall bei den Granaten des Servino.
Wenn wir uns ein ursprüngliches Sedimentgestein vorstellen, das un-
gefähr aus 50% manganhaltigem Eisenspat2), zu 15% aus Quarz uud
ü Der Granatreichtum dieses Gebietes ist selbst Laien so auffallend, daß
der höchste Berg von der Bevölkerung den Namen Corno delle Granate be-
kommen hat.
2) Nach Curioni, Geologia della Lombardia I 115 enthält der Eisenspat des
Servino in der Umgebung des Adamello etwa 80—90 °/0 Eisenspat, 6—8 °/0 Mangan-
karbonat und 1—2 °/0 Magnesiumkarbonat. Das gilt allerdings nur für reine
Proben.
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Vernachlässigt man bei beiden Analysen den geringen Prozent-
gehalt an Alkalien und Wasser, so errechnet sich folgende Zusammen-
setzung der beiden Granaten:
I.
II.
84,66 % Almandin
74,20 % Almandin
7,23% Spessartin
16,34% Spessartin
4,57 % Andradit
5,59 % Andradit
3,62% Pyrop
3,22% Pyrop
100,08%
99,35%
Die Dichte für I. wurde gefunden
zu d = 4.152, für II. zu d = 4.006.
Granat 1 ist klar mit dunkelrotbrauner Farbe durchsichtig, Granat II
scheint bei derselben Farbe jedoch
trüb durch. Die Lichtbrechung
wurde an Prismen nach der Methode der kleinsten Ablenkung be-
stimmt zu
I.
II.
= 1-8238
= 1-8283
= 1.8193
^640^ = 1-821U
»625/7( = 1-8142
W625UjU= 1-8165
a = 20° 24'
a=20° 20'
Es ergibt sich also hier die merkwürdige und nicht erwartete Tat-
sache, daß die Granaten der metamorphen Servinogesteine sich nur
sehr wenig von den Granaten der kontaktmetamorph veränderten kri-
stallinen Schiefer unterscheiden; die 'wahrscheinliche Erklärung dafür
werde ich im folgenden geben.
Für die Kluftgranaten (Analyse II) muß mit Salomon auf pneu-
matolytische Vorgänge, die die ganze Granatsubstanz in die Klüfte,
und von ihnen aus in die kristallinen Schiefer hineingeführt hat, ge-
schlossen werden, denn diese sind stellenweise so außerordentlich stark
mit Granat erfüllt1), daß man unmöglich an eine Entstehung der Gra-
naten durch Umkristallisierung der primären Schiefersubstanz allein
denken kann. Anders liegt der Fall bei den Granaten des Servino.
Wenn wir uns ein ursprüngliches Sedimentgestein vorstellen, das un-
gefähr aus 50% manganhaltigem Eisenspat2), zu 15% aus Quarz uud
ü Der Granatreichtum dieses Gebietes ist selbst Laien so auffallend, daß
der höchste Berg von der Bevölkerung den Namen Corno delle Granate be-
kommen hat.
2) Nach Curioni, Geologia della Lombardia I 115 enthält der Eisenspat des
Servino in der Umgebung des Adamello etwa 80—90 °/0 Eisenspat, 6—8 °/0 Mangan-
karbonat und 1—2 °/0 Magnesiumkarbonat. Das gilt allerdings nur für reine
Proben.