Pseudopemphix Fritschii Wüst, Lithogaster tiefenbachensis Assm. usw. 15
sind. Wir haben es jedenfalls mit einem Gewebe zu tun, dessen
Faserverlauf — im Gegensatz zu dem eines Tuches —- zwei Ebenen
verfolgt. Während aber die senkrecht zur Oberfläche verlaufenden
Fasern ( = die schraubenförmigen Fibrillen) einander parallel sind,
haben die horizontal gelagerten keine bestimmte Richtung, sondern
überkreuzen sich in den verschiedenen Lagen. Aus dem gleichen
Grunde sind sie wohl auch für diagenetische Umkristallisierung
noch leichter zugänglich, während die — optisch einachsigen —
senkrechten Fibrillen durch die fast einer Kristallisation gleich-
kommende Anordnung ihrer Mizellen1) größere Festigkeit besitzen.
So sehen wir eine große oder kleine Anzahl von Querfaserlagen
zu sehr viel dickeren Lamellen verschmolzen, dazwischen einzelne
auseinandergerissene und auskeilende Partien, deren senkrechter
Faserverlauf noch erkennbar ist (Taf. IV Fig. 1 in den oberen Lagen),
und außerdem zahlreiche Lamellen in ursprünglicher Dicke. Durch
Kristallisationsdruck kann auch das ganze Gewebe auseinander-
gerissen werden (Taf. IV Fig. 1 unten). Ein ähnliches Bild ergibt
die Behandlung eines kleinen Panzerstückes mit Salzsäure. Me-
chanisch hervorgerufene Risse und Spalten folgen einer der beiden
Hauptrichtungen, d. h. senkrecht oder parallel zur Oberfläche.
Dabei zeigt sich, daß zwischen, nicht in den Hauptfasern — wie
die Untersuchung rezenter Panzer zu ergeben scheint — Hohlräume
liegen, die in gleicher Weise bis zur Oberfläche durchlaufen. Wenig-
stens läßt sich so am besten das Bild verstehen, das ein Flächenschnitt
eines Panzersplitters ergibt (Taf. IV Fig. 2). Ein dichtes Gewebe
ist von zahlreichen feinen Poren durchbohrt, die wohl von Fort-
sätzen der ausscheidenden Flypodermiszellen durchzogen waren.
Dementsprechend sind sie auch — wie schon an rezenten Panzern
festgestellt wurde —- in Polygonen angeordnet, die ein Abbild der
Flypodermiszellen sind (Taf. IV Fig. 2 ziemlich rechts unten).
M ir sind damit in der Lage, an fossilen Krebsen erstmalig die
Umrisse einer Zelle nachzuweisen.
5. Die Exzessivität von Pemphix Sueurii zeigt sich einmal in
der eigentümlichen Aufteilung der Gastricalregion, die -— ent-
sprechend seiner depressiformen Gestalt — die übliche Längs-
gliederung vermissen läßt, ferner in der beträchtlichen Größen-
zunahme und Häufigkeit, und endlich in dem unregelmäßigen
Wachstum der einzelnen Regionen im Verhältnis zueinander. Das
1) Vgl. hierzu besonders die betr. Abschnitte bei W. J. Schmidt 1924.
sind. Wir haben es jedenfalls mit einem Gewebe zu tun, dessen
Faserverlauf — im Gegensatz zu dem eines Tuches —- zwei Ebenen
verfolgt. Während aber die senkrecht zur Oberfläche verlaufenden
Fasern ( = die schraubenförmigen Fibrillen) einander parallel sind,
haben die horizontal gelagerten keine bestimmte Richtung, sondern
überkreuzen sich in den verschiedenen Lagen. Aus dem gleichen
Grunde sind sie wohl auch für diagenetische Umkristallisierung
noch leichter zugänglich, während die — optisch einachsigen —
senkrechten Fibrillen durch die fast einer Kristallisation gleich-
kommende Anordnung ihrer Mizellen1) größere Festigkeit besitzen.
So sehen wir eine große oder kleine Anzahl von Querfaserlagen
zu sehr viel dickeren Lamellen verschmolzen, dazwischen einzelne
auseinandergerissene und auskeilende Partien, deren senkrechter
Faserverlauf noch erkennbar ist (Taf. IV Fig. 1 in den oberen Lagen),
und außerdem zahlreiche Lamellen in ursprünglicher Dicke. Durch
Kristallisationsdruck kann auch das ganze Gewebe auseinander-
gerissen werden (Taf. IV Fig. 1 unten). Ein ähnliches Bild ergibt
die Behandlung eines kleinen Panzerstückes mit Salzsäure. Me-
chanisch hervorgerufene Risse und Spalten folgen einer der beiden
Hauptrichtungen, d. h. senkrecht oder parallel zur Oberfläche.
Dabei zeigt sich, daß zwischen, nicht in den Hauptfasern — wie
die Untersuchung rezenter Panzer zu ergeben scheint — Hohlräume
liegen, die in gleicher Weise bis zur Oberfläche durchlaufen. Wenig-
stens läßt sich so am besten das Bild verstehen, das ein Flächenschnitt
eines Panzersplitters ergibt (Taf. IV Fig. 2). Ein dichtes Gewebe
ist von zahlreichen feinen Poren durchbohrt, die wohl von Fort-
sätzen der ausscheidenden Flypodermiszellen durchzogen waren.
Dementsprechend sind sie auch — wie schon an rezenten Panzern
festgestellt wurde —- in Polygonen angeordnet, die ein Abbild der
Flypodermiszellen sind (Taf. IV Fig. 2 ziemlich rechts unten).
M ir sind damit in der Lage, an fossilen Krebsen erstmalig die
Umrisse einer Zelle nachzuweisen.
5. Die Exzessivität von Pemphix Sueurii zeigt sich einmal in
der eigentümlichen Aufteilung der Gastricalregion, die -— ent-
sprechend seiner depressiformen Gestalt — die übliche Längs-
gliederung vermissen läßt, ferner in der beträchtlichen Größen-
zunahme und Häufigkeit, und endlich in dem unregelmäßigen
Wachstum der einzelnen Regionen im Verhältnis zueinander. Das
1) Vgl. hierzu besonders die betr. Abschnitte bei W. J. Schmidt 1924.