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Rüger, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 2. Abhandlung): Über einen Granulit mit Sekundärschieferung von Auerswalde in Sachsen — Berlin, Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43601#0006
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6

L. Hügek,

Postkristalline Deformationen sind an einigen Individuen bemerkbar,
an den Biotiten häufiger als an den Muskowiten.
Als Porphyroblasten treten große Mikroperthite auf, auf deren Vor-
kommen im Granulit Lehmann (1884) erstmalig hinwies. Sie enthalten
vielfach tropfenförmige Quarzeinschlüsse. Am Bande stellen sich bis-
weilen auch mikrographische Verwachsungen ein.
Von Accesoria sind zu nennen: Rutil, Zirkon und Granat. Letzterer
stellenweise beginnende Biotitisierung zeigend, wie dies Lehmann aus-
führlich beschrieb. Oft sind auch, die vou Scheumann (1924) erwähnten
Zerfallserscheinungen zu sehen, jedoch nicht so ausgeprägt. Bei einem
weiteren, nicht näher bestimmbaren Mineral (sehr selten auftretend)
scheint es sich um Zoisit zu handeln.
Damit ist das Gestein genügend charakterisiert. Es bliebe nur
noch übrig, die gemessenen Mineralien zu nennen. Es wurde in drei
Lageu gemessen (I, II und III in Figur 1), und zwar: die kleinen
Biotite, die großen Biotite, die Muskowite und die Quarzaggregate auf
Die Grundmasse entzog sich leider durch ihre Feinkörnigkeit der
statistischen Vermessuug. Von den Mikroperthiten waren es zu wenig,
um ein ausdeutbares Bild zu bekommen. Bei starker Vergrößerung
wurden Stichproben unter den Plagioklasen der Grundmasse gemacht.
Hierbei zeigte sich (am Schliff der Lage II), daß c vielfach // B (in Sj)
und 001 // liegt. Dies deckt sich also mit der von D. Korn fest-
gestellten Albitregel (Sander 1928 c). Aber die Unterlagen sind im
vorliegenden Falle zu gering, um eine Entscheidung zu treffen. Parallel
der Lage II wurde nachträglich noch ein Schliff hergestellt und ver-
messen, um eine noch später zu erörternde Frage zu klären.
Im ganzen liegen den beigefügten Diagrammen rund 3500 Mes-
sungen zugrunde.
II. Die gefügeanalytische Untersuchung.
1. Die kleinen Biotite.
Figur 4: Es bietet das typische Bild eines B-Tektonites, bei wel-
chem die Schnittgerade s1/s2 Scherungsachse ist. Die stärkere Be-
setzung zeigt s2, wobei dessen Besetzungsbereich hinsichtlich der
Trennungen durch Untermaxima nicht scharf symmetrisch zu liegt.
Die letztere Verteilung gilt ebenso für deD Besetzungsbereich von
Geht man von den Hauptbesetzungen in den Polen von sx und s2 aus,
so lassen sich Teilroaxima wie folgt festlegen:
in 28° Abstand symmetrisch von Pol sx,
in 65° Abstand von Pol s2.
 
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