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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0019
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Flußgeschichtl. u.. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 19
Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß in der Freistädter Senke
auch noch ältere Ablagerungen vorhanden sind, die noch dem Miozän
angehören.
4. Die Herkunft der Sande und Schotter der Feldaistsenke.
Über die heutige Wasserscheide haben uns die alten Flußablage-
rungen bis an das Moldauknie geführt, wo der Schwarzwaldsattel
das Tor zu sein scheint, durch das sie herangeführt wurden.
Im heutigen Moldautal selbst ist nichts mehr von ihnen zu finden.
Nur in der Weitung von Hohenfurth treten nochmals
ähnliche Bildungen auf. Vor einigen Jahren bestand südlich
der Stadt an der Ostseite der Straße nach Kaltenbrunn ein größerer
Aufschluß, dessen untere Partien ich bei einem neuen Besuch 1929
schon wieder verschüttet fand. Es zeigten sich etwa 4 m mächtige
grobkörnige Ablagerungen mit vorwiegend kantengerundeten, bis
faustgroßen Quarzstücken und verwitterten Granitbrocken; deut-
liche Schichtung, teilweise auch Kreuzschichtung; Einschaltung
toniger Zwischenschichten; in den obersten Lagen auch größere
Granittrümmer bis hz m Länge, die wohl vom höherliegenden Ge-
hänge stammen.
Darunter liegen, in einer Mächtigkeit von 2 m sichtbar, reine,
feinkörnige Sande von gelber oder weißer Farbe, die große Ähnlich-
keit mit den Miozänsanden des Donaugebietes haben.
Schön gerundete Gerolle fehlen. Gleich neben dem Aufschluß
steht das Grundgebirge an.
Die im weiteren Umkreis bei der Bevölkerung bekannte Sand-
grube in der Nähe des Kühhofs nördlich von Hohenfurth besteht
ausschließlich aus aufgelockertem Granit. Flußablagerungen fehlen
der dortigen breiten Terrasse.
Man wird in den Ablagerungen bei Hohenfurth die westliche
Fortsetzung der Schotter von Oberhaid sehen dürfen. Dies stützt
die Ansicht, daß die Sande und Schotter der Feldaistsenke einem
alten Moldaulaufe ihre Entstehung verdanken.
In diesem Zusammenhang verdienen noch zwei Stellen weiter
im NW Erwähnung.
Gleich nördlich oberhalb von Steindihammer findet sich östlich
der Straße auf den Äckern eine starke Anreicherung von Quarz-
brocken auf eng begrenztem Raume, die möglicherweise liier an-
geschwemmt sind. Wo die Straße Steindlhammer-Nesselbach bei
der Ortschaft Reith in den Wald eintritt, liegt eine schon teilweise

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