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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0023
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Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 23
Westlich des Jaunitzbaches gehört ihr die breite Platte von
Freudenthal an, die sich nach S, sich erniedrigend und stark zer-
schnitten, über Waldburg, mit ansteigender Flöhe jedoch nach N
verfolgen läßt. Auch um Reichenthal ist sie in großer Ausdehnung
vorhanden.
Diese 700-m-Fläche ist morphologisch die wichtigste Erscheinung
im Raume nordwestlich von Freistadt. Sie dacht sich ganz all-
mählich von N nach S oder SO zu ab. Wenn auch gerade in diesem
Gebiete immer mit nachträglichen Verstellungen gerechnet werden
muß, so spricht doch alles dafür, daß die Flüsse, die diese Verebnung
geschaffen haben, nordsüdlich gerichteten Lauf hatten. Dies zeigt
sich besonders deutlich in der Verzweigung der Ebenheit gegen N zu,
einerseits gegen den Kerschbaumer Sattel, andererseits gegen NW,
wo die alte Fläche freilich infolge der nachträglichen Zerschneidung
nur mehr in einzelnen Teilen erhalten geblieben ist, so besonders
beim Steinfeld südlich von Zulissen.
c) Die 650-m-Fläche von Oberhaid und das Jaunitzbachtal.
Die zweite Hauptform an der Donau-Moldau-Wasser-
scheide ist die ausgedehnte 650-m-Fläche bei Oberhaid
und um Zwarmetschlag. Diese greift fingerförmig weit
gegen S zurück und löst dadurch das höhere Gelände der
700-m-Fläche und der darüber auf ragen den Inselberg-
kuppen in einzelne Streifen auf. Besonders die Umgebung
von Zwarmetschlag bietet hierfür ein gutes Beispiel.
Mit steiler Stirne fällt der Granitzflurrücken nordwärts gegen
die 650-m-Fläche ab. Diese erstreckt sich beiderseits von ihm,
leicht ansteigend, über Allhut und Stiftung gegen S. Es liegt hier
.eine geradezu mustergültige Eckflur im Sinne J. Sölchs vor, die
sich beiderseits in Form von breiten Talterrassen fortsetzt. Ganz
ähnlich ist es beim Rücken von Zulissen.
Noch schärfer ausgeprägt ist der Abfall der bis gegen Leopold-
schlag auf etwa 750 m ansteigenden Hochfläche gegen das mehr als
100 m tiefer liegende Flußgebiet der Maltsch. Besonders beim An-
blick von N her hebt sich die nördliche Kante dieser Fläche zwischen
de m Leopoldschlager Berg im 0 und dem Taborberg im W deutlich ab.
Während sich im N die 650-m-Fläche ausbildete und den Rand
der 700-m-Fläche immer stärker auflöste und nach S zurückschob,
wurde diese auch durch ihre eigenen Flüsse wieder zerschnitten und
in einzelne Teile aufgelöst. Diese Zerschneidung hängt zusammen
 
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