Fluß geschieht!. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 25
3. Junge Zerschneidung der 650-m-Fläche durch den Steg-
mühlbach und seine Zuflüsse.
Nun gilt es, die Stellung der jungtertiären Ablagerungen zu
diesen Phasen festzustellen. Wenn diese niemals auf der 700-m-Fläche
auftreten, so ist das nur so zu erklären, daß sie auch niemals auf ihr
abgelagert wurden. Sonst wären wohl an verschiedenen Stellen
wenigstens einzelne Reste aufzuspüren gewesen. Die Schotter
und Sande finden sich vielmehr ausschließlich auf der
650-m-Fläche von Oberhaid, auf der nur ganz wenig in
die 700-m-Fläche eingesenkten Tal Wasserscheide bei
Summerau, im tiefen Tal des Jaunitzbaches und in der
weiten Freistädter Senke, also durchweg auf Flächen und in
Hohlformen, die jünger sind als die 700-m-Fläche.
Die Ablagerungen beschränken sich außerdem auf den Talzug
Jaunitzbach-Pirau, fehlen aber in der ungefähr gleichartigen Furche,
die von Summerau unmittelbar gegen NW führt (Süßengraben).
Unmittelbar auf der heutigen Hauptwasserscheide nördlich von
Summerau füllen die Sande und Schotter eine alte Talmulde aus,
aus der sie noch nicht wieder ganz entfernt worden sind, obwohl von
zwei Seiten her Jaunitzbach und Hainbach an ihrer Ausräumung
arbeiten.
So liegen die Tatsachen. Ich glaube nun, folgenden Ablauf
der Ereignisse erkennen zu können. Ursprünglich lag im Raume
nördlich von Freistadt durch lange Zeiträume hindurch eine Wasser-
scheide, von der weg die Entwässerung einerseits nach S, andererseits
gegen NW zu erfolgte. Die hierhin abfließenden Wasser wurden aber
noch nicht von dem heutigen meridionalen Moldaulauf gesammelt,
sondern zogen weiter gegen NW. Vielleicht ergossen sie sich in das
Becken von Unterwuldau-Oberplan, über dessen ursprüngliche Ent-
wässerung ich allerdings kein eigenes Urteil habe.
Infolge von Krustenbewegungen in Südwestböhmen kam es zu
einer Umkehr der Entwässerungsrichtung und im Zusammenhänge
damit zunächst zur Bildung stehender Gewässer. Darauf deuten
die feinen weißen Sande südlich von Hohenfurth hin. Infolge einer
Art Kippung ging nach dieser Übergangsphase die Entwässerung
Südwestböhmens durch die Feldaistsenke gegen S. Dadurch wurde
nach der Ausbildung der 650-m-Fläche und des Jaunitzbachtales
die Erosionstätigkeit der Flüsse im Gelände beiderseits der alten
Wasserscheide und damit deren Kampf um diese selbst unterbrochen
und durch eine Aufschüttungsperiode abgelöst.
3. Junge Zerschneidung der 650-m-Fläche durch den Steg-
mühlbach und seine Zuflüsse.
Nun gilt es, die Stellung der jungtertiären Ablagerungen zu
diesen Phasen festzustellen. Wenn diese niemals auf der 700-m-Fläche
auftreten, so ist das nur so zu erklären, daß sie auch niemals auf ihr
abgelagert wurden. Sonst wären wohl an verschiedenen Stellen
wenigstens einzelne Reste aufzuspüren gewesen. Die Schotter
und Sande finden sich vielmehr ausschließlich auf der
650-m-Fläche von Oberhaid, auf der nur ganz wenig in
die 700-m-Fläche eingesenkten Tal Wasserscheide bei
Summerau, im tiefen Tal des Jaunitzbaches und in der
weiten Freistädter Senke, also durchweg auf Flächen und in
Hohlformen, die jünger sind als die 700-m-Fläche.
Die Ablagerungen beschränken sich außerdem auf den Talzug
Jaunitzbach-Pirau, fehlen aber in der ungefähr gleichartigen Furche,
die von Summerau unmittelbar gegen NW führt (Süßengraben).
Unmittelbar auf der heutigen Hauptwasserscheide nördlich von
Summerau füllen die Sande und Schotter eine alte Talmulde aus,
aus der sie noch nicht wieder ganz entfernt worden sind, obwohl von
zwei Seiten her Jaunitzbach und Hainbach an ihrer Ausräumung
arbeiten.
So liegen die Tatsachen. Ich glaube nun, folgenden Ablauf
der Ereignisse erkennen zu können. Ursprünglich lag im Raume
nördlich von Freistadt durch lange Zeiträume hindurch eine Wasser-
scheide, von der weg die Entwässerung einerseits nach S, andererseits
gegen NW zu erfolgte. Die hierhin abfließenden Wasser wurden aber
noch nicht von dem heutigen meridionalen Moldaulauf gesammelt,
sondern zogen weiter gegen NW. Vielleicht ergossen sie sich in das
Becken von Unterwuldau-Oberplan, über dessen ursprüngliche Ent-
wässerung ich allerdings kein eigenes Urteil habe.
Infolge von Krustenbewegungen in Südwestböhmen kam es zu
einer Umkehr der Entwässerungsrichtung und im Zusammenhänge
damit zunächst zur Bildung stehender Gewässer. Darauf deuten
die feinen weißen Sande südlich von Hohenfurth hin. Infolge einer
Art Kippung ging nach dieser Übergangsphase die Entwässerung
Südwestböhmens durch die Feldaistsenke gegen S. Dadurch wurde
nach der Ausbildung der 650-m-Fläche und des Jaunitzbachtales
die Erosionstätigkeit der Flüsse im Gelände beiderseits der alten
Wasserscheide und damit deren Kampf um diese selbst unterbrochen
und durch eine Aufschüttungsperiode abgelöst.