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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0032
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32

Hans Kinzl:

lung eine Ziegelei gewesen zu sein. Die ausgedehnte, flache, größten-
teils verwachsene Grube besitzt mehrere frische Aufschlüsse. Sie
zeigen etwa 2 m mächtigen Lehm mit Quarzgeröllen bis zu Kopf-
größe, gelegentlich sogar mit einem Durchmesser von y> m- Die
Schotter sind in der Hauptsache bloß kantengerundet. Die voll-
kommenste Rundung weisen die großen Gerolle auf. Nördlich der
Straße nach Zartlesdorf kommt unter einer dünnen Lehm- und
Schotterdecke stark auf gelockerter Granit zum Vorschein. Ähnliche
Ablagerungen sind auch weiter östlich gegen Reichenau zu überall
anzutreffen. Lire Höhenlage ist 620—630 m.
Von hier nordwärts setzen die Schotter eine Strecke aus. Vor
allem sind die Terrassen bei Schömersdorf frei von ihnen. Dafür
erreichen sie westlich der Maltsch nördlich von Einsiedel wieder
große Verbreitung. Auf der 610 m hohen Terrasse beim Lausecker
ist eine Decke von lehmig-sandigen Ablagerungen mit Quarzgeröllen
an mehreren Stellen aufgeschlossen. Von hier sind sie bis gegen
Gurenitz nordwärts zu verfolgen. Noch bedeutender ist das Schotter-
lager im Walde beim Weidließer (584 m) nördlich von Jeschkesdorf,
dessen Fläche selbst schotterfrei ist. Die Quarzgerölle sind hier
ziemlich gut gerundet. Die breite Fläche nördlich vom Weidließer
ist ohne Schotter, die sich erst unmittelbar südöstlich von Kaplitz
auf den Äckern wieder feststellen lassen.
Ausgedehnter ist das Vorkommen junger Ablagerungen westlich
von Kaplitz. An der Straße nach Kl.-Umlowitz erschließen mehrere
bis zu 6 m tiefe Gruben weiße Sande, teilweise grobkörnig mit da-
zwischen gestreuten kantigen Quarzstücken, teilweise feinkörnig,
überdeckt von einer etwa 2 m mächtigen Lehmschicht, die zur Ziegel-
bereitung verwendet wird. FI. Reininger beschreibt aus diesem
Gebiet ein Profil (a. a. 0. S. 504). Er fand hier auch eine nur wenige
Zentimeter dicke kohlige Schicht und vermutete das Vorhandensein
eines Kohlenflözes. Tatsächlich wurde auch vor etwa zwei Jahr-
zehnten in einer dem Gastwirt Schauer von Kaplitz gehörigen Grube
aus einem 36 m tiefen Schacht eine minderwertige Kohle zutage
gefördert. Dieses Kohlenflöz liegt mit etwa 520 m Meereshöhe
wesentlich höher als die Flöze des Budweiser Beckens und seiner
Nachbarschaft, die in der Hauptsache eine Höhe von 390—420 m
haben.
Auch nordwestlich von Kaplitz sind mehrere Sandgruben vor-
handen, die im Hangenden eine ziemlich mächtige Schotterdecke
tragen (rund 560 m hoch). Da unmittelbar am Nordwestausgange
 
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