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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0034
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34

Hans Kinzl:

Bahnhof Zartlesdorf). An verschiedenen frisch ausgehobenen Gräben
waren dort große scharfkantige Quarzblöcke von über 3 dm im
Durchmesser neben ähnlich großen, vollkommen zugerundeten Ge-
rollen zu sehen.

2. Die Hauptzüge der Landformung entlang der Maltsch.
Die Malt'sch fließt in ihrem Oberlaufe südöstlich von Unterhaid
in einer breiten Niederung. Mit schroffem, bis zu 200 m hohem
Steilabfall erhebt sich südlich davon das Massiv des Leopoldschlager
Berges. Nördlich des Maltschoberlaufes steigt das Gelände lang-
samer gegen ein reich gegliedertes Rücken- und Kuppenland an.
Nordwestlich von Reichenau tritt der Fluß in ein tief eingeschnittenes
Engtal ein. Er durchschneidet hier eine Zone höheren Landes, die
die geräumigen Becken von Unterhaid-Reichenau im S und Kaplitz
im N voneinander trennt. Im Kaplitzer Becken weitet sich das Tal.
Nördlich von Kaplitz fließt die Maltsch aber neuerdings in einem
tief eingeschnittenen Engtal dem Budweiser Becken zu.
Nördlich von Kaplitz ist das Gelände morphologisch von einer
seltenen Einfachheit und Übersichtlichkeit. Beiderseits der Maltsch
ziehen von S her zunächst noch höhere Erhebungen: im W die
Poluska (918 m), im 0 die Flennberge (Kohout, 865 m). An sie lehnt
sich eine 630-m-Fläche, westlich der Maltsch besonders um Netro-
bitz, östlich davon bei Johannesberg ausgebildet. Diese fällt mit
steilen Rändern gegen eine weite Fastebene von etwa 550 m Höhe
ab, die nahezu den ganzen Raum zwischen Maltsch und Moldau
einnimmt und besonders zwischen Welleschin und Krumau schön
entwickelt ist. Nur einzelne höhere Bergkuppen ragen bei Golden-
kron und Breitenstein über sie auf.
An der Maltsch findet sich, besonders zwischen Rimau und
Paschnowitz, eine 480-m-Terrasse. In derselben Flöhe liegt das
Gelände, hier schon großenteils im Bereich der tertiären Becken-
füllungen, bei Steinkirchen am Südrande des Budweiser Beckens.
Diesen drei Flächensystemen in 630, 550 und 480 bis
500 m Höhe kommt in der ganzen südböhmischen Becken-
landschaft und an deren Rändern die allergrößte Bedeu-
tung zu. Wir finden sie besonders auch in der Gegend von Schwei-
nitz und Gratzen deutlich entwickelt.
Das Maltschgebiet weist also im allgemeinen die Züge
einer regelmäßigen und ungestörten fluviatilen Formung
auf, im Gegensatz zur Feldaistsenke, wo tektonische Vor-
 
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