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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0040
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40

Hans Kinzl:

hügellandes aufweist, besonders westlich von Kattsdorf und um Ried.
Sogar die bezeichnende Erscheinung der ungleichseitigen Talquer-
schnitte findet sich hier, in besonders schöner Weise bei Thal, süd-
westlich von Kattsdorf. Die Umgebung von Ried gehört zu den
einförmigsten Tertiärlandschaften Oberösterreichs, mit sehr sanft
geformten breiten, niedrigen Rücken, weiten, muldenförmigen Tälern,
ohne schärfere Einrisse.
Die Beckenausfüllungen bestehen auch hier hauptsächlich aus
Sanden, die besonders östlich von Lungitz, um Kiendorf und um
Gallneukirchen weit verbreitet sind. Von hier aus reichen sie über
den Linzerberg und durch das Becken von Treffling bis in die Linzer
Bucht nach W. Im Becken von Radingdorf östlich von Gallneu-
kirchen und am Kordfuße des Wartberges sind mehrfach Tone auf-
geschlossen.
Westlich von Kiendorf steht im Wäldchen am Fuße des Steil-
abfalls bei Wolfing ein dunkler, blätteriger Mergel an. Auch um
Ried sind an mehreren Stellen fast schwarze Mergel und Tone mit
zahlreichen Glimmerblättchen feststellbar. Nach dem Weltkriege
hat man hier verschiedentlich nach Kohle gebohrt, allerdings ohne
Erfolg. Ein kleines, W m mächtiges Flöz soll früher beim Neuhof-
bauer in Obenberg abgegraben worden sein.
In der Gegend der Haltestelle Kattsdorf reicht der Granit bis
nahe an die Gusen heran. Südlich des Bahnhofes Gaistbach-Wartberg
erstrecken sich die tertiären Schichten weiter gegen 0 in das Becken
von Aistbergthal. Aufschlüsse finden -sich hier freilich nur spärlich.
Am Ostende der Ortschaft Altaist liegt über tiefgründig auf ge-
lockertem bläulichem Granit eine 1—2 dm dicke Schicht von über-
wiegend gut abgerollten Quarz- und Granitgeröllen, darüber 1 m
weiße Sande. Ein ähnlicher Aufschluß mit wechsellagernden weißen
Sanden, Quarz- und Granitgeröllen liegt südöstlich unterhalb von
Hochstraß. Größere Granitstücke, besonders aber kugelförmige
Gerolle, deuten hier auf strandnahe Bildungen hin.
Wenn sich auch die tertiären Ablagerungen im wesentlichen
nur in den Becken finden, so greifen sie doch auch noch jetzt an
verschiedenen Stellen über die Beckenränder hinweg, so nördlich
von Prägarten, besonders aber östlich oberhalb St. Georgen um
Gruckenberg.
Der ganze Südrand der Böhmischen Masse war seiner-
zeit wohl ziemlich vollständig von den Ablagerungen des
miozänen Meeres verhüllt worden. Erst die folgende Ab-
 
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