Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0042
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
42

Hans Kinzl:

Die Kettenbachsenke wird durch den Riedel von Stranzberg
geteilt. Das Becken von Aistbergthal wird nicht zum Becken von
Gallneukirchen-Kattsdorf entwässert. Es ist seinerseits durch den
Rücken beim Stangl und Haslinger in zwei verschiedene hydro-
graphische Kammern geteilt. Vom Gallneukirchener Becken ist das
Teilbecken von Radingdorf im 0 und das von Treffling im W hydro-
graphisch geschieden. Schließlich ist das Gallneukirchener Becken
durch den Granitrücken östlich von Schweinbach auch vom Katts-
dorfer Becken getrennt; freilich werden beide durch die Gusen zu-
sammengeschlossen, die aber, streng genommen, diese Verbindung
durch ein außerhalb der Senke liegendes Durchbruchstal herstellt.
Das Einzugsgebiet des Marbaches bei Ried im SO ist vollends selb-
ständig.
Die Flüsse gewinnen heute nach dem Verlassen des
tektonisch nicht zerstückelten Granithochlandes den Zu-
gang zur Donau in einer bunten Folge von Talweitungen
in den mit tertiären Ablagerungen erfüllten Becken und
epigenetisch in die dazwischen aufragenden Granitschol-
len eingeschnittenen Engtälern.
Elier sind zunächst die Durchbrüche der Gusen und des Mar-
baches durch die Hohensteinscholle zu erwähnen, die ich schon früher
in einem anderen Zusammenhänge beschreiben konnte (Durchbruchs-
täler am Südrand der Böhmischen Masse in Oberösterreich. Ver-
öffentlichungen des Institutes für ostbairische Heimatforschung 1,
S. 16—20).
Sowohl die Große wie auch die Kleine Gusen durchbrechen
bei ihrem Wege aus dem Becken von Gallneukirchen-Radingdorf
den westlichen Teil des Wartbergrückens. Der Durchbruch der
Großen Gusen ist hier nm kurz. Hingegen verdient jener der Kleinen
Gusen als ein Musterbeispiel einer Epigenese eine kurze Beschreibung.
Der Fluß durchschneidet den Wartbergrücken südlich der Weigl-
mühle nämlich nicht nur auf dem längsten, hier möglichen Weg,
sondern überdies auch noch in seinem höchsten Teil.
Südöstlich der Weiglmühle liegen noch überall tertiäre Becken-
ausfüllungen, die dem Flusse ein leichteres Arbeiten ermöglicht
hätten. Er tritt aber anstatt dessen schon weiter nördlich bei der
Weiglmühle in den Granit ein. Auf der Westseite des Engtals senkt
sich das Gelände zu einer ziemlich tiefen Mulde ab, die gegen Enger-
witzdorf gerichtet ist. Die Gusen selbst fließt aber gegen Süden
abermals durch eine höhere Granitkuppe hindurch. Der Wider-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften