Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 43
spruch des Durchbruches der Kleinen Gusen mit dem heutigen Relief
könnte also kaum größer sein.
Besonders lehrreiche Verhältnisse bietet der Lauf der Aist. Ihr
epigenetisches Tal beginnt schon nördlich von Prägarten. Hier wäre
dem Flusse ein leichter Zugang zur Kettenbachsenke an dem Sattel
geboten gewesen, den heute die Bahn benutzt, um aus dem nörd-
lichsten Teil der Kettenbachsenke in das Aisttal zu gelangen. Die Aist
durchfließt hier die westlich anschließende höhere Granitplatte.
Ein zweites Mal führt ein niedriger Sattel beim Bahnhof Prä-
garten in das Becken von Radingdorf gegen W. Die Aist durchstößt
aber hier den Wartbergstock, und zwar ist merkwürdigerweise ihr
Durchbruch mitten in den Ostabfall der Calvarienbergkuppe ein-
geschnitten. Vom Ostrand ihres Engtales fällt das Gelände noch
etwa 30 m zur angrenzenden Ebene des Prägartfeldes ab. Die Cal-
varienbergkuppe selbst (477 m) ragt 60—70 m darüber auf (Abb. 3).
den Ristdurchbruch bei WartbeTg.
S-J'ach überhöht.
Abb. 3. (Orographisches Profil.)
Auch etwas weiter südlich liegt vor dem Austritt der Aist in
das Becken von Aistbergthal noch einmal eine kleine selbständige
Epigenese bei der Noitzmühle vor, wo der Fluß östlich von Altenhaus
einen von N her vorspringenden Granitsporn abschneidet, anstatt
bei Altenhaus schon in das Becken von Aistbergthal hinauszutreten.
Der längste Durchbruch ist das Josefstal zwischen der Ein-
mündung des Kettenbaches und Schwertberg, ein bis 200 m tief
eingeschnittenes, gegen 6 km langes Engtal mit steilen, teilweise
felsigen Gehängen. Noch vorher vereinigt sich die Feldaist mit der
Schwarzen Aist; diese verläßt das Granithochland bei der Pfannl-
mühle, quert die Kettenbachsenke und durchbricht westlich unter-
halb von Stranzberg den südöstlichen Ausläufer der Wartbergscholle.
spruch des Durchbruches der Kleinen Gusen mit dem heutigen Relief
könnte also kaum größer sein.
Besonders lehrreiche Verhältnisse bietet der Lauf der Aist. Ihr
epigenetisches Tal beginnt schon nördlich von Prägarten. Hier wäre
dem Flusse ein leichter Zugang zur Kettenbachsenke an dem Sattel
geboten gewesen, den heute die Bahn benutzt, um aus dem nörd-
lichsten Teil der Kettenbachsenke in das Aisttal zu gelangen. Die Aist
durchfließt hier die westlich anschließende höhere Granitplatte.
Ein zweites Mal führt ein niedriger Sattel beim Bahnhof Prä-
garten in das Becken von Radingdorf gegen W. Die Aist durchstößt
aber hier den Wartbergstock, und zwar ist merkwürdigerweise ihr
Durchbruch mitten in den Ostabfall der Calvarienbergkuppe ein-
geschnitten. Vom Ostrand ihres Engtales fällt das Gelände noch
etwa 30 m zur angrenzenden Ebene des Prägartfeldes ab. Die Cal-
varienbergkuppe selbst (477 m) ragt 60—70 m darüber auf (Abb. 3).
den Ristdurchbruch bei WartbeTg.
S-J'ach überhöht.
Abb. 3. (Orographisches Profil.)
Auch etwas weiter südlich liegt vor dem Austritt der Aist in
das Becken von Aistbergthal noch einmal eine kleine selbständige
Epigenese bei der Noitzmühle vor, wo der Fluß östlich von Altenhaus
einen von N her vorspringenden Granitsporn abschneidet, anstatt
bei Altenhaus schon in das Becken von Aistbergthal hinauszutreten.
Der längste Durchbruch ist das Josefstal zwischen der Ein-
mündung des Kettenbaches und Schwertberg, ein bis 200 m tief
eingeschnittenes, gegen 6 km langes Engtal mit steilen, teilweise
felsigen Gehängen. Noch vorher vereinigt sich die Feldaist mit der
Schwarzen Aist; diese verläßt das Granithochland bei der Pfannl-
mühle, quert die Kettenbachsenke und durchbricht westlich unter-
halb von Stranzberg den südöstlichen Ausläufer der Wartbergscholle.