46
Hans Kinzl:
ihm genau untersucht worden, im Bereich der oberen Donau, dem
Arbeitsgebiete Klüpfels, durch W. Meckenstock (Morphologische
Studien im Gebiete des Donaudurchbruches von Neustadt bis Regens-
burg. Mitteilungen des Vereins der Geographen an der Universität
Berlin, 1915), in österreichischen Landschaften vor allem durch
Fr. X. Schaffer (Das Miozän von Eggenburg. Abhandlungen der
Geol. Reichsanstalt XXII, Lieft 4, 1914) in der Gegend von Eggen-
burg in Niederösterreich und durch J. Solch (Epigenetische Ero-
sion und Denudation. Geol. Rundschau IX, 1918, S. 161—177) in der
Steiermark. Liier werden auch schon die verschiedenen morphologi-
schen Fragen erörtert, die sich aus dem Nebeneinander der verschieden
alten Formen ergeben. Besonders auch auf die Konservierung der
alten Formen durch zeitweilige Zuschüttungen hat Schaffer (S. 46)
mit großem Nachdruck hingewiesen. Auch J. Solch erklärte das
jugendliche Gepräge des seiner ersten Anlage nach altmiozänen Ab-
falls des Steirischen Randgebirges durch die Zuschüttung, die ihn
vor der Zerstörung schützte (Das Grazer Hügelland. Sitz.-Ber. der
Akacl. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., 130. Bel., 1921, S. 269). Ähn-
liche Gedanken hat auch 0. Ampferer mehrfach geäußert. Wie
jetzt W. Klüpfel, hatte J. Solch schon mehrmals zu größter Vor-
sicht bei der Untersuchung von Flußterrassen in verschütteten und
wiederaufgedeckten Landschaften gemahnt, da diese sowohl dem
jungen wie dem alten Relief angehören können.
Ergebnisse.
1. Angefangen vom Moldauknie südlich von Rosenberg in Süd-
böhmen, zieht ein zusammenhängender Streifen von fluviatilen Ab-
lagerungen quer über die heutige europäische Hauptwasserscheide
bei Summerau hinweg und setzt sich geschlossen durch das Jaunitz-
bachtal und die Freistädter Senke bis über Kefermarkt nach S fort.
Entsprechende Schotterlager finden sich in der Nachbarschaft der
Donau auf den Flöhen nördlich von Schwertberg und Mauthausen.
Diese Ablagerungen entsprechen einem alten Moldaulauf, der im
jüngeren Tertiär, in der Hauptsache im Unterpliozän, Südwest-
böhmen gegen die Donau hin entwässerte. Diese gegen S zu er-
folgende Entwässerung stellt aber nur eine verhältnismäßig kurze
Episode in der Entwicklung des Flußnetzes Südwestböhmens und
der Feldaistsenke dar. Wie jetzt, bestand auch vorher im Bereich
der südböhmischen Pforte nördlich von Freistadt eine Wasserscheide.
Hans Kinzl:
ihm genau untersucht worden, im Bereich der oberen Donau, dem
Arbeitsgebiete Klüpfels, durch W. Meckenstock (Morphologische
Studien im Gebiete des Donaudurchbruches von Neustadt bis Regens-
burg. Mitteilungen des Vereins der Geographen an der Universität
Berlin, 1915), in österreichischen Landschaften vor allem durch
Fr. X. Schaffer (Das Miozän von Eggenburg. Abhandlungen der
Geol. Reichsanstalt XXII, Lieft 4, 1914) in der Gegend von Eggen-
burg in Niederösterreich und durch J. Solch (Epigenetische Ero-
sion und Denudation. Geol. Rundschau IX, 1918, S. 161—177) in der
Steiermark. Liier werden auch schon die verschiedenen morphologi-
schen Fragen erörtert, die sich aus dem Nebeneinander der verschieden
alten Formen ergeben. Besonders auch auf die Konservierung der
alten Formen durch zeitweilige Zuschüttungen hat Schaffer (S. 46)
mit großem Nachdruck hingewiesen. Auch J. Solch erklärte das
jugendliche Gepräge des seiner ersten Anlage nach altmiozänen Ab-
falls des Steirischen Randgebirges durch die Zuschüttung, die ihn
vor der Zerstörung schützte (Das Grazer Hügelland. Sitz.-Ber. der
Akacl. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., 130. Bel., 1921, S. 269). Ähn-
liche Gedanken hat auch 0. Ampferer mehrfach geäußert. Wie
jetzt W. Klüpfel, hatte J. Solch schon mehrmals zu größter Vor-
sicht bei der Untersuchung von Flußterrassen in verschütteten und
wiederaufgedeckten Landschaften gemahnt, da diese sowohl dem
jungen wie dem alten Relief angehören können.
Ergebnisse.
1. Angefangen vom Moldauknie südlich von Rosenberg in Süd-
böhmen, zieht ein zusammenhängender Streifen von fluviatilen Ab-
lagerungen quer über die heutige europäische Hauptwasserscheide
bei Summerau hinweg und setzt sich geschlossen durch das Jaunitz-
bachtal und die Freistädter Senke bis über Kefermarkt nach S fort.
Entsprechende Schotterlager finden sich in der Nachbarschaft der
Donau auf den Flöhen nördlich von Schwertberg und Mauthausen.
Diese Ablagerungen entsprechen einem alten Moldaulauf, der im
jüngeren Tertiär, in der Hauptsache im Unterpliozän, Südwest-
böhmen gegen die Donau hin entwässerte. Diese gegen S zu er-
folgende Entwässerung stellt aber nur eine verhältnismäßig kurze
Episode in der Entwicklung des Flußnetzes Südwestböhmens und
der Feldaistsenke dar. Wie jetzt, bestand auch vorher im Bereich
der südböhmischen Pforte nördlich von Freistadt eine Wasserscheide.