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Wilhelm Salomon-Calvj :
radium dans les organismes aquatiques. Seit 1926 hat er in den
Seen von Peterhof und in denen von Kiew den Radiumgehalt des
Wassers und der darin lebenden Arten von Lemna bestimmen lassen.
Der Prozentsatz des Radiums variiert in den verschiedenen Arten
dieser Pflanze von 1,3 • IO'11 bis zu 2,0 • IO-12 % im lebenden Or-
ganismus. Das Wasser der betreffenden Seen enthielt dagegen nur
8 ■ 10-14 % Ra.
Während der Hauptblüte der Lemna-Arten war in dem Wasser
überhaupt kein Radium mehr nachweisbar. Das Wasser enthielt
nämlich dann weniger als 2 • IO"14 % Ra. Das ist aber die Grenze
seiner Nachweisbarkeit mit den angewandten Methoden. Die
lebende Lemna konzentriert also das Radium 100 bis 650 mal
stärker, als es im Wasser enthalten ist. Andere Einzelheiten wolle
man in der genannten Arbeit von Vernadsky vergleichen.
Übrigens scheint Vernadsky auch schon weitere Ergebnisse
erzielt zu haben. Denn er sagt wörtlich: L’etude de la radioactivite
des organismes vivants permet deja de faire quelques constatations
süres. Dabei zitiert er mehrere teilweise im Drucke befindliche,
mir noch nicht zugängliche Arbeiten: W. Vernadsky, Comptes
rendus de l’academie des Sciences de l’union, 1929, S. 33 und 1930:
sowie B. Brunowsky, Travaux du Laboratoire biogeochimique 1,
1930, S. 75 und Comptes rendus usw. de l’Union 1930. (Im Druck.)
Es ist bei diesen Betrachtungen nicht ohne Interesse, daß
man in den Xenophyophoren marine Rhizopoden kennt, die das
dem Radium verwandte Barium speichern, obwohl doch auch
die Bariumsalze gewöhnlich für die Organismen giftig sind.
Die in allen drei großen Ozeanen verbreiteten Xenophyo-
phoren sind aus Tiefen von 1 — 5000 m bekannt und in der mir
zugänglichen Literatur nur beiderseits des Äquators bis zum 40.
Breitengrad beschrieben. Das merkwürdige an dieser auch sonst
von den normalen Rhizopoden abweichenden Tiergruppe ist die
Tatsache, daß sie in einem kernreichen Plasmodium „gewöhnlich
viele kleine, glatte, stark lichtbrechende, farblose Körnchen von
Bariumsulfat (Granellen) enthält“ (Franz Eili-iard Schulze:
Die Xenophyophoren der amerikanischen Albatros-Expedition
1904/05. Sitzber. Ges. Nat. Freunde, Berlin, 8. 10. 1906, S. 208).
A. Schepotieff spricht von „mannigfaltigen Einschlüssen und
Kriställchen von Bariumsulfat“ (Zool. Jahrb. Abt. f. Anatomie,
Jena 1911, Bd. 32, S. 266).
Aus den Abbildungen von F. E. Schulze in seiner großen
Wilhelm Salomon-Calvj :
radium dans les organismes aquatiques. Seit 1926 hat er in den
Seen von Peterhof und in denen von Kiew den Radiumgehalt des
Wassers und der darin lebenden Arten von Lemna bestimmen lassen.
Der Prozentsatz des Radiums variiert in den verschiedenen Arten
dieser Pflanze von 1,3 • IO'11 bis zu 2,0 • IO-12 % im lebenden Or-
ganismus. Das Wasser der betreffenden Seen enthielt dagegen nur
8 ■ 10-14 % Ra.
Während der Hauptblüte der Lemna-Arten war in dem Wasser
überhaupt kein Radium mehr nachweisbar. Das Wasser enthielt
nämlich dann weniger als 2 • IO"14 % Ra. Das ist aber die Grenze
seiner Nachweisbarkeit mit den angewandten Methoden. Die
lebende Lemna konzentriert also das Radium 100 bis 650 mal
stärker, als es im Wasser enthalten ist. Andere Einzelheiten wolle
man in der genannten Arbeit von Vernadsky vergleichen.
Übrigens scheint Vernadsky auch schon weitere Ergebnisse
erzielt zu haben. Denn er sagt wörtlich: L’etude de la radioactivite
des organismes vivants permet deja de faire quelques constatations
süres. Dabei zitiert er mehrere teilweise im Drucke befindliche,
mir noch nicht zugängliche Arbeiten: W. Vernadsky, Comptes
rendus de l’academie des Sciences de l’union, 1929, S. 33 und 1930:
sowie B. Brunowsky, Travaux du Laboratoire biogeochimique 1,
1930, S. 75 und Comptes rendus usw. de l’Union 1930. (Im Druck.)
Es ist bei diesen Betrachtungen nicht ohne Interesse, daß
man in den Xenophyophoren marine Rhizopoden kennt, die das
dem Radium verwandte Barium speichern, obwohl doch auch
die Bariumsalze gewöhnlich für die Organismen giftig sind.
Die in allen drei großen Ozeanen verbreiteten Xenophyo-
phoren sind aus Tiefen von 1 — 5000 m bekannt und in der mir
zugänglichen Literatur nur beiderseits des Äquators bis zum 40.
Breitengrad beschrieben. Das merkwürdige an dieser auch sonst
von den normalen Rhizopoden abweichenden Tiergruppe ist die
Tatsache, daß sie in einem kernreichen Plasmodium „gewöhnlich
viele kleine, glatte, stark lichtbrechende, farblose Körnchen von
Bariumsulfat (Granellen) enthält“ (Franz Eili-iard Schulze:
Die Xenophyophoren der amerikanischen Albatros-Expedition
1904/05. Sitzber. Ges. Nat. Freunde, Berlin, 8. 10. 1906, S. 208).
A. Schepotieff spricht von „mannigfaltigen Einschlüssen und
Kriställchen von Bariumsulfat“ (Zool. Jahrb. Abt. f. Anatomie,
Jena 1911, Bd. 32, S. 266).
Aus den Abbildungen von F. E. Schulze in seiner großen