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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 4. Abhandlung): Über Zoisitoligoklaspegmatit und seine Beziehung zu anorthositischen Magmen — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43629#0007
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Über Zoisitoligoklaspegmatit und seine Beziehung zu anorthositischen Magmen 7
V Anorthosit („Norit“), Mt. Marcy N. Y.
VI Typus der Anorthositmagmen nach Niggli1).
Wie ein Vergleich mit den Zahlen unter IV—VI zeigt, stimmt
die Zusammensetzung des Pegmatits auffallend gut mit der typischer
anorthositischer Gesteine überein. Berechnet man für III die Werte
von SiO2 (nach Abzug von 6.1% Quarz), A12O3, CaO und Na2O
auf Plagioklas, so ergibt sich sehr angenähert der Wert für AbjAnj.
Nur der mg-Wert ist niedriger.
Für die Genese dieses Gesteins scheinen mir folgende Möglich-
keiten zu bestehen:
1. Der Zoisitoligoklaspegmatit ist ein Sekretionsprodukt aus
dem Nebengestein (etwa in Form einer partiellen Anatexis)
oder ein ,,Kontaktpegmatit“ im Sinne von Fersmann 2).
2. Er ist eine unter besonderen Verhältnissen erstarrte mag-
matische Paragenese.
Für 1 käme in Frage eine Ausscheidung bei der Umwandlung
des Eklogits in Granatamphibolit. Dieser Vorgang ist durch Eskolas
ausgezeichnete Arbeit 3) bis in alle Einzelheiten geklärt, wobei
sich herausgestellt hat, daß dabei trotz allen Stoffwechsels im Einzel-
zeinen, die diese Retromorphose aus der höheren in die niedere
Fazies begleiten, die Gesamtzusammensetzung konstant bleibt.
Dies trifft auch für den vorliegenden Fall zu. Ebensowenig kommt
eine spätere Extraktion aus dem Amphibolit in Betracht: das
Nebengestein zeigt keine Spur von Entziehung der Kalkmengen,
die zur Bildung des Pegmatitzoisit erforderlich gewesen wären.
Gebilde, die hierher gehören, könnten die von Düll 4) angeführten
Trümer von Quarz + Disthen + Glimmer + Rutil sein, die ge-
netisch mit dem den Eklogit umgebenden granitischen Material
(Münchberger Gneis z. T.) Zusammenhängen mögen.
Eine Aufnahme kalkigen Materials in tieferen Zonen durch
den Pegmatit scheint nach der geologischen Lage ebenfalls nicht
gegeben.
Es wird daher die Annahme 2 zu erörtern sein.

!) Niggli, Gesteins- u. Mineralprovinzen 1923, S. 140.
2) A. Fersmann, Zur Geochemie der Granitpegmatite Min. Petr. Mitt. 41
1931 S.200.
3) P. Eskola, The eclogites of Norway. Vid. Selsk. Skrift. I Math,
nat. Kl. 1921 8.
4) Düll, Über die Eklogite des Müncheberger Gneisgebiets. Geogn.
Jahresh. 15 1902.
 
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