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Salomon-Calvi, Wilhelm [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 8. Abhandlung): Epeirophorese: Die Eiszeiten des Tertiärs und Mesozoikums, Teil 3,A — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43633#0013
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Epeirophorese

13

Diluvium-Pliozän unter diese Bildungen zu legen, so daß sie zum
Diluvium gehören würden. Tatsächlich kennt denn auch Haug
in seinem Traite de Geologie (III. Aull.) im Neogen keine glazialen
Ablagerungen mehr. Auch die Breschen von Perrier stellt er ins
Diluvium. Man hat also offenbar in Frankreich die Annahme
einer pliozänen Vergletscherung fallen lassen. Unter diesen Um-
ständen möchte ich auch für die Vogesen bis auf weiteres keine
pliozäne Vergletscherung annehmen.
Pliozäne Eisspuren auf der Cockburn -Insel in der West-
antarktis. Ein marines pliozänes Konglomerat besteht haupt-
sächlich aus Basalt mit selteneren Stücken von Granit, Gneis usw.,
„which must have been carried to their place of deposition by
floating ice.“ In den Schichten tritt massenhaft ein schöner Pecten
auf, der dem Pecten actinoides entsprechender patagonischer Ab-
lagerungen sehr nahestehen soll. An der heutigen Küste von Süd-
Viktorialand (Ostantarktis) lebt ein anderer schöner Pecten Col-
becki noch jetzt. Eine Wärme liebende Ostrea der entsprechenden
patagonischen Ablagerungen fehlt in der Cockburn-Schichtreihe.
Dagegen treten 12 Bryozoen darin auf, von denen heute noch 6
in dem Antarktischen Meere leben. Die Entdecker des Cockburn-
Schichtensystems glaubten annehmen zu dürfen, daß diese „was
laid down in a slightly warmer sea than that in the same latitude
at the present time.“ (Wright and Priestley, S. 435) 12).
Es ist jedenfalls ungemein wahrscheinlich, daß
schon im Pliozän eine südpolare Eiskappe in ähnlicher,
wenn auch vielleicht etwas geringerer Ausdehnung vor-
handen war als jetzt.

2. Miocän.
Die „Miozäne Vergletscherung“ Piemonts.
Coleman erwähnt eine miozäne Vergletscherung Piemonts
und verweist in dieser Hinsicht auf eine Arbeit von L. Mazzuoli
(Boll. Com. geolog. d’Italia. Bd. 19. 1888. S. 9—30). Mazzuoli
bespricht eingehend eine ältere Arbeit von Gastaldi 13), der in der
12) British (Terra Nova) Antarctic Expedition 1910-1913. Antarctic
Glaciology. S. 431 —432. London 1922 bei Harrison and Sons.
13) B. Gastaldi: Frammenti di geologia del Piemonte. Sugli elementi
ehe compongono i conglomerati miocenici del Piemonte. Mem. Acc. Sc. Torino.
Ser. II. Bd. 20. 1863.
 
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