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Salomon-Calvi, Wilhelm [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 8. Abhandlung): Epeirophorese: Die Eiszeiten des Tertiärs und Mesozoikums, Teil 3,A — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43633#0015
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Epeirophorese

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over det Kgl. Danske Videnskabernes Selskabs Forhandlinger. 1904.
Nr. 4. S. 217—267). Bei Ferguson beruht die Angabe einer mio-
zänen Vergletscherung darauf, daß zwischen die tertiären „regio-
nalen“ Basalte der „Surturbrandur“-Lignit mit miozänen Pflanzen-
resten, darunter Taxodium, und echte Grundmoränen eingeschaltet
sein sollen. Pjetursson hat aber schon in seiner Schrift „Einige
Ergebnisse seiner Reise in Süd-Island im Sommer 1906“ (Zeitschr.
Ges. f. Erdkde. Berlin 1907. S. 618—619) angegeben, daß die
Basalte mit den Moräneneinschaltungen diluvial sind. Ferner hat
er im Handbuch der regionalen Geologie, Band IV, Abt. 1. 1910
kein Wort mehr von tertiärer Vergletscherung Islands erwähnt. Er
ist also selbst auf Grund besserer Erkenntnis von seiner alten An-
nahme zurückgekommen. Die „miozäne Vergletscherung“ Islands
ist demnach zu streichen.

Miozäne Eisspuren (?) in der Antarktis.
Auf Seymour-1sland in der West-Antarktis fand Otto
Nordenskjöld eine TufTbresche mit zahlreichen fremden Blöcken
von Schiefern, Gneis usw., die in größerer Entfernung als 30 bis
35 Miles anstehen. Nordenskjöld soll Transport durch schwim-
mendes Eis für wahrscheinlich halten. (Zitiert nach C. S. Wright
and Priestley a. a. O. S. 434.)
Beim Kap Adare (Ostantarktis) entdeckte die Scott-Ex-
pedition in tiefer Lage innerhalb der vulkanischen Gesteinsreihe
ein ähnliches „Tuffagglomerat“ „crowded with what were — from
their shape and the diversity of their kinds — undoubtedly erratic
blocks. Beautifully facetted blocks of granite and dolerite lay
cheek by jowl with more angular and irregularly shaped schists,
slates, porphyries and volcanic rocks, much older in appearance and
differing in type from the Cape Adare Tertiary series.“ Die Ent-
decker glauben, daß diese Ablagerungen spätestens im Miozän,
wenn nicht im Oligozän gebildet worden seien. Sie nehmen an,
daß bei der Bildung die Vereisung wahrscheinlich stärker gewesen
sei als in der Gegenwart. Die Heimat der fremden Gesteine soll
wenigstens 50 Miles im Süden und Westen zu suchen sein. (Zitiert
nach Wright and Priestley, S. 434—435.)
Eine weitere Angabe über Possession-Island (beim Süd-
Viktorialand, Ostantarktis) kann höchstens zu weiteren Nach-
forschungen anregen, ist aber viel zu unbestimmt, als daß man
auf ihr irgendwelche Schlüsse aufbauen könnte.
 
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