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0. H. Erdmannsdörffer :
angegeben: Lindgreen, Pirsson, Washington, Cross, Evans,
Lacroix, Pelikan, A. Scott, Löwinson-Lessing, Bowen,
Guerassimow, Pacäk, Hirsch, Königsberger, J. S. Flett,
T. Ichimura u. a. x) Rosenbusch, Ussing* 2) u. a. halten ihn stets
für „sekundär“, vorwiegend aus Nephelin entstanden; auch Mügge 3 4)
glaubt nicht an seine Entstehung „aus dem eigentlichen Magma“.
Die Frage ist, was als „primär“ und „sekundär“ zu gelten hat.
Daß Analcim auf Kosten anderer Alumosilikate entstehen
kann, ist sichergestellt. Klassisch ist Brögger’s Beschreibung des
Vorkommens in Südnorwegen 3), wo zwischen Weglösung des
Nephelins und Ausfüllung der entstandenen Räume durch Analcim
ein deutlicher Hiatus besteht als Folge einer destruktiven pneu-
matolytischen oder hydrothermalen Einwirkung. Vorgänge solcher
Art liegen auch in den Phonolithen beim Einsprenglingsfeld-
spat vor. Gleichwohl werden diese Vorgänge nicht als „sekundär“
zu betrachten sein, sondern stellen einen Prozeß innerhalb des
Gesamtablaufes der Kristallisation in dem sich abkühlenden Magma
dar.
Der Umstand, daß die Analcimierung sich in den Rhöngesteinen
auf die Feldspateinsprenglinge beschränkt, und weder die später
ausgeschiedenen Hauyne, Nepheline und Grundmassefeldspäte er-
greift, ist vielleicht auf höhere Temperatur in einem relativ frühen
Stadium der Einwirkung alkalischer Restlösungen zurückzuführen.
x) Lindgreen, Proc. Cal. Ac. Sei. 3 1890, S. 51. Pirsson, Am. Journ.
Sei. 4 1896, S. 679. Washington, Journ. Geol. 22 1914, S. 742; Boll. Soc.
geol. Ital. 33 1914, S. 147; Am. Journ. Sei. 39 1915, S. 513. Cross, Journ.
Geol. 5 1897, S. 684. Evans, Quart. Journ. G. S. 57 1901, S. 38. Lacroix,
C. R. 168 1919, S. 637; 170 1920, S. 20; 178 1924, S. 529, u. u. a. O. Pelikan
Tscherm. M. p. Mitt. 25 1906, S. 113. A. Scott, Trans, geol. Soc. Glasgow 16
1916, S. 34. Löwinson-Lessing, Bull. soc. Min. France 45 1922, S. 34: ,,proto-
pneumatolytisch“. Bowen, Journ. Wash. Ac. Sei. 13 1923, S. 3 u. a. O.
Guerassimow, Trans. Geol. Serv. U S. S. R. 29 1931; Ref. N. J. 1932, Ref. II.
S. 813. Pacak, Rozpr. Ces. Akad. 1926. Ref.: N. J. 1928, Ref. II, S. 73.
Hibsch, Tscherm. M. p. Mitt. 34 1917, S. 262 u. S. 266. Königsberger in
Dölters Handb. d. Min. Chem. II 1 1914, S. 36. Vgl. auch Eitel, Synthese
der Feldspatvertreter, Leipzig 1925. J. S. Flett, Summ. Progr. Geol. Surv.
1929 , S. 59, 141. T. Ichimura, Geol. Mag. 69 1932, S. 67.
2) Ussing, Meddel. om Grönland 38, S. 140 u. a. Die großen Analcime
im schieferigen Aegirinlujavrit von Julianehaab hält U. für Pseudomorphosen
nach Leucit oder einem andern, unbekannten Mineral.
3) Rosenbusch-Mügge, Mikr. Physiogr. I 2, S. 80.
4) Brögger, Z. f. Krist. 16 1890, S. 223.
0. H. Erdmannsdörffer :
angegeben: Lindgreen, Pirsson, Washington, Cross, Evans,
Lacroix, Pelikan, A. Scott, Löwinson-Lessing, Bowen,
Guerassimow, Pacäk, Hirsch, Königsberger, J. S. Flett,
T. Ichimura u. a. x) Rosenbusch, Ussing* 2) u. a. halten ihn stets
für „sekundär“, vorwiegend aus Nephelin entstanden; auch Mügge 3 4)
glaubt nicht an seine Entstehung „aus dem eigentlichen Magma“.
Die Frage ist, was als „primär“ und „sekundär“ zu gelten hat.
Daß Analcim auf Kosten anderer Alumosilikate entstehen
kann, ist sichergestellt. Klassisch ist Brögger’s Beschreibung des
Vorkommens in Südnorwegen 3), wo zwischen Weglösung des
Nephelins und Ausfüllung der entstandenen Räume durch Analcim
ein deutlicher Hiatus besteht als Folge einer destruktiven pneu-
matolytischen oder hydrothermalen Einwirkung. Vorgänge solcher
Art liegen auch in den Phonolithen beim Einsprenglingsfeld-
spat vor. Gleichwohl werden diese Vorgänge nicht als „sekundär“
zu betrachten sein, sondern stellen einen Prozeß innerhalb des
Gesamtablaufes der Kristallisation in dem sich abkühlenden Magma
dar.
Der Umstand, daß die Analcimierung sich in den Rhöngesteinen
auf die Feldspateinsprenglinge beschränkt, und weder die später
ausgeschiedenen Hauyne, Nepheline und Grundmassefeldspäte er-
greift, ist vielleicht auf höhere Temperatur in einem relativ frühen
Stadium der Einwirkung alkalischer Restlösungen zurückzuführen.
x) Lindgreen, Proc. Cal. Ac. Sei. 3 1890, S. 51. Pirsson, Am. Journ.
Sei. 4 1896, S. 679. Washington, Journ. Geol. 22 1914, S. 742; Boll. Soc.
geol. Ital. 33 1914, S. 147; Am. Journ. Sei. 39 1915, S. 513. Cross, Journ.
Geol. 5 1897, S. 684. Evans, Quart. Journ. G. S. 57 1901, S. 38. Lacroix,
C. R. 168 1919, S. 637; 170 1920, S. 20; 178 1924, S. 529, u. u. a. O. Pelikan
Tscherm. M. p. Mitt. 25 1906, S. 113. A. Scott, Trans, geol. Soc. Glasgow 16
1916, S. 34. Löwinson-Lessing, Bull. soc. Min. France 45 1922, S. 34: ,,proto-
pneumatolytisch“. Bowen, Journ. Wash. Ac. Sei. 13 1923, S. 3 u. a. O.
Guerassimow, Trans. Geol. Serv. U S. S. R. 29 1931; Ref. N. J. 1932, Ref. II.
S. 813. Pacak, Rozpr. Ces. Akad. 1926. Ref.: N. J. 1928, Ref. II, S. 73.
Hibsch, Tscherm. M. p. Mitt. 34 1917, S. 262 u. S. 266. Königsberger in
Dölters Handb. d. Min. Chem. II 1 1914, S. 36. Vgl. auch Eitel, Synthese
der Feldspatvertreter, Leipzig 1925. J. S. Flett, Summ. Progr. Geol. Surv.
1929 , S. 59, 141. T. Ichimura, Geol. Mag. 69 1932, S. 67.
2) Ussing, Meddel. om Grönland 38, S. 140 u. a. Die großen Analcime
im schieferigen Aegirinlujavrit von Julianehaab hält U. für Pseudomorphosen
nach Leucit oder einem andern, unbekannten Mineral.
3) Rosenbusch-Mügge, Mikr. Physiogr. I 2, S. 80.
4) Brögger, Z. f. Krist. 16 1890, S. 223.