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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1933, 3. Abhandlung): Über den Buchonit von Poppenhausen in der Rhön — Berlin, Leipzig, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.43670#0012
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0. H. Erdmannsdörffer:

An dessen Stelle bildet sich in wasserreichen Restlösungen des
magmatischen Vorkommens Analcim, der auch in selbständigen
Gängen vorkommen kann. Monchiquite und Alnöite geben be-
sonders gute Beispiele 1).
Morozewicz hält allerdings den Analcim im Monchiquit von
Taganrog für ein durch Wasseraufnahme bei der ,,Verwitterung“
aus ursprünglichem Glas entstandenes Produkt2).
Zusammenfassend läßt sich folgendes sagen3): Analcim bildet
sich als spätmagmatisches Kristallisationsprodukt aus alkalireichen
Restlösungen von Magmen sehr verschiedener Zusammensetzung,
und zwar wohl fast immer als kristallisiertes Mineral, seltener,
wenn überhaupt durch Hydratisierung eines glasigen Erstarrungs-
restes von ähnlichem chemischen Bestand.
Ältere Alumosilikate werden dabei gelegentlich angegriffen
und verdrängt; Temperatur und Minimalkonzentration werden
hier eine Rolle spielen.
Der Gesamtprozeß verläuft als letztes Stadium in dem sich
abkühlenden System. Die Frage: »sekundär« oder »primär« ist da-
her ohne Bedeutung. Solche Verdrängungsvorgänge sind unter dem
Gesichtspunkt autometamorpher Prozesse zu betrachten. Die
Kristallisation des Analcims geht längere Zeit vor sich, andere
Zeolithe und Kalkspat schließen sie ab.
Daß Analcim auch unter epigenen Verhältnissen entstehen kann,
unterliegt keinem Zweifel; man kennt sein Vorkommen in den Ton-
eisensteingeoden von Duingen und in sedimentären Gesteinen 4).
IV. Chemischer Bestand.
Die älteren Analysen sind schon Bücking als ungewöhnlich
aufgefallen; in der Tat läßt sich weder die von Sandberger noch
die von Möhl gegebene mit dem Mineralbestand in Einklang
bringen. Osann hatte (1901), auf ihnen fußend, einen besonderen
chemischen Typus „Poppenhausen“ in seiner „Familie der Nephe-
linite und Nephelinbasalte“ aufgestellt, denselben aber 1902 auf
Grund der BüCKiNG’schen Angaben über die Unselbständigkeit
des Gesteins wieder gestrichen.
x) Bowen, Am. Journ. Sei. [5] 3 1922, S. 1; Journ. Wash. Ac. Sei. 13
1923, S. 3.
2) Morozewicz, Mem. Com. geol. N. S. Livr. 8. St. Petersburg 1903.
3) Das Folgende bezieht sich nicht auf die „Analcimeinsprenglinge“.
4) C. S. Ross, Amer. Min. 13 1928, S. 195.
 
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