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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0003
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Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde.
Von
Martin Schmidt, Quedlinburg.
In seiner Arbeit über Predazzo hat H. Philipp ’) aus den
Werfener Schichten, speziell aus dem Campiler Horizont jener
Gegend, als Problematicum eigenartige kreisförmige bis elliptische
Ringbildungen beschrieben von 1 bis 9 cm Durchmesser. Sie
fanden sich vielfach auf dem plattigen Gestein verstreut. Philipp
begnügte sich nicht mit dem Oberflächenbilde. Er stellte, zum
Teil mit Hilfe von Schliffen, fest, daß die Ringe sich auf mehreren
Schichten übereinander wiederholen und ihr Außenrand sich quer
durch die Schichten mehr oder weniger deutlich verfolgen läßt.
Ebenso läßt sich regelmäßig ein nur wenige Millimeter weiter,
zentral gelegener Kanal durch dasselbe Gesteinspaket, das die
Ringe trägt, hindurchverfolgen.
Das ganze Vorkommen glaubte Philipp nur als organisches
Wesen deuten zu können, das ihm am ersten dem Tierreiche
anzugehören schien, ohne daß es ihm freilich gelang, sich für
eine bestimmte Tiergruppe zu entscheiden. A. Wurm, der eben-
falls eine organische Entstehung der Funde nicht ablehnte, gab
ihnen später -), (s. auch unten S. 11) den Namen Cyclozoon philippi.
Nun ist das eigenartige Phänomen solcher Cyclozoen auf
geschichteten Gesteinen nicht auf die Campiler Schichten des
alpinen Buntsandsteins beschränkt. Ich habe zu einer nochmaligen
Untersuchung ein ziemlich reichliches Material aus einer ganzen
Reihe verschiedener Horizonte mit plattigen Gesteinen zusammen-
bringen können. Ich erfreute mich dabei der bereitwilligen Unter-
stützung durch die Universitätssammlungen von Heidelberg und
Tübingen, die Württembergische Naturaliensammlung in Stuttgart,
die städtische Sammlung in Ulm sowie mehrere private Sammler,
b Philipp, H. 1904. Paläontol. geol. Unters, aus dem Geb. v. Predazzo.
Z. d. deutsch, geol. Ges. 54, S. 58, T. III, Fig. 1—5.
2) Wurm, A. 1911. Unters, über d. geol. Bau und die Trias von Ara-
gonien. Z. d. deutsch, geol. Ges. 63, S. 127, T. VII, Fig. 11.
 
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