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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0006
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M. Schmidt

organischen Haut, die den Stamm umschlossen hätte. Aber ein
stofflicher Zug darf doch in dieser Hüllregion nicht übersehen
werden. Eine gewisse Anreicherung an toniger Substanz, die
sich in der Außenschicht in allen Fällen feststellen ließ, wo sich
der Stamm beim Aufschlagen ganz oder zum Teil aus seiner
Umgebung herauslöste (so bei Nr. 28 der Samml. Botzong).
Meist ist die Grenzfläche, wenn sie sich nur widerwillig ablöst,
rauh und unscharf. Dann löst sie sich auch vielfach gar nicht
ab und ist höchstens durch eine geringe Abschattierung der
Farbe noch zu erkennen. Ferner findet man gelegentlich, daß das
Innere des Stammkörpers ganz ähnlich geschichtet erscheint, auch
durch Lagen mit besonders reichlichen Glimmerschüppchen, wie
das umgebende Gestein. So das in Fig. 4 abgebildete Exemplar
Nr. 4 der Sammlung Philipp, sowie u. a. Nr. 3 derselben Serie.
Der Zentralkanal pflegt sich ganz deutlich von dem sonstigen
Inhalt des Stammes abzuheben. Sein Inhalt besteht nach Philipp
aus Quarz- und Kalkspatkörnern. Oft erscheinen sie etwas gröber,
jedenfalls magerer als das Korn der Umgebung, wie in einem
Schlämmzylinder, in dem der aufsteigende Wasserstrom alles
feinste Material entführt hat. Nach außen schließt wohl eine feine
Zone aus kornlosem Kalkspat das Bild ab. Aber von einer Schale,
geschweige von einer Kammerung derselben, nach der man wohl
gesucht hat, fand sich auch hier bisher keine Spur.
Nicht so leicht ist es, an den losen Platten sicher die obere
und untere Seite zu unterscheiden. Am besten scheint
mir hier die große in Fig. la und b dargestellte Platte aus der
Sammlung Botzong ein Urteil zu gestatten. Nur auf der einen
Seite (b) enden die Stämme in ihr mit den üblichen Ringbildungen.
Auf der anderen Seite (a) treten diese ganz zurück gegen flache,
schüsselförmige Näpfe, die ein ziemlich toniges, verhärtetes, aber
auf der Oberfläche wie zerhackt aussehendes Mergelgestein erfüllt.
Ich kann mir die Entstehung und Füllung solcher Näpfe nur auf
der Oberseite vorstellen. Wahrscheinlich ist diese Oberfläche
sogar zeitweilig trockengelaufen gewesen (Zerklüftung). Die Wel-
lenfurchen machen ja an sich schon ein ziemlich flaches Wasser
wahrscheinlich. Die wenigen neben den Schüsseln an der Ober-
seite vorhandenen Ringe zeigen in der Hauptsache zuäußerst
eine kräftige Ringfurche. Doch ist auch ein kleinerer Ring mit
äußerem Wall vorhanden. Ebenso zeigen die Ringe der Unterseite
der Platte nicht durchweg das umgekehrte Verhalten, wie man
 
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