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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 2. Abhandlung): Über Wollastoniturtit und die Entstehungsweisen von Alkaligesteinen — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.43714#0018
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0. H. Erdmannsdörffer: Über Wollastoniturtit

sich um vom Reaktionsort weggepreßte Magmen handle, geologisch
nicht gestützt ist. Daly hat eine sehr umfangreiche Zusammen-
stellung von Vorkommen dieser Art gegeben (2Ö). Eine kritische
Durchsicht zeigt, daß bei einer ganzen Anzahl das Vorhandensein
von Kalken entweder fraglich ist, oder für den gewünschten
Effekt mengenmäßig nicht ausreicht (vergl. w. u. S. 20). Wichtig
wäre die Gegenüberstellung einer Liste von Kalkkontakten ohne
Alkaligesteine.
Es wird bei dem jetzigen Stand unserer Kenntnisse immer
dem Ermessen des Einzelnen überlassen sein, ob er der von
ihm für generell gültig gehaltenen Verknüpfung von Alkaligesteinen
mit Kalk ein entscheidendes Gewicht auch für andersartige Vor-
kommen beilegt, oder ob er das Auftreten von Alkaligesteinen
ohne Kalkkontakt als „Beweis“ einer Unabhängigkeit ihrer Bil-
dungsweise von dieser Paragenese ansieht.
Die Anschauung von Berg (29), wonach Nephelinsyenite nur
in Kalk als solche erhalten bleiben können, im Kontakt mit
anderen Nebengesteinen aber leicht durch Si O2-Aufnahme in
Feldspat führende Gesteine übergeführt werden, wofür es in
der Tat zahlreiche Beispiele gibt, deckt gleichwohl nicht die
ganze Breite des Problems.
Keineswegs geklärt ist auch das mehrfache Wechseln von Alkali-
und Alkalikalkgesteinen im gleichen Raum in zeitlichen Abständen.
Im Bereich des Deutschen Bodens z. B. haben wir im Prävaristikum
eine recht vollständige Reihe von Alkalitrachyten und Keratophyren
über Essexit- und Theralithdiabase zum Pikrit, während der und im
Anschluß an die varistische Faltung die reine Entwicklung der
Granit-Diorit-Gabbro-Peridotitserie nebst entsprechenden Erguß-
formen im Perm, und im Tertiär-Quartär die bunte Mannigfaltigkeit
der jungen Alkali-Effusivgesteine von Trachyt über Phonolith zu
den Nephelin und Leucit führenden basaltoiden Formen. Der für
die letzte Gruppe ausgesprochenen Annahme einer seitlichen Aus-
quetschung zu Zeiten des alpidischen Orogens würde für das
Prävaristikum nichts Entsprechendes zur Seite gestellt werden
können. Wenn die erste und letzte Gruppe ihren spezifischen
Alkalicharakter durch Assimilation paläozoischer Kalke erhalten
haben, warum nicht die zeitlich dazwischen liegenden Intrusiva
und Effusiva, die vielfach im gleichen räumlichen Gebiet (Lausitz,
Auvergne, auch Buschveld) liegen?
Die geringfügige Neigung zur Entwicklung von schwachem
 
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