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Fritz Eichholtz : Der biologische Gedanke
gebildet hat. In einem solchen Vollkornbrot ist enthalten Calcium,
Kalium, Magnesium, Phosphor in der Größenordnung von etwa
D 3, Eisen, Kupfer, Mangan in der Größenordnung D 5, Zink,
Kobalt, Nickel, Vanadium in der Größenordnung D 6 bis D 7, Gold
in der Größenordnung D 8. Es soll nun nicht bezweifelt werden,
daß Gold in dieser Größenordnung möglicherweise biologische
Wirkungen hat. Diese Frage ist experimentell außerordentlich
schwer zu entscheiden. Dagegen ist schwer zu begreifen, daß es
für einen Menschen, der regelmäßig Gold in der 8. Potenz zu
sich nimmt, wesentlich sein soll, wenn er noch einen Bruchteil
dieser Menge als homöopathisches Medikament erhält, um so
mehr, als, biologisch gesehen, das Gold, wie die Natur es dar-
bietet, in ganz besonderer, zweckmäßiger Form in den Nahrungs-
stoffen vorhanden sein sollte.
Es wird auch immer auf die Verreibungen mit Milchzucker
hingewiesen, der an sich schon Stoffe wie Calcium, Kalium, Nat-
rium, Phosphor in der Größenordnung D 4, Magnesium, Eisen,
Schwefel, Chlor, Silicium in der Größenordnung D 5 und viele
andere in nicht unbeträchtlicher Menge enthält, und es ist schwer,
den Sinn klar zu machen, warum man diesem Milchzucker noch
unendlich kleine Bruchteile der gleichen Substanz künstlich zusetzt.
Denn unterhalb D 5 bis D 4 werden weniger Salze hineingerieben,
als der Milchzucker selber schon enthält. Dieses Argument wendet
sich besonders gegen die „Biochemie“.
Trotz dieser schweren Bedenken ist die 30. Potenz aus der
heutigen Homöopathie nicht verschwunden, die 10. bis 12. Potenz
wird noch regelmäßig verordnet. Nun mögen solche Mindest-
mengen gelegentlich noch wirken, besonders bei allergischer Re-
aktionsbereitschaft. Kötschau beschreibt einen Fall von Urticaria
nach Thyreoidin D 12. Die bekannten allergischen Hautreaktionen
nach Nitroglycerin, Lost u. a. mögen durch ähnliche Potenzen
ausgelöst werden. Demgegenüber hat man die erste Wirkung
des hochaktiven Radiums bei innerlicher Anwendung vielleicht bei
D 9 zu erwarten (Eichholtz und Schmidt-Kemper). Die Wirkungs-
grenze der wirksamsten Vitamine liegt etwa in der Nähe von
D 6. Es wäre eine dankbare Aufgabe der Klinik, die Empfind-
lichkeitsgrenze bei Allergie regelmäßiger zu bestimmen.
Dagegen ist mit Befriedigung festzustellen, daß die Homöopathie
immer mehr zu D 4, D 3, D 2 und sogar zu D 1 übergeht, d. h.
zu Dosen, die auch sonst üblich sind. Diese Art von Homöopathie
Fritz Eichholtz : Der biologische Gedanke
gebildet hat. In einem solchen Vollkornbrot ist enthalten Calcium,
Kalium, Magnesium, Phosphor in der Größenordnung von etwa
D 3, Eisen, Kupfer, Mangan in der Größenordnung D 5, Zink,
Kobalt, Nickel, Vanadium in der Größenordnung D 6 bis D 7, Gold
in der Größenordnung D 8. Es soll nun nicht bezweifelt werden,
daß Gold in dieser Größenordnung möglicherweise biologische
Wirkungen hat. Diese Frage ist experimentell außerordentlich
schwer zu entscheiden. Dagegen ist schwer zu begreifen, daß es
für einen Menschen, der regelmäßig Gold in der 8. Potenz zu
sich nimmt, wesentlich sein soll, wenn er noch einen Bruchteil
dieser Menge als homöopathisches Medikament erhält, um so
mehr, als, biologisch gesehen, das Gold, wie die Natur es dar-
bietet, in ganz besonderer, zweckmäßiger Form in den Nahrungs-
stoffen vorhanden sein sollte.
Es wird auch immer auf die Verreibungen mit Milchzucker
hingewiesen, der an sich schon Stoffe wie Calcium, Kalium, Nat-
rium, Phosphor in der Größenordnung D 4, Magnesium, Eisen,
Schwefel, Chlor, Silicium in der Größenordnung D 5 und viele
andere in nicht unbeträchtlicher Menge enthält, und es ist schwer,
den Sinn klar zu machen, warum man diesem Milchzucker noch
unendlich kleine Bruchteile der gleichen Substanz künstlich zusetzt.
Denn unterhalb D 5 bis D 4 werden weniger Salze hineingerieben,
als der Milchzucker selber schon enthält. Dieses Argument wendet
sich besonders gegen die „Biochemie“.
Trotz dieser schweren Bedenken ist die 30. Potenz aus der
heutigen Homöopathie nicht verschwunden, die 10. bis 12. Potenz
wird noch regelmäßig verordnet. Nun mögen solche Mindest-
mengen gelegentlich noch wirken, besonders bei allergischer Re-
aktionsbereitschaft. Kötschau beschreibt einen Fall von Urticaria
nach Thyreoidin D 12. Die bekannten allergischen Hautreaktionen
nach Nitroglycerin, Lost u. a. mögen durch ähnliche Potenzen
ausgelöst werden. Demgegenüber hat man die erste Wirkung
des hochaktiven Radiums bei innerlicher Anwendung vielleicht bei
D 9 zu erwarten (Eichholtz und Schmidt-Kemper). Die Wirkungs-
grenze der wirksamsten Vitamine liegt etwa in der Nähe von
D 6. Es wäre eine dankbare Aufgabe der Klinik, die Empfind-
lichkeitsgrenze bei Allergie regelmäßiger zu bestimmen.
Dagegen ist mit Befriedigung festzustellen, daß die Homöopathie
immer mehr zu D 4, D 3, D 2 und sogar zu D 1 übergeht, d. h.
zu Dosen, die auch sonst üblich sind. Diese Art von Homöopathie