in der naturwissenschaftlichen Medizin
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Lebensbeziehungen auf einen engeren Kreis von Forschern be-
schränkt gewesen (v. Üxküll, Haldane u. a.). Von vielen anderen
Ärzten und Wissenschaftlern sind die großen Gefahren nicht
erkannt worden, die durch die Abkehr von der Natur entstehen.
„Entrissen dem unbewußten Zusammenklange mit Pflanzen und
Tieren, mit Wasser und Wolken, mit Felsen, Winden und Sternen“
(Klages), hat der Mensch nicht nur seelische Werte hingeopfert,
sondern auch gesundheitliche Drohungen für Individuum und Rasse
dafür eingetauscht.
Es liegt ein Bericht vor über junge Männer, die Bandwurm-
träger waren, die sich unter den biologischen Lebensbedingungen
ihrer Heimat am Kurischen Haff völlig gesund befanden, und die
an perniciöser Anämie erkrankten, als sie zur Marine eingezogen
wurden. Dieses eindrucksvolle Beispiel zeigt uns, wie durch
Störung der bodenständigen, biologischen Verflechtungen von
Mensch und Umwelt, die in Generationen entstanden und bewährt
sind, tödliche Krankheiten entstehen können.
Diese innige Verflechtung von Organismus und Umwelt läßt
sich auch der Therapie dienstbar machen durch Klimawirkungen,
durch geeignete Ernährung u. a. Es sei weiterhin an die Erfolge
der Arbeitstherapie (Schneider) erinnert, eines im besonderen
Maß biologischen Verfahrens. •
Ebenso wird nur noch von Einzelgängern der Naturwissen-
schaft die aktive Koordination von Struktur, Funktion und Umwelt
bestritten, die als „Offenbarung eines unaufhörlichen Ganzen“
uns im Leben der Organismen, der Tiere und Pflanzen entgegen-
tritt und durch Vererbung von den Eltern auf die Kinder über-
tragen wird. In den gegenseitigen Beziehungen von Organismus
und Umwelt, von Struktur und Funktion sehen wir Anpassungs-
vorgänge, durch die das Leben als Ganzes aufrecht erhalten
werden soll. „Überall, wo wir diese koordinierte Selbsterhaltung
erblicken, treiben wir exakteste Biologie“.
Allerdings haben viele von uns wesentliche biologische Ver-
flechtungen abgestreift und leben, ohne Schaden zu nehmen, in
einer künstlichen Umwelt. Die Kurzsichtigkeit der bisherigen Ernäh-
rungslehre besteht jedoch in dem schlecht fundierten Optimismus,
daß das, was der Einzelne an Unnatur erträgt, auch für die Folge
der Generationen und für den Kranken nicht schädlich ist.
Diese unbiologische Denkart hat die heutige Medizin aus dem
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Lebensbeziehungen auf einen engeren Kreis von Forschern be-
schränkt gewesen (v. Üxküll, Haldane u. a.). Von vielen anderen
Ärzten und Wissenschaftlern sind die großen Gefahren nicht
erkannt worden, die durch die Abkehr von der Natur entstehen.
„Entrissen dem unbewußten Zusammenklange mit Pflanzen und
Tieren, mit Wasser und Wolken, mit Felsen, Winden und Sternen“
(Klages), hat der Mensch nicht nur seelische Werte hingeopfert,
sondern auch gesundheitliche Drohungen für Individuum und Rasse
dafür eingetauscht.
Es liegt ein Bericht vor über junge Männer, die Bandwurm-
träger waren, die sich unter den biologischen Lebensbedingungen
ihrer Heimat am Kurischen Haff völlig gesund befanden, und die
an perniciöser Anämie erkrankten, als sie zur Marine eingezogen
wurden. Dieses eindrucksvolle Beispiel zeigt uns, wie durch
Störung der bodenständigen, biologischen Verflechtungen von
Mensch und Umwelt, die in Generationen entstanden und bewährt
sind, tödliche Krankheiten entstehen können.
Diese innige Verflechtung von Organismus und Umwelt läßt
sich auch der Therapie dienstbar machen durch Klimawirkungen,
durch geeignete Ernährung u. a. Es sei weiterhin an die Erfolge
der Arbeitstherapie (Schneider) erinnert, eines im besonderen
Maß biologischen Verfahrens. •
Ebenso wird nur noch von Einzelgängern der Naturwissen-
schaft die aktive Koordination von Struktur, Funktion und Umwelt
bestritten, die als „Offenbarung eines unaufhörlichen Ganzen“
uns im Leben der Organismen, der Tiere und Pflanzen entgegen-
tritt und durch Vererbung von den Eltern auf die Kinder über-
tragen wird. In den gegenseitigen Beziehungen von Organismus
und Umwelt, von Struktur und Funktion sehen wir Anpassungs-
vorgänge, durch die das Leben als Ganzes aufrecht erhalten
werden soll. „Überall, wo wir diese koordinierte Selbsterhaltung
erblicken, treiben wir exakteste Biologie“.
Allerdings haben viele von uns wesentliche biologische Ver-
flechtungen abgestreift und leben, ohne Schaden zu nehmen, in
einer künstlichen Umwelt. Die Kurzsichtigkeit der bisherigen Ernäh-
rungslehre besteht jedoch in dem schlecht fundierten Optimismus,
daß das, was der Einzelne an Unnatur erträgt, auch für die Folge
der Generationen und für den Kranken nicht schädlich ist.
Diese unbiologische Denkart hat die heutige Medizin aus dem