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J. Solch: Flächensysteme
Gestein oberhalb einer Schwelle harten Gesteins in einem Flußtal.
Tatsächlich sind derartige alte Auslässe sowohl unterhalb Llyn
Gwynant wie unterhalb Llyn Dinas zu sehen, wie schon Marr
und Adie beobachtet haben (16). Der Wert dieser und anderer
einschlägiger Mitteilungen, die sie machten, entscheidet zwar nicht
so sehr, wie sie meinten, über die Frage der Entstehung der
Seebecken, ist aber sehr beachtenswert für die Frage der Aus-
bildung von Talstufen und Talengen (Beispiele: Llyn Llydaw;
Gegend von Cwm-y-glo unterhalb Llyn Padarn; Riegel w. Capel
Curig usw.).
Warum die alte Furche von Nantmor verlassen wurde, läßt
sich dagegen heute nicht mehr erkennen. Wahrscheinlich war
auch dabei eine Epigenese im Spiel. Aber sie war anderer Art:
Eine geringe Hebung des Meeresspiegels kann aus einem bis-
herigen Zerschneidungsgebiet ein Aufschüttungsgebiet machen,
eine darauffolgende Senkung wieder Zerschneidung auslösen. Sie
braucht nicht an derselben Stelle zu erfolgen. Im ganzen genommen
macht ja diese spitz zulaufende Hochfläche um den Moel Dyniewyd
ganz den Eindruck eines alten Ästuars. Derartigen Schaukelbe-
wegungen kommt besonders im Bereich von Flachküsten und
weit in das Gebirge eindringenden tiefen Tälern in der Nähe
des Meeres größte Bedeutung zu. Palimpsestartig können sich
dann im Flachland beim Durchschneiden von vorher abgelagerten
Lockerstoffen ganz neue Tallinien entwickeln, unabhängig von
den Richtungen der alten Furchen.
Am wenigsten wage ich über die Geschichte der Llyn Cwellyn-
Furche zu sagen. Nach der heutigen Höhenverteilung müßte man
die alte Wasserscheide zwischen Mynydd Mawr und Moel Eilio
annehmen. Damit würde übereinstimmen, daß das Tal s. Llyn
Cwellyn am breitesten ist und sich auch über das Plateau von
Beddgelert gegen S breit öffnet. Die alte Wasserscheide wäre
dann auf dieselbe Weise niedergelegt worden wie in Nant Ffrancon.
Auch die Lücke gegen das Nantlletal hat Eisschmelzwässern den
Weg gewiesen. Ich glaube nicht, daß man hier einfach mit der
Erosion transfluierender Gletscher auskommen kann, wie jüngst
H. Louis (15, S. 28/9) meinte. Die Entstehung des Profils von
„Durchgangströgen“ setzt vielmehr das Überfließen und Ein-
schneiden des Wassers voraus. Wohl aber halte ich es für möglich,
daß durch Rückwitterung von Karhinterwänden Lücken in eine
Gebirgskette gerissen werden können; doch werden sich solche
J. Solch: Flächensysteme
Gestein oberhalb einer Schwelle harten Gesteins in einem Flußtal.
Tatsächlich sind derartige alte Auslässe sowohl unterhalb Llyn
Gwynant wie unterhalb Llyn Dinas zu sehen, wie schon Marr
und Adie beobachtet haben (16). Der Wert dieser und anderer
einschlägiger Mitteilungen, die sie machten, entscheidet zwar nicht
so sehr, wie sie meinten, über die Frage der Entstehung der
Seebecken, ist aber sehr beachtenswert für die Frage der Aus-
bildung von Talstufen und Talengen (Beispiele: Llyn Llydaw;
Gegend von Cwm-y-glo unterhalb Llyn Padarn; Riegel w. Capel
Curig usw.).
Warum die alte Furche von Nantmor verlassen wurde, läßt
sich dagegen heute nicht mehr erkennen. Wahrscheinlich war
auch dabei eine Epigenese im Spiel. Aber sie war anderer Art:
Eine geringe Hebung des Meeresspiegels kann aus einem bis-
herigen Zerschneidungsgebiet ein Aufschüttungsgebiet machen,
eine darauffolgende Senkung wieder Zerschneidung auslösen. Sie
braucht nicht an derselben Stelle zu erfolgen. Im ganzen genommen
macht ja diese spitz zulaufende Hochfläche um den Moel Dyniewyd
ganz den Eindruck eines alten Ästuars. Derartigen Schaukelbe-
wegungen kommt besonders im Bereich von Flachküsten und
weit in das Gebirge eindringenden tiefen Tälern in der Nähe
des Meeres größte Bedeutung zu. Palimpsestartig können sich
dann im Flachland beim Durchschneiden von vorher abgelagerten
Lockerstoffen ganz neue Tallinien entwickeln, unabhängig von
den Richtungen der alten Furchen.
Am wenigsten wage ich über die Geschichte der Llyn Cwellyn-
Furche zu sagen. Nach der heutigen Höhenverteilung müßte man
die alte Wasserscheide zwischen Mynydd Mawr und Moel Eilio
annehmen. Damit würde übereinstimmen, daß das Tal s. Llyn
Cwellyn am breitesten ist und sich auch über das Plateau von
Beddgelert gegen S breit öffnet. Die alte Wasserscheide wäre
dann auf dieselbe Weise niedergelegt worden wie in Nant Ffrancon.
Auch die Lücke gegen das Nantlletal hat Eisschmelzwässern den
Weg gewiesen. Ich glaube nicht, daß man hier einfach mit der
Erosion transfluierender Gletscher auskommen kann, wie jüngst
H. Louis (15, S. 28/9) meinte. Die Entstehung des Profils von
„Durchgangströgen“ setzt vielmehr das Überfließen und Ein-
schneiden des Wassers voraus. Wohl aber halte ich es für möglich,
daß durch Rückwitterung von Karhinterwänden Lücken in eine
Gebirgskette gerissen werden können; doch werden sich solche