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Sölch, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 5. Abhandlung): Alte Flächensysteme und pleistozäne Talformung im Snowdongebiet — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43727#0027
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und Talformung im Snowdongebiet

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die Verwitterung ist frisch. Genau in derselben Höhe liegt s.
gegenüber eine Terrasse mit einem verlandeten Seelein. Davor
fließt ein Bächlein unter dem hochgelegenen Kar des Llyn Bochlwyd
herunter. Die Wände sind schön ausgebrochen, der „Abdruck“
des Gletschers, der einst hier hinabfloß, ist deutlich. Er hat seinen
Untergrund etwas aufgeschürft und eine unruhige Topographie
erzeugt. Der heutige Bach ist nur wenig in das alte Gletscherbett
eingeschnitten. Über ihm ziehen am Abfall des Kammes Y Gribin
zwei breite, mit großen Blockhalden bedeckte Terrassen entlang.
Jene Riegelplatte s. des Westendes von Llyn Ogwen hat auch
auf der anderen Seite des Abflusses des Llyn Idwal ein Gegenstück.
Hier sind zwei Wandstufen erkennbar. Die untere zieht am 1.
Gehänge des Idwalbaches aufwärts und springt dann auf dessen
r. Ufer über, wo unter ihr das vorhin erwähnte Bächlein läuft.
Die obere zieht 1. des Idwalbaches über der unteren gegen Rhaiadr
Ogwen vor. Zwischen beide schaltet sich ein flacher geneigter,
muschelartiger Gehängeteil ein, der an einer scharfen, absteigenden
Kehle gegenüber der oberen Wandstufe absetzt. Diese wird oben
von einer Kante begrenzt, welche nur schwach geneigt ist. Dem-
gemäß wird die Höhe der Wandstufe, entsprechend der Zunahme
des Abstandes von Kante (oben) und Kehle (unten), gegen das
Haupttal hin immer größer. Über der Kante folgt eine ganz flache
Terrasse, die bis zum See nach S reicht und sich auch auf der
E-Seite des Idwalbaches noch erkennen läßt („Seeterrasse“). Auch
hier endigt sie nach N (unten) zu an einer Wandstufe, aber
diese ist niedriger und steigt in einem Bogen gegen NE hin ab,
ungefähr in der Richtung auf den Ausgangspunkt unserer Be-
trachtung; der E-Flügel der unteren Wandstufe läuft hier in sie
ein. Wieder liegt auch hier im E zwischen der oberen und der
unteren Wandstufe eine flacher geneigte Hangpartie.
Im W über der „See-Terrasse“ steigt der Talsporn wie ein
mächtiger oberer Riegel neuerdings an, und zwar in mehreren
Absätzen, die oben zugeschliffen, an den Flanken in Form von
Wandstüfchen ausgebrochen sind. Ich habe sie nicht näher unter-
sucht und kann daher nicht sagen, ob es sich um besonders harte
Gesteinslagen handelt oder um Wirkungen des Gletscherschurfes
oder Unterschneidung durch randliche Schmelzwässer. Wohl aber
halte ich die beiden unteren Wandstufen für Erzeugnisse der
Bacherosion. Denn am Idwalbach läuft die untere, durch sie be-
grenzte Kerbe spitz in den nächst höheren Boden aus; und die
 
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