R. Wager: Gneise mit
Haffner (1912/19) faßt i. a. „Sillimanitlinsen als Resorptions-
erscheinung“ auf und paßt damit diese Gebilde zwanglos in seine
Auffassung einer weiten Verbreitung von Mischgneisen ein. Bei
der Einzelbeschreibung wird betont, daß die Linsen meist durch
eine Zone von Quarz — die ihrerseits wieder von Biotit umflasert
sein kann — vom Grundgewebe abgetrennt sind.
Eine wirkliche genetische Deutung ist an keine von diesen
Schilderungen von Sillimanit-Quarz-Aggregaten aus Schwarzwälder
Gneisen angeknüpft worden. Im Hinblick auf die nachher zitierte Er-
klärung analoger Gebilde als Gerolle durch Hinterlechner und Rüger
ist jedoch bemerkenswert, daß Sauer (1903) betont, es sei bisher
nicht gelungen, in den Schwarzwälder Gneisen „klastische Resi-
duen alter Sedimente aufzufinden“, ohne daß er jedoch die Mög-
lichkeit der Erhaltung von sedimentären Strukturen ablehnt.
Bereits Sauer (1895) hat durch die Erwähnung des Faser-
kiesels von Bodenmais auf analoge Vorkommen außerhalb des
Schwarzwaldes hingewiesen. Zum Vergleich können hier in erster
Linie die von Kalkowsky, Becke, Hinterlechner, Rüger, Meister
beschriebenen Vorkommen herangezogen werden, die sehr weit-
gehend in der Art ihres Aufbaues, dem des Wirtsgesteins und
ihres geologischen Verbands den Schwarzwälder Vorkommen
ähneln.
Hinterlechner (1907) beschreibt Knoten, die rund 8% des
Gesteins ausmachen; die aufs eingehendste beschriebenen und
diskutierten Gebilde werden von ihm auf primäre stoffliche Ver-
schiedenheiten der metamorphisierten Sedimente zurückgeführt.
Er glaubt, diese Quarz-Sillimanitknauer „von lokalen, schon im
ursprünglichen Sedimente vorhanden gewesenen, allein davon
der Natur nach etwas verschieden beschaffenen Kaolin-(Ton-)
anreicherungen mit verschiedenen Mengen von Quarz ableiten
zu dürfen“.
Meister (1932) erklärt ähnliche Gebilde damit, daß die ur-
sprünglichen Sedimente dieser Gneise sehr tonreich waren und
daß die Knoten Sekretionsbildungen seien.
Rüger (1931) gibt, neben Meister, die modernste Beschreibung
von ähnlichen Faserkieselknollen, aus Tessiner Biotitgneisen, und
deutet sie, unter ausführlicher Berücksichtigung und Besprechung
der älteren Literatur, als Gerolle. Auch hier sind die scharf ab-
Haffner (1912/19) faßt i. a. „Sillimanitlinsen als Resorptions-
erscheinung“ auf und paßt damit diese Gebilde zwanglos in seine
Auffassung einer weiten Verbreitung von Mischgneisen ein. Bei
der Einzelbeschreibung wird betont, daß die Linsen meist durch
eine Zone von Quarz — die ihrerseits wieder von Biotit umflasert
sein kann — vom Grundgewebe abgetrennt sind.
Eine wirkliche genetische Deutung ist an keine von diesen
Schilderungen von Sillimanit-Quarz-Aggregaten aus Schwarzwälder
Gneisen angeknüpft worden. Im Hinblick auf die nachher zitierte Er-
klärung analoger Gebilde als Gerolle durch Hinterlechner und Rüger
ist jedoch bemerkenswert, daß Sauer (1903) betont, es sei bisher
nicht gelungen, in den Schwarzwälder Gneisen „klastische Resi-
duen alter Sedimente aufzufinden“, ohne daß er jedoch die Mög-
lichkeit der Erhaltung von sedimentären Strukturen ablehnt.
Bereits Sauer (1895) hat durch die Erwähnung des Faser-
kiesels von Bodenmais auf analoge Vorkommen außerhalb des
Schwarzwaldes hingewiesen. Zum Vergleich können hier in erster
Linie die von Kalkowsky, Becke, Hinterlechner, Rüger, Meister
beschriebenen Vorkommen herangezogen werden, die sehr weit-
gehend in der Art ihres Aufbaues, dem des Wirtsgesteins und
ihres geologischen Verbands den Schwarzwälder Vorkommen
ähneln.
Hinterlechner (1907) beschreibt Knoten, die rund 8% des
Gesteins ausmachen; die aufs eingehendste beschriebenen und
diskutierten Gebilde werden von ihm auf primäre stoffliche Ver-
schiedenheiten der metamorphisierten Sedimente zurückgeführt.
Er glaubt, diese Quarz-Sillimanitknauer „von lokalen, schon im
ursprünglichen Sedimente vorhanden gewesenen, allein davon
der Natur nach etwas verschieden beschaffenen Kaolin-(Ton-)
anreicherungen mit verschiedenen Mengen von Quarz ableiten
zu dürfen“.
Meister (1932) erklärt ähnliche Gebilde damit, daß die ur-
sprünglichen Sedimente dieser Gneise sehr tonreich waren und
daß die Knoten Sekretionsbildungen seien.
Rüger (1931) gibt, neben Meister, die modernste Beschreibung
von ähnlichen Faserkieselknollen, aus Tessiner Biotitgneisen, und
deutet sie, unter ausführlicher Berücksichtigung und Besprechung
der älteren Literatur, als Gerolle. Auch hier sind die scharf ab-