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Wager, Rudolf [Hrsg.]; Erdmannsdörffer, Otto H. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 8. Abhandlung): Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes: Einleitende Bemerkungen, 1/2 — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43732#0003
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Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes

i.
Einleitende Bemerkungen
von
0. H. Erdmannsdörffer

Die von der Badischen Geologischen Landesanstalt in den
letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts durchgeführten Aufnahme-
arbeiten im mittleren Schwarzwald gaben das erste Bild eines
größeren Gneisgebietes, das bewußt nach genetischen und ent-
wicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkten angelegt worden ist.
Die Kartierung selbst führte zu einer Gliederung in zwei Haupt-
gruppen: „Renchgneise“, die als Abkömmlinge ursprünglicher
Sedimente, und „Schapbachgneise“, die als umgewandelte
Eruptiva jetzt in Kristalliner Schiefer-Fazies vorliegen. Im Laufe
der Untersuchung kam noch die Gruppe der „Kinzigitgneise“
hinzu.
Das so gewonnene geologische Kartenbild war an sich un-
abhängig von der Auffassung, die man dem Vorgang der meta-
morphen Umformung der Substrate zu Grunde legte. Da die
Kristallinen Schiefer von Rosenbusch als „unter wesentlicher Mit-
wirkung geodynamischer Phänomene zu geologischer Umgestal-
tung gelangte Eruptivgesteine oder Sedimente“ gedeutet wurden,
so lag diesem Forscher auch für die Schwarzwaldgneise die An-
nahme einer „Dynamometamorphose“ nahe. Bei den Kinzigit-
gneisen trat nach seiner Auffassung noch eine weitere Umwand-
lung durch Kontaktmetamorphose hinzu, die auf Renchgneise
eingewirkt hätte.
Seit jener Zeit ist die Erforschung kristalliner Schiefergebiete
in allen Teilen der Erde weiter gegangen und hat neue Gesichts-
punkte und Fragestellungen zu Tage gebracht. Nur einige seien
hier angedeutet.
 
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