Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Beziehungen des Flußverlaufes und der Gefälls-
kurve des Neckars zur Schichtenlagerung
am Südrand des Odenwaldes.
Mit 1 Karte und 1 Gefällskurve.
Von
J. L. Wilser in Heidelberg.

Der heutige Neckarlauf durch die Südabdachung des Oden-
waldes von Wimpfen bis Heidelberg mit seinem scharfen Knie
bei Eberbach und den zahlreichen alluvialen, diluvialen und auch
pliozänen Schlingen und Knicken hat wiederholt morphologische
Erörterungen wachgerufen (besonders Schmitthenner und Kolb)
und zuletzt eine allgemeine geologische Auslegung durch G. Wag-
ner (1929) erfahren.
Eine Gemeinschaftsarbeit der Mitarbeiter des Geologisch-Palä-
ontologischen Institutes der Universität Heidelberg und des Verf.
über die Neckarläufe, die Pliozänablagerungen und über die Wir- *
beltierfundstellen bei Binau, Eberbach und Mauer-Bammental er-
strebt nun eine Erweiterung der Fragen, die sich an die Ent-
stehung und an die Ablagerungen des Neckartales knüpfen.
Soergel gab in mehreren grundlegenden Arbeiten eine Alters-
gliederung für die Fundstelle des Homo Heidelbergensis bei Mauer
besonders durch das Studium der Lösse, also „von oben her“,
und ist zu einem Mindestalter gekommen. Es muß auf Grund
der Bearbeitung der Tektonik und Morphologie und vornehmlich
der Grenzablagerungen Pliozän-Diluvium, also „von unten her“,
zu erreichen sein, auch die Altersfrage für den Homo heidelber-
gensis weiter zu klären. Unterstützt wird diese Gemeinschafts-
arbeit, für die auch größere Grabungen geplant sind, durch Be-
reitstellung von Mitteln durch die Heidelberger Akademie der
Wissenschaften. Auch hier sei für diese Beihilfe geziemend ge-
dankt.