Metadaten

Wilser, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1937, 1. Abhandlung): Beziehungen des Flußverlaufes und der Gefällskurve des Neckars zur Schichtenlagerung am Südrand des Odenwaldes — Heidelberg, 1937

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43740#0010
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6 J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
lerbuckel 165 m Niveau und Böserberg 135 m Niveau), über-
wiegend nach N ausholend,
3. zwischen Neckarhausen bezw. dem Auslauf der Schleife von
Hirschhorn unterhalb der Finkenbach- und Laxbach-Mün-
dung und dem Knie westlich von Neckargmünd; alle Schlingen
außer der ältesten und östlichsten von Hundheim nach S aus-
holend, die westlichste als längste und jüngste (Mauer).
Für diese grundsätzliche Gliederung des Neckarlaufes ver-
schafft die zusammengefügte Schichtlagerungskarte einige Auf-
klärungen. Wie oben erwähnt, wurde die tektonische Lagerung
aus den Blättern der geologischen Landesaufnahme herausge-
zeichnet (bezogen auf die Grenzen mittl.—ob. Buntsandstein oder
Buntsandstein—Muschelkalk); daraus wurden die Lagerungs-
isohypsen entworfen. Diese zeigen nun zunächst im Großen
die überraschenden Tatsachen, daß
1. das Schichtgebirge oberhalb des Flußknies, also flußaufwärts
von Eberbach, durchweg SW—NO streicht, bei Einfallen nach
SO, daß der Fluß also obsequent, aber mit seinen großen
Schlingen konsequent ins Gebirge hineinläuft, indem die Teil-
mulden und Teilsättel dem Fluß + parallel liegen;
2. daß bei den großen Binau-Guttenbacher Schleifen eine beträcht-
liche Gebirgsstörung dem Strome sich querschaltet;
3. daß im Gebiet von Eberbach sich das generelle Gebirgs-
streichen in die rheinische Richtung + NS abdreht, also in der
Umgebung des Flußknies von Eberbach auch eine Umbiegung
in der Gebirgslagerung stattfindet; diese prägt sich auch
in dem nun rheinisch gerichteten Verlauf der zahlreicher wer-
denden Verwerfungen, Mulden und Sättel aus;
4. daß von Eberbach abwärts der Flußlauf aus seiner tektoni-
schen Kulmination (s0—mu — Grenze auf + 600 m ü. N.N.) im
Ganzen + spitzwinklig zum Gebirgsstreichen über eine wech-
selnde Folge von querstehenden Verwerfungen, Sät-
teln und Mulden zu einem tektonischen Tiefpunkt nach
WSW bei Neckargemünd abläuft;
5. daß zwischen Neckarhausen bzw. Eberbach und den dort
querenden rheinischen Bruchzonen und dem Ostrand des König-
stuhl-Weißensteinhorstes ein rheinisches Teilsenkungs-
feld liegt, das in einem Staffelbruch nach W absinkt zur
tiefsten Zone im Bereich der Mauerer Schleife;
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften