des Neckars am Südrand des Odenwaldes
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6. daß aber vom tektonischen Tief bei Neckargemünd, bzw. vom
dortigen Flußknie die Isohypsen schnell nach NNW in einen
Horst aufsteigen, sodaß vom Knie von Neckargemünd an ein
kanonartiger, bis in das Kristallin des Odenwaldes eingreifen-
der Durchbruch nötig wird;
7. daß die klassischen diluvialen Schlingen von Neckargemünd-
Wiesenbach-Mauer also in dem tektonischen Tiefstteil liegen;
8. daß sich vor dem im W hochgekippten Rand des Odenwaldes,
d. h. vor der Königstuhl-Teilscholle nacheinander zahlreiche
prachtvolle Schleifen stauen. Mit der Komplizierung
des tektonischen Kleinbaues mehren und häufen
sich die Flußverlegungen und Knicke.
Im Einzelnen zeigt sich folgendes: Es schmiegen sich die
großen Ausbiegungen von Binau und die unmittelbar daneben-
liegende von Guttenbach-Neckarkatzenbach der erst-
rangigen Querstörungszone an, die, aus NO von Walldürn-Buchen
kommend, bei Neckargerach den Fluß quert und in den Kraichgau
nach der Langenbrückener Senke weiterstreicht. Sie hebt im Ge-
samtsinn das nördlich gelegene Gebirge heraus, wenn auch zeit-
weise eine gegensinnige Verwerfung längs läuft. Diese großen
Schlingen bei Binau und Guttenbach liegen also vor, bezw. in
einer tektonischen Steilstufe, ebenso wie die große Mauerer Fluß-
auslenkung sich vor einer aufsteigenden Teilscholle „staut“.
Die unterhalb Binau und Guttenbach folgende Krümmung bei
Lin dach erweist sich ebenfalls an eine Störung gebunden, da
eine Verwerfung mit südwestlicher Absenkung als Sehne den
Bogen schneidet.
An der Knickstelle bei Eberbach selbst, wo auch der Ge-
birgsbau sich wendet, sind wiederholte Laufverlegungen (Schöl-
le rbu ekel, Ohrsberg, Hungerbuckel, Böserberg) nicht
erstaunlich. Überdies liegen die alten Ohrsberg- und Hunger-
buckelumläufe unmittelbar an dem aus N hereinziehenden Beer-
felder Verwerfungsbündel, ähnlich wie die heutige Hirschhorn-
schlinge an der Bruchzone des aus N kommenden Finkenbach-
tales ausbiegt.
Im ganzen verläuft der Strom ab Hirschhorn bezw. Eberbach
spitzwinklig bis subsequent zur Schichtenlagerung, erleidet aber
nun infolge des wiederholten Auftretens von querstehenden
großen und kleinen rheinischen Verwerfungen und Mulden und
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6. daß aber vom tektonischen Tief bei Neckargemünd, bzw. vom
dortigen Flußknie die Isohypsen schnell nach NNW in einen
Horst aufsteigen, sodaß vom Knie von Neckargemünd an ein
kanonartiger, bis in das Kristallin des Odenwaldes eingreifen-
der Durchbruch nötig wird;
7. daß die klassischen diluvialen Schlingen von Neckargemünd-
Wiesenbach-Mauer also in dem tektonischen Tiefstteil liegen;
8. daß sich vor dem im W hochgekippten Rand des Odenwaldes,
d. h. vor der Königstuhl-Teilscholle nacheinander zahlreiche
prachtvolle Schleifen stauen. Mit der Komplizierung
des tektonischen Kleinbaues mehren und häufen
sich die Flußverlegungen und Knicke.
Im Einzelnen zeigt sich folgendes: Es schmiegen sich die
großen Ausbiegungen von Binau und die unmittelbar daneben-
liegende von Guttenbach-Neckarkatzenbach der erst-
rangigen Querstörungszone an, die, aus NO von Walldürn-Buchen
kommend, bei Neckargerach den Fluß quert und in den Kraichgau
nach der Langenbrückener Senke weiterstreicht. Sie hebt im Ge-
samtsinn das nördlich gelegene Gebirge heraus, wenn auch zeit-
weise eine gegensinnige Verwerfung längs läuft. Diese großen
Schlingen bei Binau und Guttenbach liegen also vor, bezw. in
einer tektonischen Steilstufe, ebenso wie die große Mauerer Fluß-
auslenkung sich vor einer aufsteigenden Teilscholle „staut“.
Die unterhalb Binau und Guttenbach folgende Krümmung bei
Lin dach erweist sich ebenfalls an eine Störung gebunden, da
eine Verwerfung mit südwestlicher Absenkung als Sehne den
Bogen schneidet.
An der Knickstelle bei Eberbach selbst, wo auch der Ge-
birgsbau sich wendet, sind wiederholte Laufverlegungen (Schöl-
le rbu ekel, Ohrsberg, Hungerbuckel, Böserberg) nicht
erstaunlich. Überdies liegen die alten Ohrsberg- und Hunger-
buckelumläufe unmittelbar an dem aus N hereinziehenden Beer-
felder Verwerfungsbündel, ähnlich wie die heutige Hirschhorn-
schlinge an der Bruchzone des aus N kommenden Finkenbach-
tales ausbiegt.
Im ganzen verläuft der Strom ab Hirschhorn bezw. Eberbach
spitzwinklig bis subsequent zur Schichtenlagerung, erleidet aber
nun infolge des wiederholten Auftretens von querstehenden
großen und kleinen rheinischen Verwerfungen und Mulden und