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Freudenberg, Karl; Westphal, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 1. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A (Untersuchungen über die Blutgruppe A des Menschen) — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43747#0016
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Karl Freudenberg uncl Otto Westphal

Schafblutkörperchen das Antiserum sozusagen zurücktitrieren und findet,
daß nun verminderte Hämolysefähigkeit des Serums vorliegt: die Hämo-
lyse wird gehemmt. Die Stärke dieser Hemmung ist gleichzeitig ein
quantitatives Maß für die in der Testlösung vorhanden gewesene Menge
an antigenem Wirkstoff (Schafanteil).
„Die Spezifität der Reaktion läßt sich durch Kontrollproben mit einem
anderen hämolytischen System einerseits, durch Verwendung von Test-
flüssigkeiten ohne A-Gehalt andrerseits leicht bestätigen. Der Vorteil der
Hämolyse-Hemmungsreaktion liegt in den markanten Ausschlägen, die man
erhält, und in der Empfindlichkeit, die es ermöglicht, noch kleine Dosen
mit Sicherheit nachzuweisen. Das Verfahren ist besonders für eine ver-
gleichende Auswertung verschiedener A-haltiger Lösungen geeignet. Wir
bezeichnen diejenige Menge A-haltiger Flüssigkeit, welche die nach 20 Mi-
nuten komplett lösende Dosis unseres A-spezifischen Schafhämolysins eben
noch deutlich hemmt, als eine Wirkungseinheit (5°/o iges gewaschenes Ham-
melblut 0.25 ccm; Normal-Meerschweinchenserum 0.025 ccm)“. (F. Schiff2)).
Die genaue Handhabung des Testes ist zuerst von F. Schiff (4),
S. 21) beschrieben worden, später in etwas abgeänderter Form
von H. Sachs und Mitarbeitern, von welchen wir die Methodik
übernahmen. Auch in Bezug auf die vorliegende Arbeit sind wir
Herrn Prof. Sachs für seinen vielseitigen Rat in serologischen
Fragen zu großem Dank verpflichtet.
Die Methodik ist in der Dissertation von H. Eichel, Heidelberg 1932/33,
S. 28 ff. wiedergegeben. Da wir uns auch weiterhin daran gehalten haben,
soll hier kurz darauf eingegangen werden.
In einem Reagenzglas-Gestell steht eine Reihe von 9 normierten Reagenz-
gläsern, Nr. 1 bis 9. Die zu prüfende Substanz wird aus einer Lösung von
bestimmter Konzentration — welche sich nach der Wirksamkeit des Mate-
rials richtet — in fallenden Mengen in die Gläser 1 bis 8 hineinpipettiert,
Glas 9 enthält keine Substanz (Blindprobe). Die Mengen von Lösung betra-
gen von 1 bis 8: 0.5, 0.25, 0.15, 0.10, 0.05, 0.025, 0.015 und 0.010 ccm. Es ist
also ein kontinuierlicher Konzentrationsabfall von 50:1 in der Gläserreihe
vorhanden. Mit physiologischer Kochsalzlösung werden alle Gläser auf 0.5 ccm
Volumen Flüssigkeit gebracht, auch Glas 9.
Nun wird in jedes Glas 0.25 ccm des geeignet verdünnten Anti-A-Serums
eingefüllt und das Gestell eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur sich
selbst überlassen. Während dieser Zeit findet die Reaktion: Anigen-Anti-
körper statt. Danach findet sich im Glas 9 noch die gesamte Menge wirk-
samen Antiserums, während mit fortschreitend zunehmender Substanzkon-
zentration (von Glas 8 nach 1) mehr und mehr Antiserum verbraucht ist. Die
noch vorhandene Menge an Antikörper wird nun mittels Hammelblut-(HB)-
Körperchen zurücktitriert. Man gibt in jedes Glas 0.25 ccm Normal-Meer-
schweinchenserum (1:10 verdünnt) und 0.25 ccm gewaschener HB-Körperchen
(5%ig) und stellt den Ansatz dann in den Brutschrank. Wenn nach etwa
20 Minuten Glas 9 komplette Hämolyse aufweist, wird abgelesen. Von
Glas 8. bis 1 findet man dann zunehmende Trübung, welche durch noch
 
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