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Freudenberg, Karl; Westphal, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 1. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A (Untersuchungen über die Blutgruppe A des Menschen) — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43747#0018
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Karl Freudenberg und Otto Westphal

Hier wurde die Frage nach der Möglichkeit zweier Faktoren
akut. Diese hätten sich serologisch durch die Art der Schärfe und
Stabilität der Hemmung unterschieden. F. Schiff hat dieses Problem
schon erwogen l;1), S. 9):
Zitat 4, S. 9: „Es besteht nach den bisherigen Erfahrungen über das
chemische Verhalten der Gruppensubstanz ebenfalls die. Möglichkeit, daß
innerhalb der Gruppe mehrere chemisch verschiedene Gruppenstoffe neben-
einander existieren könnten“. „Andrerseits sei hervorgehoben, daß die
komplexe Natur nur vorgetäuscht sein könnte.'Es ist möglich und sogar
wahrscheinlich, daß ein und dieselbe chemische Substanz, der Blutgruppen-
stoff, je nach der Art seines Vorkommens und seiner Bindung an andre
Stoffe, verschiedene serologische Reaktionen gibt und in verschiedenartige
Fraktionen bei der chemischen Trennung übergeht“. Und auf S. 75: „Ich
glaube nun, zunächst für ... den „Schafanteil“ des A-Rezeptors die Frage
beantworten zu können, und zwar im Sinne der Einheitlichkeit des wirk-
samen Prinzips“.
Nach eigenen Beobachtungen können wir uns den Ausführ-
ungen F. Schiffs durchaus anschließen. Bis zu den höchstwirk-
samen Stufen des zu beschreibenden Aufarbeitungsganges ist eine
Aufspaltung des Wirkstoffes in zwei oder mehrere Teilfaktoren
durch keine weitere Beobachtung wahrscheinlich gemacht worden.
Die Art der Wertbestimmung war aber von Bedeutung, da -
wie aus obigem Beispiel hervorgeht — je nach ihrer Handhabung
die Hauptwirksamkeit sich einmal in der einen, das andre Mal
in der anderen Fraktion vorfand: Für die Grenze c/fc in Präp. I,
für sp/o in Präp. II. Da es uns auf Absolutwerte nicht ankam,
weil wir im allgemeinen nur vergleichende Messungen ausführten
und wir (in Übereinstimmung mit Prof. H. Sachs) feststellten, daß
die sp/o-Grenze viel besser reproduzierbar ist, haben wir diese in
der Folgezeit zur Grundlage unserer Wertbestimmung gemacht* *).
Grundsätzlich soll also eine Anreicherung von 1 :2 immer durch Ver-
schiebung der sp/o-Grenze erkannt werden, wobei man tunlichst Ausgangs-
und erhaltenes Material in gleicher Konzentration testet.
Es sei noch hinzugefügt, daß wir bei der Angabe unterster
Erfassungsgrenzen des Wirkstoffes die Grenze c/fc genommen
haben, denn es ist dies ja durchaus eine Konzentration, bei
Gläserreihe, bei welcher nach relativ kurzer Zeit bereits die Endwerte der
Hämolyse erreicht sind, wo also nach kurzer Zeit schon eine Antiserum-
wirkung nicht mehr zu beobachten ist, und sich daher das Bild der Gläser-
reihe nicht mehr ändert: siehe Präparat 11. Als Typ einer wenig stabilen
Hemmung siehe Präparat I.
*) Die in früheren Arbeiten mitgeteilten Ergebnisse werden hierdurch
nicht beeinflußt.
 
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