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Freudenberg, Karl; Westphal, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 1. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A (Untersuchungen über die Blutgruppe A des Menschen) — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43747#0020
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Karl Freudenberg und Otto Westphal

Ausbeute mußten wir aus 1 kg Pepton 4—5 g A-Substanz obigen
Reinheitsgrades erhalten, wie wir sie sonst aus 1500—2000 Litern
A-Harn hergestellt hätten. Da diese Peptone kg-weise geliefert
werden konnten, begannen wir, die Anreicherung der A-Substanz
daraus auszuarbeiten.
Aufarbeitung von Peptonen.
Die zunächst verwendeten Peptone entstammten Material aus
Schwein und Rind (gemischt). Orientierende Versuche ergaben,
dass die A-Substanz in Witte-Peptonen nicht „frei“ vorlag. Bei der
Ultrafiltration ging keine Substanz durch das Filter (Cuprophan-
Bemberg). Der vollständige Abbau der Peptone aber lieferte ein
Präparat, dessen A-Anteil zum großen Teil durch die Cuprophan-
Membran ultrafiltriert werden konnte. Der Abbau wurde fermen-
tativ, mit Papain, durchgeführt. Aus dem abgebauten Präparat
ließ sich jetzt die wirksame Substanz herausarbeiten. Ob die A-Sub-
stanz im genuinen Material regelrecht chemisch oder nur locker
adsorptiv an Peptone gebunden ist, haben wir nicht untersucht.
Die Vorversuche führten zu folgenden ersten Aufarbeitungs-
stufen, welche sich auf 1 kg K-Pepton (Witte) beziehen:
Je 50 g Pepton (20 Ansätze) wurden in 400 ccm-Stöpselflaschen je in 200 ccm
Wasser gelöst. Jeder Ansatz wurde mit 5 g Papayotin (1:350, Merck) ver-
setzt und blieb über Nacht stehen. Sodann wurden zu jedem Ansatz
0.5 g Kaliumcyanid (gelöst in 5 ccm Wasser), 35 ccm 2n Salzsäure, 2 ccm
Toluol und noch 60 ccm Wasser hinzugefügt. Jeder Ansatz enthielt also:
50 g Pepton, 5 g Papain, 0,5 g KCN, 265 ccm Wasser, 35 ccm 2n HCl,
2 ccm Toluol.
Eine solche Lösung reagierte deutlich lakmussauer, aber kongoneutral.
Alle Ansätze wurden in den Brutschrank (38°) gestellt und des öfteren
gut durchgeschüttelt. Die trüben, braunen Lösungen wurden mit der Zeit
immer weniger viskos, auch die starke Schaumwirkung nahm ab. Nach
6 Tagen wurden zu jedem Ansatz nochmals 0,5 g Papain hinzugefügt, nach
8 Tagen war die Einwirkung beendet. Alle Lösungen wurden, noch warm,
filtriert und die vereinigten Filtrate über Nacht stehen gelassen. Am
nächsten Morgen hatten sich beträchtliche Mengen kristallisierten Tyrosins
ansgeschieden. Wir konnten auf diese Weise bis zu 25 g Tyrosin als
Nebenprodukt aus 1 kg Pepton gewinnen.
Die Flüssigkeit, welche nun 6 Liter Volumen faßte, wurde mit 1000 ccm
20°/0 iger Tanninlösung versetzt und gut geschüttelt. Der weiße Nieder-
schlag enthielt wenig Wirksamkeit. Das Filtrat wurde auf 2.2 Liter ein-
geengt, mit 100 ccm der obigen Tanninlösung versetzt, wobei noch ein
geringer Niederschlag ausfiel, welcher abzentrifugiert wurde. Das klare
Filtrat wurde sodann mit 500 ccm einer 25°/0igen Lösung von neutralem
 
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