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Freudenberg, Karl; Westphal, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 1. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A (Untersuchungen über die Blutgruppe A des Menschen) — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43747#0021
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Über die gruppenspezifische Substanz A
Bleiacetat versetzt. Der reichliche Niederschlag wurde über Nacht abfil-
triert, mit Wasser von 40° gewaschen, und das Filtrat mit Schwefelwasser-
stoff von Blei befreit.
Nach dem Einengen auf ca. 500 ccm Volumen erhielt man eine ziemlich
dicke, schwach gelb gefärbte Lösung. Diese wurde vorsichtig mit 35 ccm
conc. Salzsäure versetzt und sofort in die 15-fache Menge abs. Alkohols
in dünnem Strahl eingegossen: anfänglich schieden sich feine, weiße
Flocken aus, welche später pappig wurden und ziemlich stark koagu-
lierten. Während der Fällung empfiehlt es sich, stark zu rühren. Nach dem
Abnutschen des Niederschlages auf gehärtetem Filtrierpapier wurde die
Substanz im Vacuum-Exicator über Calciumchlorid getrocknet. Ausbeute:
130 g (Präparat Pi).
Pi wurde in möglichst wenig 2n Salzsäure gelöst. Man brauchte 100
bis 120 ccm. Zur Lösung wurden 20 ccm conc. Salzsäure zugegeben, worauf,
wie oben, Fällung in der 15-fachen Menge abs. Alkohols folgte: feine,
weiße Flocken, welche auf der Nutsche abgesaugt wurden. Ausbeute:
40 g (Pu). Pu löste sich gut in 35 ccm 2n Salzsäure. Die Lösung wurde nach
Zugabe von 10 ccm conc. Salzsäure wie oben in Alkohol eingegossen.
Der Niederschlag erfuhr die gleiche Aufarbeitung. Ausbeute: 17g (Piii);
dieses Präparat war ein leichtes, weißes, hygroskopisches Pulver von
charakteristischem, fadem Geruch.
Jede Stufe wurde mehrfach getestet. Ergebnis:
130 g Pi 4 mal stärker als die gleiche Menge K-Pepton.
40 g Pu 13 „ „ „ „
17 g Pin 28 „ „ „ „ „ „ „
In Phi waren also nahezu 50 % der Gesamtwirksamkeit bei
fast 30-facher Anreicherung enthalten.
Eine weitere Reinigung mit basischem Bleiacetat, wie sie nach Er-
fahrungen mit Harnpräparaten anzuschließen war, führte zu den in der
Tabelle 1 erwähnten zwei Fraktionen mit sehr unterschiedlichen Test-
bildern. Eine Behandlung mit bas. Bleiacetat wurde daher an dieser Stelle
vermieden.
Elektro dialyse von Piii. Als Elektrodialysier-Apparat diente eine
dreizellige Anordnung, wie sie von der Firma F. Köhler-Leipzig hergestellt
wird. Die einzelnen Räume sind durch Glasschliffe fest aufeinander preßbar,
zwischen welche die Membranen eingelegt werden können. Die Platin-
elektroden (Netzform) sitzen dicht hinter den Membranen und sind 10.5 cm
voneinander entfernt.
Die Lösung der Substanz wurde in den Mittelraum gegeben, welcher
110 ccm faßte, während die Außenräume ständig mit frischem dest. Wasser
gespeist wurden. Durch das fließende Außenwasser konnte gleichzeitig
für eventuelle Kühlung gesorgt werden.
Nach anfänglichen Versuchen mit 10 Volt Gleichstrom gingen wir bald
zu 80 Volt über. Zunächst wurden Cellophan-Membranen der Firma Zell-
stoff-Fabrik Waldhof benützt. Die Membranen mit den Handelsbezeichnungen
200, 300, 400, 600,1200,1800 und 2400 als Maß für deren Dicke, wurden vor der
 
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