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Karl Freudenberg und Otto Westphal
Pferdespeichel10) veranlaßt fühlten. Kurz vor Erscheinen der Arbeit
von Landsteiner hatte dieser uns um die Übersendung unseres
derzeit besten Präparates gebeten, um es mit seinem zu verglei-
chen. Wir übersandten daraufhin ein Präparat Pri-Em (2. Frak-
tionierung, 45—60%)- Der Bescheid Landsteiners lautete, daß sein
Präparat das unsere um etwa das 4-fache übertreffe. Da wir
kurze Zeit darauf durch zwei weitere Fraktionierungen (die 3.
und 4.) unsere Substanz um das 4- bis 5-fache gegen die 2. Frak-
tionierung angereichert hatten, kamen sich nun die beiden Präpa-
rate, K. Landsteiners aus Pferdespeichel und das unsrige (4. Frakt.)
aus WiTTE-Pepton, ungefähr gleich. Wie in unserer Mitteilung
schon betont wurde, bestand zwischen beiden Präparaten ein
beträchtlicher analytischer Unterschied. Hier muß wohl allgemein
festgestellt werden, daß die Analysen solcher — chemisch sicher
noch nicht reiner — Substanzen nur orientierenden Wert haben
können. Etwas veränderte Aufarbeitung kann bereits, bei gleicher
Wirksamkeit, Präparate sehr verschiedener Analysen liefern;
weswegen wir auch aus den Daten zunächst keine weiteren
Schlüsse zogen 2i).
Die Firma WiTTE-Rostock stellte uns freundlicherweise Spezial-
peptone aus einheitlichem Ausgangsmaterial her, und zwar: 1.
Pepton aus Schweinemagen, 2. Pepton aus Rinderfibrin. Beide
Arten wurden getrennt nach dem bisher beschriebenen Verfahren
aufgearbeitet. Schweinepepton war im Ausgangsmaterial etwas
stärker wirksam als das Rinderpepton. Wir gelangten aber zu
Präparaten, die in analytischen Werten und Drehungen nicht unter-
scheidbar waren. Vorläufig ist danach kein Grund gegeben, den
A-Faktor aus Schwein und den aus Rind für verschieden zu
halten. Ein endgültiger Entscheid steht indessen noch aus.
Wie schon gesagt, lieferte eine 5. Fraktionierung mit bas.
Bleiacetat und Alkohol keine nennenswerte Anreicherung mehr.
Auf dem Stadium der 4. Fraktionierung wurden die Versuche
mit Pepton vorläufig eingestellt, da wir in gewissen Pepsinen
des Handels ein Material fanden, welches den Peptonen an Wirk-
samkeit überlegen war.
Ergebnis der Arbeiten mit Peptonen.
Aus Peptonen der Firma WiTTE-Rostock konnten wirksame
A-Präparate hergestellt werden. Die Aufarbeitungsstufen werden
nochmals hintereinander angegeben:
Karl Freudenberg und Otto Westphal
Pferdespeichel10) veranlaßt fühlten. Kurz vor Erscheinen der Arbeit
von Landsteiner hatte dieser uns um die Übersendung unseres
derzeit besten Präparates gebeten, um es mit seinem zu verglei-
chen. Wir übersandten daraufhin ein Präparat Pri-Em (2. Frak-
tionierung, 45—60%)- Der Bescheid Landsteiners lautete, daß sein
Präparat das unsere um etwa das 4-fache übertreffe. Da wir
kurze Zeit darauf durch zwei weitere Fraktionierungen (die 3.
und 4.) unsere Substanz um das 4- bis 5-fache gegen die 2. Frak-
tionierung angereichert hatten, kamen sich nun die beiden Präpa-
rate, K. Landsteiners aus Pferdespeichel und das unsrige (4. Frakt.)
aus WiTTE-Pepton, ungefähr gleich. Wie in unserer Mitteilung
schon betont wurde, bestand zwischen beiden Präparaten ein
beträchtlicher analytischer Unterschied. Hier muß wohl allgemein
festgestellt werden, daß die Analysen solcher — chemisch sicher
noch nicht reiner — Substanzen nur orientierenden Wert haben
können. Etwas veränderte Aufarbeitung kann bereits, bei gleicher
Wirksamkeit, Präparate sehr verschiedener Analysen liefern;
weswegen wir auch aus den Daten zunächst keine weiteren
Schlüsse zogen 2i).
Die Firma WiTTE-Rostock stellte uns freundlicherweise Spezial-
peptone aus einheitlichem Ausgangsmaterial her, und zwar: 1.
Pepton aus Schweinemagen, 2. Pepton aus Rinderfibrin. Beide
Arten wurden getrennt nach dem bisher beschriebenen Verfahren
aufgearbeitet. Schweinepepton war im Ausgangsmaterial etwas
stärker wirksam als das Rinderpepton. Wir gelangten aber zu
Präparaten, die in analytischen Werten und Drehungen nicht unter-
scheidbar waren. Vorläufig ist danach kein Grund gegeben, den
A-Faktor aus Schwein und den aus Rind für verschieden zu
halten. Ein endgültiger Entscheid steht indessen noch aus.
Wie schon gesagt, lieferte eine 5. Fraktionierung mit bas.
Bleiacetat und Alkohol keine nennenswerte Anreicherung mehr.
Auf dem Stadium der 4. Fraktionierung wurden die Versuche
mit Pepton vorläufig eingestellt, da wir in gewissen Pepsinen
des Handels ein Material fanden, welches den Peptonen an Wirk-
samkeit überlegen war.
Ergebnis der Arbeiten mit Peptonen.
Aus Peptonen der Firma WiTTE-Rostock konnten wirksame
A-Präparate hergestellt werden. Die Aufarbeitungsstufen werden
nochmals hintereinander angegeben: