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Karl Freudenberg und Otto Westphal
tonen verantwortlich gemacht werden kann. Die von uns ange-
stellten Wirksamkeitsbestimmungen bestätigten die Angaben von
F. Schiff 2G) und K. Landsteiner 10), welche ebenfalls in gewissen
Handelspepsinen hochwirksame Ausgangsmaterialien gefunden
hatten. Wir fanden:
Nicht oder nur spuren-
weise wirksam
Wirksam; (angegeben, wieviel
mal stärker als Pepton)
Pepsin (Fränkel-Landau)
Pepsin solubile (Merck) 2—3 fach,
Pepsin DAB 5 (Schering-Kahlb.) Pepsin II (Witte) 6—7 fach,
Pepsin DAB 6 (Schering-Kahlb.) Pepsin Parke-Davis 8—10 fach,
Pepsin DAB 6 (Schuchard) Pepsin I (Witte) 10 fach,
Pepsin DAB 6 (Merck) Pepsin Bayer (I. G.) 10—12 fach.
Trypsin (Witte)
Leberextrakt (Campolon I. G.)
In der älteren Literatur findet sich vor allem eine Angabe
von F. Schiff26) über die „Herstellung hochwirksamer A-Präparate
aus Handelspepsin“. Die unter10) zitierte Arbeit K. Landsteiners
war uns damals noch nicht bekannt. Wir haben die ScHiFF’sche
Vorschrift bestätigen können, sind aber bald zu einer eigenen
Aufarbeitung übergegangen, welche sich mehr an die der Witte-
Peptone anschloß.
Pepsin Witte.
Zunächst wurden die Pepsine I und II von Witte näher
untersucht.
Wie sich bald herausstellte, konnte man mit wenigen Stufen bereits
zu sehr wirksamen Präparaten kommen: Eine 12°/0.ige Lösung des Pepsins
in Wasser wurde 5 Minuten lang auf 80° erhitzt, wobei das Eiweiß durch
Koagulation entfernt wurde. Das Filtrat wurde mit Tannin, anschließend
mit Bleiacetat behandelt. Nachfolgende Elektrodialyse gab ein weiter an-
gereichertes Präparat, welches dann mit basischem Bleiacetat-Alkohol (wie
bei Pepton) fraktioniert wurde. Hier ging der Wirkstoff in die Fraktion
mit 30—45 % Alkohol. Ein solches Präparat war bereits 35 40 fach ange-
reichert. Die Ausbeute an Gesamtwirksamkeit betrug aber noch nicht 50 %.
Zur Vermeidung derartiger Verluste wurden Ultrafiltrations-
Versuche angestellt. Es bestand wenig Zweifel, daß die A-Sub-
stanz aus Schweine-Pepsin mit der aus Schweine-Pepton identisch
sei. Da die gereinigten Präparate aus Pepton glatt durch die
Cuprophan-Membran (Bemberg) ultrafiltrierbar waren, war ein
gleiches Verhalten von der A-Substanz aus Pepsin zu erwarten.
Karl Freudenberg und Otto Westphal
tonen verantwortlich gemacht werden kann. Die von uns ange-
stellten Wirksamkeitsbestimmungen bestätigten die Angaben von
F. Schiff 2G) und K. Landsteiner 10), welche ebenfalls in gewissen
Handelspepsinen hochwirksame Ausgangsmaterialien gefunden
hatten. Wir fanden:
Nicht oder nur spuren-
weise wirksam
Wirksam; (angegeben, wieviel
mal stärker als Pepton)
Pepsin (Fränkel-Landau)
Pepsin solubile (Merck) 2—3 fach,
Pepsin DAB 5 (Schering-Kahlb.) Pepsin II (Witte) 6—7 fach,
Pepsin DAB 6 (Schering-Kahlb.) Pepsin Parke-Davis 8—10 fach,
Pepsin DAB 6 (Schuchard) Pepsin I (Witte) 10 fach,
Pepsin DAB 6 (Merck) Pepsin Bayer (I. G.) 10—12 fach.
Trypsin (Witte)
Leberextrakt (Campolon I. G.)
In der älteren Literatur findet sich vor allem eine Angabe
von F. Schiff26) über die „Herstellung hochwirksamer A-Präparate
aus Handelspepsin“. Die unter10) zitierte Arbeit K. Landsteiners
war uns damals noch nicht bekannt. Wir haben die ScHiFF’sche
Vorschrift bestätigen können, sind aber bald zu einer eigenen
Aufarbeitung übergegangen, welche sich mehr an die der Witte-
Peptone anschloß.
Pepsin Witte.
Zunächst wurden die Pepsine I und II von Witte näher
untersucht.
Wie sich bald herausstellte, konnte man mit wenigen Stufen bereits
zu sehr wirksamen Präparaten kommen: Eine 12°/0.ige Lösung des Pepsins
in Wasser wurde 5 Minuten lang auf 80° erhitzt, wobei das Eiweiß durch
Koagulation entfernt wurde. Das Filtrat wurde mit Tannin, anschließend
mit Bleiacetat behandelt. Nachfolgende Elektrodialyse gab ein weiter an-
gereichertes Präparat, welches dann mit basischem Bleiacetat-Alkohol (wie
bei Pepton) fraktioniert wurde. Hier ging der Wirkstoff in die Fraktion
mit 30—45 % Alkohol. Ein solches Präparat war bereits 35 40 fach ange-
reichert. Die Ausbeute an Gesamtwirksamkeit betrug aber noch nicht 50 %.
Zur Vermeidung derartiger Verluste wurden Ultrafiltrations-
Versuche angestellt. Es bestand wenig Zweifel, daß die A-Sub-
stanz aus Schweine-Pepsin mit der aus Schweine-Pepton identisch
sei. Da die gereinigten Präparate aus Pepton glatt durch die
Cuprophan-Membran (Bemberg) ultrafiltrierbar waren, war ein
gleiches Verhalten von der A-Substanz aus Pepsin zu erwarten.