0. H. Erdmannsdörffer
aus jenen ableitbar. Zweifellos steckt in ihnen — wie auch in
den Renchgneisen selbst — sehr heterogenes Material, sowohl
in Bezug auf den Ausgangsstoff, wie auch in Bezug auf den Vor-
gang ihrer Stoffveränderung: nicht jede helle Lage in Gneis ist
„zugeführt“, viele sind venitisch-autochthon, und ebenso wie die
Abfuhr kann die Zufuhr selbst stofflich wechseln.
Daß im Bestand der Renchgneise tonerdereichere Ausgangs-
produkte vorlagen, zeigen die Durchschnittszahlen der folgenden
Tabelle:
ai2o3
Na20
K.,0
k
Renchgneise
65.0
21.6
13.4
0.38
Mischgneise
57.3
23.5
19.2
0.45
Schapbachgneise
56.9
23.5
19.8
0.45
Granite
57.2
20.3
(Mol °/0)
22.5
0.52
Es kann wohl als
sicher angesehen werden, daß bei diesen
sedimentäres Material beteiligt war, wenngleich nicht zu beweisen
ist, ob eine der vorhandenen Analysen wirklich noch die Zu-
sammensetzung des Ausgangsgesteins in seinem ursprünglichen
Bestand wiedergibt.
Noch schwieriger ist dies naturgemäß bei den „Mischgneisen“
zu entscheiden. Es erscheint kaum möglich, aus rein statistischen
Zusammenstellungen der Analysen eines so heterogenen Gesamt-
gebietes, wie sie im Vorstehenden gegeben wurden, eindeutige
Schlüsse für den Verlauf eines Mischvorganges zu ziehen. Manches
ließe sich auch mit demselben Recht als Entmischung (etwa durch
partiell anatektischen Zerfall) mit Abpressung „erklären“. Wesent-
lich weiter führen kann die Verfolgung der Vorgänge an einzelnen
klaren Profilen. Die Untersuchungen von R. Wager am Furtwanger
Gneis und an den Südschwarzwälder Migmatiten gehen diesen
Weg, den auch V. M. Goldschmidt, Becke u. a. eingeschlagen
haben (17).
Stoffverschiebungen im Gestein sind möglich durch par-
tielle Anatexis und Wandern des so mobilisierten Materials im
Gestein selbst und in das Nebengestein.
Stoffeinwanderungen großen Betrages werden, abgesehen
von reiner Injektion magmatischen Materials, bei Granitisie-
rungsVorgängen angenommen, die durch metasomatisch ver-
laufende Einwirkung von eindringenden alkalireichen Lösungen
aus jenen ableitbar. Zweifellos steckt in ihnen — wie auch in
den Renchgneisen selbst — sehr heterogenes Material, sowohl
in Bezug auf den Ausgangsstoff, wie auch in Bezug auf den Vor-
gang ihrer Stoffveränderung: nicht jede helle Lage in Gneis ist
„zugeführt“, viele sind venitisch-autochthon, und ebenso wie die
Abfuhr kann die Zufuhr selbst stofflich wechseln.
Daß im Bestand der Renchgneise tonerdereichere Ausgangs-
produkte vorlagen, zeigen die Durchschnittszahlen der folgenden
Tabelle:
ai2o3
Na20
K.,0
k
Renchgneise
65.0
21.6
13.4
0.38
Mischgneise
57.3
23.5
19.2
0.45
Schapbachgneise
56.9
23.5
19.8
0.45
Granite
57.2
20.3
(Mol °/0)
22.5
0.52
Es kann wohl als
sicher angesehen werden, daß bei diesen
sedimentäres Material beteiligt war, wenngleich nicht zu beweisen
ist, ob eine der vorhandenen Analysen wirklich noch die Zu-
sammensetzung des Ausgangsgesteins in seinem ursprünglichen
Bestand wiedergibt.
Noch schwieriger ist dies naturgemäß bei den „Mischgneisen“
zu entscheiden. Es erscheint kaum möglich, aus rein statistischen
Zusammenstellungen der Analysen eines so heterogenen Gesamt-
gebietes, wie sie im Vorstehenden gegeben wurden, eindeutige
Schlüsse für den Verlauf eines Mischvorganges zu ziehen. Manches
ließe sich auch mit demselben Recht als Entmischung (etwa durch
partiell anatektischen Zerfall) mit Abpressung „erklären“. Wesent-
lich weiter führen kann die Verfolgung der Vorgänge an einzelnen
klaren Profilen. Die Untersuchungen von R. Wager am Furtwanger
Gneis und an den Südschwarzwälder Migmatiten gehen diesen
Weg, den auch V. M. Goldschmidt, Becke u. a. eingeschlagen
haben (17).
Stoffverschiebungen im Gestein sind möglich durch par-
tielle Anatexis und Wandern des so mobilisierten Materials im
Gestein selbst und in das Nebengestein.
Stoffeinwanderungen großen Betrages werden, abgesehen
von reiner Injektion magmatischen Materials, bei Granitisie-
rungsVorgängen angenommen, die durch metasomatisch ver-
laufende Einwirkung von eindringenden alkalireichen Lösungen