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0. H. Erdmannsdörffer
Die Plagioklase der Gneise sind ohne Kristallform, z. T.,
wie erwähnt, jünger als die Biotitsträhnenbildung, zumeist aber
zwischen diese eingelagert (Kristallisation zwischen „festen Wän-
den“ ?).
Quarz tritt massenhaft in rundlichen Einschlüssen („Quarz-
tropfen“) im Plagioklas auf und liegt mit rundlich buchtigen
Grenzen an ihm an, hier offenbar als jüngere Bildung. Wenn
eine solche Grenzzone horizontal geschnitten ist, können diese
Quarzbuckel als „Einschlüsse“, also älter erscheinen. Die geringen
Unterschiede in der Quarzregelung (Abb. 6 und 7) innerhalb und
außerhalb der Plagioklase könnten hierdurch mit veranlaßt sein.
Z. T. ist der Quarz jünger, da er Klüfte im Orthoklas aus-
füllt. Die Albitisierung ist ganz jung.
Die Sillimanite und ihre Verbiegung sind älter als die
Ausscheidung der Plagioklase, in denen beide fixiert erscheinen.
Der C o r d i e r i t tritt vorwiegend in enger Beziehung zum Quarz auf.
Besonders interessant ist das Verhalten des Orthoklases,
der in den Gneisen wie im Sillimanitpegmatit eindeutig jünger
als Plagioklas ist, den er unter starker Korrosionswirkung bis zur
Bildung von skelettartigen Gestalten („Amöbenform“) anfressen
kann (Tafel, Fig. 3). Auch die Quarztropfen sind z. T. sicher älter
als Orthoklas, dessen S. 14 erwähnte porphyroblastische Indi-
viduen oft siebartig dicht von ihnen durchbrochen sind.
Im Gneis wie im Sillimanitpegmatit herrschten also zu einer
bestimmten Zeit Verhältnisse, die zu einer metasomatischen Ver-
drängung des Plagioklases durch Orthoklas führten.
Es ist von Interesse, diese Erscheinungen weiter in anderen
Gesteinen aufzusuchen. (Vergl. auch Anm. 10) auf S. 22).
Ganz besonders schön korrodierte Plagioklase („Amöbenform“)
finden sich in den „Augengneisen“ vom Zindelstein (Bregtal),
über die später berichtet werden wird. In ihnen erscheint sogar
Quarz in ganz analoger Weise durch Orthoklas angegriffen.
Im Muskovitgranit vom Zindelstein (Eisenbacher Granit)
wie in dem Muskovitgranit vom Bernecktal ist der Plagioklas
i. allg. gut idiomorph gegen den Orthoklas, nur selten etwas
angerundet. Dagegen zeigt sich in beiden die Bildung von Albit-
körnern, vorwiegend an den Grenzen Or—Or, wobei dieser oft
weithin verdrängt wird. Die Albitbildung ist auch hier jünger als
die Mikroperthitentmischung. Myrmekit fehlt.
0. H. Erdmannsdörffer
Die Plagioklase der Gneise sind ohne Kristallform, z. T.,
wie erwähnt, jünger als die Biotitsträhnenbildung, zumeist aber
zwischen diese eingelagert (Kristallisation zwischen „festen Wän-
den“ ?).
Quarz tritt massenhaft in rundlichen Einschlüssen („Quarz-
tropfen“) im Plagioklas auf und liegt mit rundlich buchtigen
Grenzen an ihm an, hier offenbar als jüngere Bildung. Wenn
eine solche Grenzzone horizontal geschnitten ist, können diese
Quarzbuckel als „Einschlüsse“, also älter erscheinen. Die geringen
Unterschiede in der Quarzregelung (Abb. 6 und 7) innerhalb und
außerhalb der Plagioklase könnten hierdurch mit veranlaßt sein.
Z. T. ist der Quarz jünger, da er Klüfte im Orthoklas aus-
füllt. Die Albitisierung ist ganz jung.
Die Sillimanite und ihre Verbiegung sind älter als die
Ausscheidung der Plagioklase, in denen beide fixiert erscheinen.
Der C o r d i e r i t tritt vorwiegend in enger Beziehung zum Quarz auf.
Besonders interessant ist das Verhalten des Orthoklases,
der in den Gneisen wie im Sillimanitpegmatit eindeutig jünger
als Plagioklas ist, den er unter starker Korrosionswirkung bis zur
Bildung von skelettartigen Gestalten („Amöbenform“) anfressen
kann (Tafel, Fig. 3). Auch die Quarztropfen sind z. T. sicher älter
als Orthoklas, dessen S. 14 erwähnte porphyroblastische Indi-
viduen oft siebartig dicht von ihnen durchbrochen sind.
Im Gneis wie im Sillimanitpegmatit herrschten also zu einer
bestimmten Zeit Verhältnisse, die zu einer metasomatischen Ver-
drängung des Plagioklases durch Orthoklas führten.
Es ist von Interesse, diese Erscheinungen weiter in anderen
Gesteinen aufzusuchen. (Vergl. auch Anm. 10) auf S. 22).
Ganz besonders schön korrodierte Plagioklase („Amöbenform“)
finden sich in den „Augengneisen“ vom Zindelstein (Bregtal),
über die später berichtet werden wird. In ihnen erscheint sogar
Quarz in ganz analoger Weise durch Orthoklas angegriffen.
Im Muskovitgranit vom Zindelstein (Eisenbacher Granit)
wie in dem Muskovitgranit vom Bernecktal ist der Plagioklas
i. allg. gut idiomorph gegen den Orthoklas, nur selten etwas
angerundet. Dagegen zeigt sich in beiden die Bildung von Albit-
körnern, vorwiegend an den Grenzen Or—Or, wobei dieser oft
weithin verdrängt wird. Die Albitbildung ist auch hier jünger als
die Mikroperthitentmischung. Myrmekit fehlt.