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Hoen, Ernst; Appel, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 6. Abhandlung): Der Einfluß der Überventilation auf die willkürliche Apnoe — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43752#0004
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E. Hoen und K. Appel: Der Einfluß der

für die Dauer der w. A. beim Gesunden von Bedeutung sind.
Die Hauptrolle spielt zweifellos die Kohlensäure. Ihre Konzentra-
tion im arteriellen Blut ist ausschlaggebend für das zwangsläufige
Wiedereinsetzen der Atmung, wobei sich durch willensmäßige
Unterdrückung des Atemreizes das Ende der Apnoe kurze Zeit
hinausschieben läßt. Untersucht man das Verhalten der Alveolar-
gase, so findet man dementsprechend am Ende der w. A. hohe
Kohlensäure- und niedrige Sauerstoffwerte; Der Organismus be-
dient sich also während der Apnoe der ihm im Alveolarraum
noch zur Verfügung stehenden Sauerstoffreserven. Ihre mit dem
Grade der Lungenfüllung wechselnde Grösse bedingt recht erheb-
liche Unterschiede in der Dauer der w.A.. Sie ist am kürzesten
bei Fixation des Thorax in Exspirationsstellung, wovon wir uns
in eigenen Versuchen auch überzeugen konnten. Bei stärkerer Zu-
nahme des Lungenvolumens ist nach Galamini und Soardo 6)
neben dem vergrößerten Sauerstoffvorrat noch die durch die Lun-
gendehnung bewirkte Abnahme der Reizschwelle des Atemzen-
trums zu berücksichtigen, während die bei der Ruhigstellung des
Thorax in Inspirationsstellung unvermeidliche Muskelanstrengung
sich im negativen Sinne auf die Apnoedauer auswirkt.
Die Angaben von Wittig und Polzak 7) über gesetzmäßige
Beziehungen zwischen Größe der Vitalkapazität und Dauer der
w. A. konnten von anderen Autoren nicht bestätigt werden.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß Störungen von
Seiten des Kreislaufs zum vorzeitigen Wiedereinsetzen der At-
mung Veranlassung geben können, wenn die Versuchsperson bei
Fixation des Thorax in Inspirationsstellung infolge mangelnder
Technik und Belehrung einen Atempreßversuch im Sinne Bürger’s 8)
ausführt.
Daß beispielsweise körperliche Arbeit zu einer beträchtlichen
Verkürzung der w. A. führen kann, ist bei Berücksichtigung des
gesteigerten O.2-Verbrauchs und der vermehrten CO2-Produktion
nach dem oben Gesagten ohne weiteres verständlich (Cassinus 9),
Binet und Bourgeois2)).
Ebenso ist es seit langem bekannt, daß durch vorausgehende
Überventilation die w. A. erheblich verlängert werden kann (Hal-
dane und Poulton 10), Hill und Flack n), Vernon 12), Martino 13)
u. a.). Im Rahmen laufender Untersuchungen über den behelfs-
mäßigen Schutz gegen Atemgifte haben wir diese Frage erneut
aufgegriffen. Dabei kam es uns vor allem darauf an, die Be-
 
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