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E. Hoen und K. Appel: Der Einfluß der
Wir sind nun genau wie Rein 18) keineswegs der Ansicht, daß
die von uns gegebenen Zahlen ohne weiteres eine tatsächliche
Einschränkung des Ölverbrauchs bei der spontanen Apnoe be-
weisen. Vielmehr neigen wir auch zu der Annahme, daß es wäh-
rend der spontanen Apnoe nach Überventilation zu einer stär-
keren Ausnutzung der alveolären Sauerstoffreserven kommt. Das
hat dann zur Folge, daß man bei Messung des Ölverbrauchs
in dieser Phase eine scheinbare Senkung findet. In Wirklichkeit
mag es sich nur um eine verminderte Sauerstoff,,aufnahme“
handeln.
Bei der willkürlichen Apnoe ist nun die Möglichkeit einer
Sauerstoffaufnahme von außen her ausgeschaltet. Es fehlt ferner der
unkontrollierbare, weil wechselnde, Anteil der Atemarbeit am Sauer-
stoffverbrauch. Statt dessen verlaufen alle unsere Beobachtungen
unter der gleichen Bedingung des Atemanhaltens in Inspirations-
stellung. Trotzdem finden wir nach verschieden langer Überventi-
lation nicht etwa eine gleichmäßige, sondern eine wechselnd rasche
Änderung der alveolären Gaskonzentrationen in der 1. Minute
der w. A.. Nach 3 Minuten langer Überventilation geht der Wieder-
anstieg der Kohlensäure und die Abnahme der Sauerstoffkonzen-
tration in der Alveolarluft am langsamsten vor sich.
Parallel damit geht die Beobachtung, daß die oben beschrie-
bene Verminderung der Sauerstoffaufnahme in unseren Versuchen
graduelle Unterschiede erkennen läßt und nach voraufgehender
3 Minuten langer Überventilation am ausgeprägtesten ist. Selbst
wenn man also annimmt, daß auch bei unseren Bestimmungen
der O2-Aufnahme die oben geäußerten Bedenken berechtigt sind,
reicht das nicht zur Erklärung unserer Beobachtungen aus.
Wir untersuchten deshalb bei einer zweiten Versuchsperson
(H.) noch näher die Bedingungen, unter denen die Verminde-
rung der O2-Aufnahme nach Überventilation zustandekommt. Wir
ließen bei 3 Minuten langer Überventilation in der zweiten Mi-
nute reinen Sauerstoff atmen und fanden, daß die Og-Aufnahme
hierdurch nicht stärker herunterging. Wurde jedoch statt atmo-
sphärischer Luft 3 Minuten lang aus einem etwa 200 Liter fassen-
den Douglas sack ein Gemisch von Sauerstoff und Kohlensäure
— letztere in einer Konzentration, die der der normalen Alveo-
larluft annähernd entsprach, — in der bei der Überventilation
beschriebenen Weise eingeatmet, so blieb, wie Tabelle 10 zeigt,
die Verminderung der O._,-Aufnahme aus.
E. Hoen und K. Appel: Der Einfluß der
Wir sind nun genau wie Rein 18) keineswegs der Ansicht, daß
die von uns gegebenen Zahlen ohne weiteres eine tatsächliche
Einschränkung des Ölverbrauchs bei der spontanen Apnoe be-
weisen. Vielmehr neigen wir auch zu der Annahme, daß es wäh-
rend der spontanen Apnoe nach Überventilation zu einer stär-
keren Ausnutzung der alveolären Sauerstoffreserven kommt. Das
hat dann zur Folge, daß man bei Messung des Ölverbrauchs
in dieser Phase eine scheinbare Senkung findet. In Wirklichkeit
mag es sich nur um eine verminderte Sauerstoff,,aufnahme“
handeln.
Bei der willkürlichen Apnoe ist nun die Möglichkeit einer
Sauerstoffaufnahme von außen her ausgeschaltet. Es fehlt ferner der
unkontrollierbare, weil wechselnde, Anteil der Atemarbeit am Sauer-
stoffverbrauch. Statt dessen verlaufen alle unsere Beobachtungen
unter der gleichen Bedingung des Atemanhaltens in Inspirations-
stellung. Trotzdem finden wir nach verschieden langer Überventi-
lation nicht etwa eine gleichmäßige, sondern eine wechselnd rasche
Änderung der alveolären Gaskonzentrationen in der 1. Minute
der w. A.. Nach 3 Minuten langer Überventilation geht der Wieder-
anstieg der Kohlensäure und die Abnahme der Sauerstoffkonzen-
tration in der Alveolarluft am langsamsten vor sich.
Parallel damit geht die Beobachtung, daß die oben beschrie-
bene Verminderung der Sauerstoffaufnahme in unseren Versuchen
graduelle Unterschiede erkennen läßt und nach voraufgehender
3 Minuten langer Überventilation am ausgeprägtesten ist. Selbst
wenn man also annimmt, daß auch bei unseren Bestimmungen
der O2-Aufnahme die oben geäußerten Bedenken berechtigt sind,
reicht das nicht zur Erklärung unserer Beobachtungen aus.
Wir untersuchten deshalb bei einer zweiten Versuchsperson
(H.) noch näher die Bedingungen, unter denen die Verminde-
rung der O2-Aufnahme nach Überventilation zustandekommt. Wir
ließen bei 3 Minuten langer Überventilation in der zweiten Mi-
nute reinen Sauerstoff atmen und fanden, daß die Og-Aufnahme
hierdurch nicht stärker herunterging. Wurde jedoch statt atmo-
sphärischer Luft 3 Minuten lang aus einem etwa 200 Liter fassen-
den Douglas sack ein Gemisch von Sauerstoff und Kohlensäure
— letztere in einer Konzentration, die der der normalen Alveo-
larluft annähernd entsprach, — in der bei der Überventilation
beschriebenen Weise eingeatmet, so blieb, wie Tabelle 10 zeigt,
die Verminderung der O._,-Aufnahme aus.