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Hausser, Isolde; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 4. Abhandlung): Ultrakurzwellen: Physik, Technik und Anwendungsgebiete — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43762#0007
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Ultrakurzwellen

7

Anodenspannung max.
Anodenstrom
Innenwiderstand
Verstärkungsfaktor
Gitter-Anodenkapazität

180 Volt
8mA
10—15 000 Ω
25
1 —1,5 cm.

I, lb. Einen anderen Weg, die Laufzeiten der Elektronen zu
verkürzen und so die Röhren für ultrakurze Wellen schwingfähig
zu machen, stellt die Bremsfeldmethode von Barkhausen und

Kurz dar (4). Die Elektronenträgheit, die sich bei der Rückkopp-
lungsschaltung schließlich als unübersteigliches Hindernis der Er-
zeugung von Schwingungen entgegenstellt, wird hierbei als
Grundlage der Anfachung von Schwingungen benutzt. Bei der
Bremsfeldschaltung (5) wird die hohe positive Spannung an das
Gitter einer Drei-Elektroden-Röhre gelegt, während die Anode

oder Platte Kathodenpotential
oder negatives Potential erhält
(Bild 4). Bei dieser Potentialver-
teilung werden die von der Katho-
de emittierten Elektronen durch
das starke Feld zwischen Gitter
und Kathode auf sehr hohe Ge-
schwindigkeitgebracht. Ein gros-
ser, unwirksamer Teil der Elek-
tronen trifft leider direkt von der
Kathodenseite auf die Gitterdräh-
te auf und bewirkt hier eine hohe,
unerwünschte Verlustleistung
durch Erhitzung des Gitters. Der


Bild 4. Bremsfeldmethode nach
Barkhausen und Kurz.
Aus H.E. Hollmann. Ultrak. Wellen. Bd. I.
Verl. J. Springer.

wirksame Teil der stark beschleunigten Elektronen fliegt durch
die Maschen des Gitters hindurch in den Raum zwischen Gitter

und Anode. Hier wird ihre Geschwindigkeit durch das Gegenfeld
der Anode auf Null abgebremst. Etwa wenn sie die Potential-
fläche Null erreicht haben, kommen sie zum Stillstand, um dann
wieder erneut von dem stark-positiven Gitter angezogen zu
werden. Sie kehren also in ihrer Bahn um und fliegen entweder
auf das Gitter direkt zurück oder durch seine Maschen hindurch
und der Vorgang beginnt von neuem. Diese pendelnden Bewe-
gungen der Elektronen rufen entsprechende Ladungsschwankungen
auf den Elektroden und ihren Zuleitungen hervor, die ihrerseits
wieder die Pendelungen der Elektronen unterstützen und die
 
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