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K. Kramer und K. E. Schäfer : Einfluß des Adrenalins
und die damit verbundenen Druck- und Durchblutungsschwan-
kungen zurückführen möchten. In dem einzigen unserer verwert-
baren Haut-Muskelversuche ist allerdings aus der Größe des
Sauerstoffmangels, der bei einer 85%igen Drosselung der Blut-
zufuhr nicht wesentlich mehr beträgt als die bei gleicher Drosse-
lung am Muskel allein beobachtete, zu erkennen, daß der Haut-
stoffwechsel bei dieser Einschränkung der Blutzufuhr noch nicht
eingreifend geändert wurde. Auch die Milchsäurebildung kann
allein auf den Muskel bezogen werden (siehe hierzu Abbildung 4).
Ehe wir hierüber Abschließendes sagen können, müssen neue
Versuche angestellt werden.
Der Nachatmungsprozeß. Wie wir in den Versuchsergebnissen
dargestellt haben, ist der Nachatmungsprozeß zur Abzahlung der
Sauerstoffschuld einheitlicher Natur. Der Abfall der O.2-Aufnahme
bis zum Ruhewert zeigt einen stetigen exponentiellen Verlauf.
Da die maximalen Werte der Nachatmung nicht viel mehr als
das Doppelte des Ruheumsatzes betragen, obwohl die Größe
des O2-Angebotes eine erheblich höhere Geschwindigkeit der
Og-Aufnahme gestatten würde, ist der gesamte Prozeß wohl un-
abhängig vom Angebot als Ausdruck einer langsam ablaufenden
Reaktion zu verstehen. Diese Größenordnung der maximalen
Mehraufnahme ist selbst nach völliger Abklemmung der Blutzufuhr
zum Muskel nicht wesentlich erhöht [Millikan (17)]. Bei früheren
Versuchen mit Quensel, in denen die Muskel-Blutzufuhr mechanisch
verhindert wurde, ergaben sich ähnliche Werte. Auch aus Rein und
Schneider’s (8) Versuchen mit mechanischer Drosselung der Ar-
terie der gesamten Hinterextremität sind kaum höhere Werte zu
berechnen. Schließlich werde aus Versuchen mit Sauerstoff-
Mangel-Atmung, die methodischen Zwecken gedient hatten [Kra-
mer (16)], hier ein Beispiel für unser Problem ausgewertet und
in einer Abb. 6 dargestellt. Der Verlauf der O.2-Mehraufnahme
nach einer zweiminutigen Mangelatmung von 3,95% O2 ist in
allen Punkten der gleiche, wie wir ihn in den vorliegenden
Adrenalinversuchen gefunden haben. Die Annahme einer spezifi-
schen Umwandlung des Nachatmungsprozesses nach Einschrän-
kung der Sauerstoffzufuhr durch Adrenalin ist also, soweit es den
ruhenden Muskel angeht, nicht notwendig.
Schließlich sei noch auf die Beziehungen zur Sauerstoffschuld
des arbeitenden Skeletmuskels hingewiesen. Ein Vergleich mit der
K. Kramer und K. E. Schäfer : Einfluß des Adrenalins
und die damit verbundenen Druck- und Durchblutungsschwan-
kungen zurückführen möchten. In dem einzigen unserer verwert-
baren Haut-Muskelversuche ist allerdings aus der Größe des
Sauerstoffmangels, der bei einer 85%igen Drosselung der Blut-
zufuhr nicht wesentlich mehr beträgt als die bei gleicher Drosse-
lung am Muskel allein beobachtete, zu erkennen, daß der Haut-
stoffwechsel bei dieser Einschränkung der Blutzufuhr noch nicht
eingreifend geändert wurde. Auch die Milchsäurebildung kann
allein auf den Muskel bezogen werden (siehe hierzu Abbildung 4).
Ehe wir hierüber Abschließendes sagen können, müssen neue
Versuche angestellt werden.
Der Nachatmungsprozeß. Wie wir in den Versuchsergebnissen
dargestellt haben, ist der Nachatmungsprozeß zur Abzahlung der
Sauerstoffschuld einheitlicher Natur. Der Abfall der O.2-Aufnahme
bis zum Ruhewert zeigt einen stetigen exponentiellen Verlauf.
Da die maximalen Werte der Nachatmung nicht viel mehr als
das Doppelte des Ruheumsatzes betragen, obwohl die Größe
des O2-Angebotes eine erheblich höhere Geschwindigkeit der
Og-Aufnahme gestatten würde, ist der gesamte Prozeß wohl un-
abhängig vom Angebot als Ausdruck einer langsam ablaufenden
Reaktion zu verstehen. Diese Größenordnung der maximalen
Mehraufnahme ist selbst nach völliger Abklemmung der Blutzufuhr
zum Muskel nicht wesentlich erhöht [Millikan (17)]. Bei früheren
Versuchen mit Quensel, in denen die Muskel-Blutzufuhr mechanisch
verhindert wurde, ergaben sich ähnliche Werte. Auch aus Rein und
Schneider’s (8) Versuchen mit mechanischer Drosselung der Ar-
terie der gesamten Hinterextremität sind kaum höhere Werte zu
berechnen. Schließlich werde aus Versuchen mit Sauerstoff-
Mangel-Atmung, die methodischen Zwecken gedient hatten [Kra-
mer (16)], hier ein Beispiel für unser Problem ausgewertet und
in einer Abb. 6 dargestellt. Der Verlauf der O.2-Mehraufnahme
nach einer zweiminutigen Mangelatmung von 3,95% O2 ist in
allen Punkten der gleiche, wie wir ihn in den vorliegenden
Adrenalinversuchen gefunden haben. Die Annahme einer spezifi-
schen Umwandlung des Nachatmungsprozesses nach Einschrän-
kung der Sauerstoffzufuhr durch Adrenalin ist also, soweit es den
ruhenden Muskel angeht, nicht notwendig.
Schließlich sei noch auf die Beziehungen zur Sauerstoffschuld
des arbeitenden Skeletmuskels hingewiesen. Ein Vergleich mit der