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Ernst Becksmann : Die geologischen
Bei der weit ausgreifenden Natur dieser Fragen, die, von der
besonderen erdgeschichtlichen Situation der einstigen Neckar-
schlinge von Mauer ausgehend, das erdgeschichtliche Geschehen
an der Wende von Pliozän und Diluvium und die geologische
wie entwicklungsgeschichtliche Stellung der sog. „Präglazial“-
Fauna einschließen, damit also weit über den engeren räumlichen
Rahmen des Ausgangspunktes hinausgreifen, ist es klar, daß ihre
Lösung nicht allein in der näheren Umgebung von Mauer und
nicht nur im Studium der Ablagerungen, sondern auch der Ab-
tragungen zu finden ist.
Ein Hauptziel wird sein, die Fundschicht des Homo heidelber-
gensis geologisch zu datieren. Dazu liegen schon einige Versuche
vor. Der dabei eingeschlagene Weg ging von den über der Lager-
stätte des Homo heidelbergensis liegenden Lößen aus. Ergebnis
kann dabei in jedem Fall nur ein Mindestalter sein. Eine Ein-
engung der geologischen Datierung wird nur möglich, wenn auch
von unten, vom Tertiär her, vorgegangen wird, um das Höchst-
alter zu bestimmen.
Zur Klärung dieser engeren und weiteren Fragen wurden dem
Verfasser Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte des
Neckars im Bereich des Bundsandstein-Odenwaldes übertragen
mit dem Sonderziel, die Lagerstätte des Homo heidelbergensis
in die pliozän-diluviale Geschichte des Neckars einzuordnen.
Dieses Vorhaben erforderte von vornherein, daß neue Auf-
schlüsse in anderen ehemaligen Neckarschleifen, so zunächst am
Ohrsberg bei Eberbach hergestellt bzw. untersucht werden mußten.
Dort finden sich in der einstigen Tongrube am Osthang des
Ohrsberges (früher Knab), die heute völlig verwachsen ist, weiß-
liche und rötliche sandige Tone und tonige Sande von tertiärem
Habitus in sehr tiefer Lage im Neckartal. Aus dieser Tongrube,
über deren Profil in den Arbeiten von W. Salomon (1901), R.
Strasser und A. Wurm (1914) und am ausführlichsten bei W.
Hasemann (1928 b) gewisse, für unsere Fragestellung im einzelnen
allerdings nicht ausreichende Angaben vorliegen, sind früher
Koniferenstämme und -Zapfen geborgen worden, die H. Glück
(1908) als Picea excelsct uar. alpestris Brügg bestimmte, sowie
neben schlecht erhaltenen Pferdezähnen auch Backenzähne eines
Bären, die von R. Strasser und A. Wurm (1914) und L. Rüger
(1928) dem Ursus deningerei v. Reich zugeschrieben wurden.
Für die Anlage der neu zu schaffenden Aufschlüsse waren
Ernst Becksmann : Die geologischen
Bei der weit ausgreifenden Natur dieser Fragen, die, von der
besonderen erdgeschichtlichen Situation der einstigen Neckar-
schlinge von Mauer ausgehend, das erdgeschichtliche Geschehen
an der Wende von Pliozän und Diluvium und die geologische
wie entwicklungsgeschichtliche Stellung der sog. „Präglazial“-
Fauna einschließen, damit also weit über den engeren räumlichen
Rahmen des Ausgangspunktes hinausgreifen, ist es klar, daß ihre
Lösung nicht allein in der näheren Umgebung von Mauer und
nicht nur im Studium der Ablagerungen, sondern auch der Ab-
tragungen zu finden ist.
Ein Hauptziel wird sein, die Fundschicht des Homo heidelber-
gensis geologisch zu datieren. Dazu liegen schon einige Versuche
vor. Der dabei eingeschlagene Weg ging von den über der Lager-
stätte des Homo heidelbergensis liegenden Lößen aus. Ergebnis
kann dabei in jedem Fall nur ein Mindestalter sein. Eine Ein-
engung der geologischen Datierung wird nur möglich, wenn auch
von unten, vom Tertiär her, vorgegangen wird, um das Höchst-
alter zu bestimmen.
Zur Klärung dieser engeren und weiteren Fragen wurden dem
Verfasser Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte des
Neckars im Bereich des Bundsandstein-Odenwaldes übertragen
mit dem Sonderziel, die Lagerstätte des Homo heidelbergensis
in die pliozän-diluviale Geschichte des Neckars einzuordnen.
Dieses Vorhaben erforderte von vornherein, daß neue Auf-
schlüsse in anderen ehemaligen Neckarschleifen, so zunächst am
Ohrsberg bei Eberbach hergestellt bzw. untersucht werden mußten.
Dort finden sich in der einstigen Tongrube am Osthang des
Ohrsberges (früher Knab), die heute völlig verwachsen ist, weiß-
liche und rötliche sandige Tone und tonige Sande von tertiärem
Habitus in sehr tiefer Lage im Neckartal. Aus dieser Tongrube,
über deren Profil in den Arbeiten von W. Salomon (1901), R.
Strasser und A. Wurm (1914) und am ausführlichsten bei W.
Hasemann (1928 b) gewisse, für unsere Fragestellung im einzelnen
allerdings nicht ausreichende Angaben vorliegen, sind früher
Koniferenstämme und -Zapfen geborgen worden, die H. Glück
(1908) als Picea excelsct uar. alpestris Brügg bestimmte, sowie
neben schlecht erhaltenen Pferdezähnen auch Backenzähne eines
Bären, die von R. Strasser und A. Wurm (1914) und L. Rüger
(1928) dem Ursus deningerei v. Reich zugeschrieben wurden.
Für die Anlage der neu zu schaffenden Aufschlüsse waren