III.
Zur Tektonik der Umgebung von Eberbach.
Von
Adolf Strigel in Heidelberg.
Wenn man von Heidelberg das Neckartal aufwärts fährt, so
ist nächst dem vorspringenden Sporn des Dilsberges und der
weitausholenden Schleife von Hirschhorn die Talweitung von
Eberbach mit den beiden verlassenen Neckarschlingen, einer
nördlichen um den Ohrsberg und einer südlichen um den Hunger-
buckel, zwischen denen der heutige Neckar durchbricht, in mor-
phologischer Hinsicht die auffälligste Erscheinung. Als erster Ge-
danke drängt sich auf, ob dabei Tektonik im Spiele ist. Die
Spezialkartierung durch W. Hasemann, die 1926 abgeschlossen
wurde, stellte wohl Verbiegungen, aber keine Brüche fest.
Die tektonischen Fragen sind bei Eberbach nicht nur der
wiederholten Flußverlegungen wegen von besonderer Bedeutung,
sondern ebenso wegen der wechselnden Reliefneubildungen und
unterschiedlichen Ablagerungen an der Tertiär-Diluvium-Grenze.
Ich habe es daher im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit des Geo-
logisch-Palaeontologischen Institutes über die erdgeschichtliche
Stellung der alten Neckarablagerungen übernommen, die Gebirgs-
verhältnisse bei Eberbach neu zu überprüfen, nicht etwa aus
Mißtrauen gegen die bisherigen Darstellungen, sondern lediglich
in der Absicht, nachzuprüfen, wieweit sich aus neuen Aufschlüssen
Ergänzungen ergeben x).
Die Umgebung von Eberbach gehört zum Buntsandsteinoden-
wald. Mit den Lagerungsverhältnissen der Buntsandsteintafel haben
wir uns also in erster Linie zu befassen. Einen ersten Fixpunkt
liefert der Sandsteinbruch auf der Südwestseite des Ohrsberges
in der oberen sandigen Abteilung des unteren Buntsandsteins
(„Bausandsteine“ nach W. Hasemann su2), der schon öfters das
x) Vgl. dazu Bl. Eberbach, top. und geol. 1 :25 000, Nr. 77.
Zur Tektonik der Umgebung von Eberbach.
Von
Adolf Strigel in Heidelberg.
Wenn man von Heidelberg das Neckartal aufwärts fährt, so
ist nächst dem vorspringenden Sporn des Dilsberges und der
weitausholenden Schleife von Hirschhorn die Talweitung von
Eberbach mit den beiden verlassenen Neckarschlingen, einer
nördlichen um den Ohrsberg und einer südlichen um den Hunger-
buckel, zwischen denen der heutige Neckar durchbricht, in mor-
phologischer Hinsicht die auffälligste Erscheinung. Als erster Ge-
danke drängt sich auf, ob dabei Tektonik im Spiele ist. Die
Spezialkartierung durch W. Hasemann, die 1926 abgeschlossen
wurde, stellte wohl Verbiegungen, aber keine Brüche fest.
Die tektonischen Fragen sind bei Eberbach nicht nur der
wiederholten Flußverlegungen wegen von besonderer Bedeutung,
sondern ebenso wegen der wechselnden Reliefneubildungen und
unterschiedlichen Ablagerungen an der Tertiär-Diluvium-Grenze.
Ich habe es daher im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit des Geo-
logisch-Palaeontologischen Institutes über die erdgeschichtliche
Stellung der alten Neckarablagerungen übernommen, die Gebirgs-
verhältnisse bei Eberbach neu zu überprüfen, nicht etwa aus
Mißtrauen gegen die bisherigen Darstellungen, sondern lediglich
in der Absicht, nachzuprüfen, wieweit sich aus neuen Aufschlüssen
Ergänzungen ergeben x).
Die Umgebung von Eberbach gehört zum Buntsandsteinoden-
wald. Mit den Lagerungsverhältnissen der Buntsandsteintafel haben
wir uns also in erster Linie zu befassen. Einen ersten Fixpunkt
liefert der Sandsteinbruch auf der Südwestseite des Ohrsberges
in der oberen sandigen Abteilung des unteren Buntsandsteins
(„Bausandsteine“ nach W. Hasemann su2), der schon öfters das
x) Vgl. dazu Bl. Eberbach, top. und geol. 1 :25 000, Nr. 77.